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Vertraute Gefahr

Vertraute Gefahr

Titel: Vertraute Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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war, gefiel Autumn die Idee, aber es erschien ihr nicht besonders sinnvoll, im Haus seiner Eltern eine Liebesbeziehung anzufangen. Wenn sie sich Shane hingab, und er sich ihr, dann wollte sie es dort tun, wo niemand sie störte, wo sie nicht am nächsten Morgen seiner Familie in die Augen sehen musste. Die Frage war nur, ob sie sich im Eifer des Gefechts daran erinnern würde. Sie bezweifelte es.
    Als das Feuerwerk seinem Höhepunkt entgegenstrebte, schmiegte Autumn sich wieder in Shanes Umarmung und genoss das Gefühl seiner starken Arme, die sie umgaben.
    Shane drückte sie an sich, stöhnend vergrub er sein Gesicht in ihrem Haar. »Ich brauche dich«, murmelte er in ihr Ohr.
    Hitze durchfuhr Autumns Körper bei seinen Worten. Langsam wandte sie ihm ihr Gesicht zu. Shane nutzte sofort die Gelegenheit und senkte seinen Mund auf ihre Lippen. Es war ein sanfter, eindringlicher Kuss, der Autumn aufwühlte und sie wünschen ließ, nicht mitten auf einer öffentlichen Wiese zu sitzen. Shane beendete den Kuss und lächelte sie an. In seinen Augen schimmerte sein Begehren, aber auch tiefere Gefühle. Konnte es wirklich sein, dass Shane sie liebte? Autumns Herz klopfte heftiger. Irgendwie konnte sie sich nicht vorstellen, was ein Mann wie Shane an ihr finden konnte. Aber wie sehr sie es sich wünschte!
    Sie konnte nicht bis in alle Ewigkeit davonlaufen und sich von allem abkapseln. Jeder Mensch brauchte zumindest einen Freund. Und bis jetzt war Shane ein sehr guter Freund gewesen – und noch viel mehr. Er brachte sie zum Lachen, kümmerte sich um sie, unterhielt sich mit ihr und nahm sie sogar an einem Feiertag mit zu seiner Familie. Sie dagegen hatte, bis auf ein paar Ausrutscher, die meiste Zeit versucht, ihn auf Abstand und jeden Kontakt oberflächlich zu halten. Ab sofort würde sie versuchen, das zu ändern, sich offener zu geben, auf ihn zuzugehen. Er hatte nicht verdient, dass sie ihn noch länger hinhielt, nur weil sie sich nicht einzugestehen traute, was sie für ihn empfand. Zufrieden mit dieser Entscheidung konnte sie den Rest des Feuerwerks genießen und in die Ahs und Ohs der anderen einstimmen.
    Es war schon spät, als sie schließlich zum Wagen zurückkehrten. Autumn ließ sich auf den Beifahrersitz sinken und unterdrückte ein Gähnen.
    Shane bemerkte es und lächelte. »Hältst du die Fahrt noch durch? Danach kannst du sofort ins Bett gehen.«
    »Aber sicher.« Trotzdem konnte Autumn nicht verhindern, dass ihr ständig die Augen zufielen. Die monotonen Geräusche des Motors und der Reifen auf der Fahrbahn wirkten besser als jedes Schlafmittel. Hinzu kamen noch die Geborgenheit, die Shane ihr vermittelte, und die leisen Stimmen von Shannon und Chloe, die sich auf dem Rücksitz unterhielten. Zum zweiten Mal seit langer Zeit gelang es ihr einzuschlafen, ohne die Ängste zu spüren, die in der Dunkelheit immer in ihr hochkrochen. Und beide Male war Shane bei ihr gewesen und hatte dafür gesorgt, dass sie sich sicher fühlte.
    Shane warf Autumn einen amüsierten Blick zu. Der Tag hatte sie eindeutig erschöpft. Es schien ein entspannter Schlaf zu sein, Autumn wirkte deutlich ruhiger als im Arches. Als er daran dachte, wie sie sich in seine Arme geschmiegt hatte, lief ihm jetzt noch ein Schauer über den Rücken. Es war ihm so perfekt vorgekommen. Ein sternenklarer Sommerabend, ein schönes Feuerwerk, seine Familie um ihn herum und Autumn in seinen Armen. Besser konnte es einem Mann gar nicht gehen. Er stieß einen zufriedenen Seufzer aus, während er seinen Blick noch einmal über Autumn wandern ließ. Sie sah mit geschlossenen Augen und leicht geöffneten Lippen so weich und verletzlich aus.
    Ein Loch im Asphalt ließ ihn schnell wieder auf die Straße blicken. Shane schüttelte amüsiert den Kopf. Wenn sich Autumn in seiner Nähe befand, war er zu nichts mehr zu gebrauchen. Noch nicht einmal Autofahren schaffte er, ohne dabei an sie zu denken oder sie anzuschauen. Bei einem flüchtigen Blick in den Rückspiegel fiel ihm auf, dass seine Schwestern dies anscheinend bereits erkannt hatten. Sie lachten eindeutig über ihn. Er konnte sich vorstellen, dass Shannon sich schon überlegte, wie sie ihn als liebeskranken Narren in eine ihrer Geschichten einbauen konnte. Aber das war ihm egal, solange nur die Chance bestand, dass Autumn ihn auch liebte.
    Manchmal blitzte ein Gefühl in ihren Augen auf, doch es hielt sich nie so lange, dass er sich sicher war. Irgendetwas schien sie noch daran zu hindern, ihm völlig zu

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