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Verwandte Seelen

Verwandte Seelen

Titel: Verwandte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nica Stevens
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Neuigkeit überbrachte.
    Was Jake wohl dazu sagen wird?
    Wieder und wieder betrachtete ich ungläubig meine Hand. Die Wunde war so tief gewesen . . . und jetzt . . . absolut nichts. Ich konnte das einfach nicht begreifen. Es musste einfach daran liegen, dass Jake sich so schnell darum kümmern konnte – im Gegensatz zu Conner. Oder nicht? Ich war völlig durch den Wind.
    Was wenn ich tatsächlich . . . aber der Gedanke daran war absolut lächerlich. „Die Tochter eines Unsterblichen . . .“, sagte ich zu mir selbst und schlug mir die Hände vors Gesicht.
    Hatten mein Onkel und meine Tante mich mit einer Lüge großgezogen – oder wussten sie es nicht besser? Vielleicht wollten sie mich tatsächlich nur beschützen. Ich wünschte, wir könnten sie zu uns hierher holen! Sie fehlten mir so sehr. Aber wenn wirklich alles so eintraf, wie Grimmt es glaubte, dann wären sie in meiner Nähe in weit größerer Gefahr, als in unserem Dorf. Wenn Grimmt recht hatte, war Dougal auf der Suche nach mir und alle hier waren in Gefahr – meinetwegen.
    Die Welt wie ich sie bisher kannte, brach wie ein Kartenhaus über mir zusammen. Ich hatte keine Ahnung, was ich tun sollte, was richtig oder falsch war . . . Ich hatte einfach schreckliche Angst.
    „Na wen haben wir denn da? Eine so schöne Frau ganz allein im Wald, ist das nicht gefährlich?“ Marlon kam langsam auf mich zugelaufen.
    Bei mir klingelten sofort sämtliche Alarmglocken. Es war bestimmt kein Zufall, ihn so plötzlich hier anzutreffen.
    „Und so bekümmert. Soll ich dich ein wenig trösten?“ Er streckte eine Hand nach mir aus, die ich allerdings zur Seite schlug.
    Einen schlechteren Zeitpunkt hätte er sich wahrlich nicht aussuchen können. Ich hatte immer noch Angst vor ihm, aber jetzt hatte ich weit größere Probleme. Die Angst vor Marlon war nichts im Vergleich zu der Gefahr, die mir drohte.
    Dougal: Er war der Inbegriff des Bösen. Wo er auftauchte, herrschte Krieg und Tod. Wenn dieser Unsterbliche mich nun tatsächlich suchte, wie sollte es dann anders enden, als mit meinem Tod.
    Die Erkenntnis traf mich wie ein Schlag. Ich würde bald sterben . . .
    „Ach komm schon, stell dich doch nicht so an!“, bettelte Marlon.
    Sollte mir doch Marlon hier und jetzt den Garaus machen. Wer weiß, was mir alles erspart blieb.
    „Was willst du von mir, Marlon?“
    „Ist das denn nicht offensichtlich? Ich will dich!“
    „Nein, danke, ich habe keinen Bedarf.“
    „Du weißt ja nicht, was du verpasst. Gib mir doch eine Chance! Ich bin kein übler Kerl.“
    Ich tat gleichgültig und versuchte an ihm vorbeizulaufen, doch er hielt mich zurück. Na gut, er hat es ja nicht anders gewollt. Bevor ich jedoch mein Vorhaben, ihm mein Knie in den Schritt zu rammen, ausführen konnte, erstarrte er und schaute voller Angst an mir vorbei.
    Langsam drehte ich mich um . . . und sah in die schönen Gesichter von Unsterblichen. Doch dies waren nicht Jakes Männer. Diese hier mit ihren mäntelartigen Umhängen und ihren Kapuzen gehörten zu Dougal.
    Ich konnte mich keinen Millimeter bewegen, geschweige denn, nur den leisesten Ton von mir geben.
    Es waren fünf. Oder kamen gleich noch mehr von ihnen? Hatten sie unser Lager schon entdeckt? Wir müssen die anderen warnen! Aber wie?
    Marlon stieß mich plötzlich nach vorn. Wahrscheinlich sollte es als Ablenkungsmanöver dienen, denn er versuchte zu flüchten. Wirklich sehr clever, dachte ich. Aber wenigstens hat er es versucht. Er kam keine drei Meter weit. Die Betäubungskapsel traf ihn und er ging zu Boden.
    Voller Panik sah ich die Unsterblichen mit weit aufgerissenen Augen an.
    Einer von ihnen stieg von seinem Pferd. Er kam auf mich zu . . .
    Doch dann blieb er unvermittelt stehen und drehte sich zu seinen Begleitern um. Einer nach dem Anderen fiel in einer erstarrten Haltung vom Pferd. Noch bevor er reagieren konnte, wurde auch er getroffen.
    Grimmt und etwa zehn seiner Männer tauchten wie aus dem Nichts auf und fielen über die bewegungsunfähigen Unsterblichen her.
    „Samantha!“ Jake packte mich an den Schultern und schüttelte mich leicht. „Geht es dir gut? Bist du verletzt?“ Seine Stimme klang sehr besorgt.
    „Es geht mir gut . . . glaube ich.“
    Ich wollte mich umdrehen, doch Jake hielt mich davon ab. „Nein, sieh dir das nicht an!“
    „Bring sie weg von hier!“, schrie Grimmt hinter meinem Rücken.
    Jake nahm meine Hand und führte mich fort von diesem schrecklichen Schauplatz, vorbei an Marlon, der bewusstlos im

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