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Verwandte Seelen

Verwandte Seelen

Titel: Verwandte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nica Stevens
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    Langsam ließ ich meinen Blick über die atemberaubende Landschaft schweifen. Der See schimmerte in der Sonne fast silbern. Da fiel mir ein: Dexter hatte uns gestern Abend noch Wechselsachen und Seife ins Zelt gegeben.
    „Was hast du vor?“, fragte Sally. Schnell kroch ich ins Zelt, um die Sachen zu holen.
    „Ich will zum See und mich endlich wieder richtig waschen.“
    „Das ist eine gute Idee. Ich komme mit.“
    Wir wollten uns gerade auf den Weg machen, als lautes Jubeln unsere Aufmerksamkeit erregte.
    Matt und dieser Widerling Marlon wälzten sich raufend über den staubigen Boden. Dabei wurden sie von neugierigen Zuschauern begeistert angefeuert.
    „Das nimmst du zurück!“, herrschte Matt ihn wütend an.
    Doch da boxte ihm Marlon auch schon seine Faust in die Magengrube. „Gar nichts nehme ich zurück. Von dir kleinen Ratte lasse ich mir doch nichts vorschreiben“, schrie er ihn an.
    Matt stöhnte vor Schmerz auf.
    In der Zwischenzeit hatte sich eine Traube von Menschen um sie gebildet. Sie begannen Wetten abzuschließen. Wenn ich es richtig mitbekam, setzten sie alle auf Marlon.
    Die Unsterblichen beobachteten das Geschehen aus einiger Entfernung. Auf sie machten die zwei Kampfhähne wohl eher einen lächerlichen Eindruck. Sie schüttelten nur amüsiert die Köpfe.
    Jake saß bei ihnen und schmunzelte über das Schauspiel. Er lehnte an einem Felsen und hatte seine Beine lässig nach vorn ausgestreckt. Einer seiner Männer gab einen Kommentar zu den zwei Raufbolden ab, worüber er herzlich lachte.
    Oh . . . dieses Lachen. Sein Anblick hatte mich vollkommen von dem regen Treiben abgelenkt. Er hatte eine unbeschreibliche Wirkung auf mich.
    „Au . . . Ah . . . !“ Matt schrie schmerzerfüllt auf. Marlon hatte ihn in die Knie gezwungen und verdrehte ihm hinter dem Rücken den Arm.
    Erschrocken schaute ich mich um. Grimmt schien bestens unterhalten zu werden. Keiner machte Anstalten einzugreifen. Doch das hier war kein Spaß mehr. Marlon war kurz davor Matt den Arm zu brechen, indem er diesen in einen unmöglichen Winkel von seinem Rücken wegdrehte.
    „Aufhören! Hört auf!“, rief ich ihnen zu. Doch niemand beachtete mich.
    Ohne noch großartig zu überlegen, tat ich das erste, was mir in den Sinn kam. Ich bückte mich nach einem kleinen Stein und zielte damit auf Marlon. Als ich ihn im Nacken traf, ließ er unwillkürlich von Matt ab. Wütend drehte er sich nach mir um.
    Ein kühles Lächeln, das seine Augen nicht erreichte, breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Ach, sieh mal einer an. Wer kommt denn hier auf dumme Gedanken?“ Er schnalzte mit der Zunge.
    Alle hatten ihre Rufe eingestellt.
    Matt war aufgestanden und kam auf mich zugestolpert. Jedoch stellte er sich nicht beschützend vor mich, sondern ging hinter mir in Deckung. Na, vielen Dank auch. Rügend sah ich ihn an, doch er zuckte nur mit den Schultern und hielt sich entschuldigend den Arm.
    Marlon funkelte mich ungeduldig an. „Geh’ zur Seite!“, forderte er mich auf. „Ich bin noch nicht mit ihm fertig.“
    „Warum suchst du dir nicht jemanden, der deiner Größe entspricht, statt deine Kräfte an dem Kleinen auszulassen!“
    Nun lachten alle.
    „Was soll das denn heißen?“, zischte Matt hinter mir.
    „Ich versuche hier nur deinen Arsch zu retten“, flüsterte ich ihm zu. „Und meinen gleich mit.“
    „Wenn du ihn noch weiter in Rage bringst, erreichst du das genaue Gegenteil.“
    Matt machte mich wahnsinnig. „Hast du eine bessere Idee? Dann nur zu!“
    Er schüttelte den Kopf. Das hatte ich mir schon gedacht.
    „Ich zerquetsche dich wie eine Wanze“, deutete Marlon auf Matt.
    Schnell bückte ich mich erneut nach einem Stein. „Benimm dich, Marlon!“ Ich warf den Stein in die Luft und fing ihn wieder auf, um meinen Worten etwas Nachdruck zu verleihen.
    Ein Grölen ging durch die Menge.
    „Bist du dir sicher, dass du dich mit mir anlegen willst?“ Drohend kam er auf uns zu.
    „Schluss jetzt!“ Jake stand auf. Augenblicklich war es totenstill.
    Langsam ging er auf Marlon zu. Obwohl Jake noch mindestens zehn Meter von ihm entfernt war, wich Marlon schon vor ihm zurück.
    Beschwichtigend hob er die Hände. „Ist ja schon gut. Wir hatten alle unseren Spaß.“ Fluchtartig verließ er den Platz.
    Auch alle anderen lösten sich auf und gingen wieder ihrer Wege.
    „Ach Mensch, gerade als es spannend wurde“, stieß Grimmt in Jakes Richtung aus.
    Dieser grinste ihn entschuldigend an. Dann richtete er seinen Blick auf

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