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Verwandte Seelen

Verwandte Seelen

Titel: Verwandte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nica Stevens
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mich. Einen kurzen Moment hatte ich das Gefühl, so etwas wie Faszination in seinen Augen lesen zu können.
    „Ha . . . Wie haben wir das gemacht?“ Matt baute sich vor mir auf und hob seine Hand, damit ich ihn abklatschte.
    Ich schüttelte nur fassungslos den Kopf und ließ ihn stehen.
    Sally und ich liefen zum See. Wie wunderschön es hier war. Man hatte allerdings keine Möglichkeit, sich unbeobachtet zu entkleiden. Rings um den See stand kein Baum, nicht einmal ein Strauch. Ich sah zum Lager zurück. Sie konnten uns alle zusehen, wenn sie nur wollten.
    Marlon stand doch tatsächlich da und gaffte zu uns herüber.
    „Na toll!“, seufzte ich.
    Das Wasser sah aber so einladend aus, dass es regelrecht nach mir rief. Kurz entschlossen ging ich in voller Bekleidung und mit einem Badetuch bewaffnet hinein. Sally schaute mir verdutzt nach, folgte mir dann aber.
    Wir liefen weit genug hinein, um im Schutz des Wassers unsere Sachen loswerden zu können. Es war umständlich und stellte sich als ziemlich schwierig heraus. Nach einiger Zeit, verbunden mit großem Kraftaufwand und gegenseitiger Hilfe, hatten wir es dann geschafft.
    Nachdem wir unsere Haare gewaschen hatten, machten wir uns mit der Seife über unsere Klamotten her. Schließlich verließen wir, nur mit den Badetüchern bekleidet, das kalte Wasser.
    Marlon beobachtete uns immer noch. Er war so widerlich.
    So mussten wir also unsere sauberen Wechselsachen mühsam unter dem Badetuch anziehen. Meine Hose war mir mindestens eine Nummer zu groß, aber wenigstens passte mein Shirt einigermaßen. Endlich hatten wir es geschafft.
    Ich fühlte mich wie neu geboren.
    Wir machten uns auf den Weg zurück ins Lager. Auf halber Strecke kam uns Jake mit vier weiteren Unsterblichen entgegen.
    Mir rutschte das Herz in die Hose. Allein seine bloße Anwesenheit verunsicherte mich.
    Sie schlenderten gemütlich zum Wasser, wobei ihre Pferde gehorsam neben ihnen herliefen. Jake schien seinen Männern Anweisungen zu geben, da sie ihm alle aufmerksam zuhörten.
    Sally und ich sprachen kein Wort. Wir schauten den Unsterblichen respektvoll entgegen. Man konnte sich ihrer geheimnisvollen Wirkung einfach nicht entziehen.
    Sie hingegen schienen uns nicht einmal wahrzunehmen.
    Im letzten Moment, als sie schon fast an uns vorbei waren, blickte Jake auf. Nur ganz flüchtig sah er mir in die Augen, doch es reichte schon aus. Er brachte mich völlig aus der Fassung. Ich musste mich zusammenreißen, mich nicht nach ihm umzudrehen und einfach weiterzulaufen.
    „Wie geht es deiner Hand?“, hörte ich ihn hinter mir fragen. Ich versuchte mich zu sammeln, bevor ich mich so gelassen wie möglich zu ihm umdrehte.
    Jake war stehen geblieben. Seine Männer liefen weiter zum Wasser, nur sein Hengst stand hinter ihm und wartete.
    „Danke . . . gut“, räusperte ich mich schließlich.
    Sally himmelte Jake offenkundig mit großen Augen an. Er musste blind sein, wenn er es nicht bemerkte. Doch er beachtete sie nicht.
    Ich versuchte vergeblich, es zu ignorieren. So unauffällig wie möglich, stieß ich Sally an, um sie aus ihrer Trance zu lösen.
    Diese Geste schien Jake allerdings zu bemerken. Er schmunzelte schelmisch und kam auf mich zu. Skeptisch deutete er auf meine Hand.
    „Bist du sicher?“ Mit gehobenen Augenbrauen betrachtete er den vor Nässe triefenden Verband.
    Ich musste lachen. „Ja, ganz sicher. Du hast dich gut darum gekümmert. Es tut nicht einmal mehr weh.“
    „Vergiss nicht, dass er der Verursacher war!“, tadelte mich Sally und funkelte ihn dabei missmutig an.
    Jake entwaffnete sie mit einem einzigen kurzen Blick. „Vorsicht! Ich könnte gerade wieder Langeweile haben!“
    Sally blieb der Mund offen stehen. Sie wich ein paar Schritte zurück. „Ich schaue mal nach Conner“, rief sie mir noch zu und lief davon.
    Jake und ich lachten gleichzeitig los.
    „Dir ist also langweilig? Du solltest dir zur Abwechslung mal eine andere Beschäftigung suchen, als mit verletzbaren Menschen deine Spielchen zu treiben!“, neckte ich ihn.
    „Vielleicht macht es mir aber Spaß mit dir zu spielen?“ Er hatte aufgehört zu lachen. Sein brennender Blick nahm meine Augen gefangen.
    Sofort war dieses Knistern wieder zwischen uns. Mein Puls raste. Ich versuchte mir nicht anmerken zu lassen, auf welche Art und Weise er mich um den Verstand brachte.
    „Soll das eine Drohung sein?“, fragte ich. „Nun, unter diesen Umständen, sollte ich es wohl darauf ankommen lassen.“
    Amüsiert

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