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Verwandte Seelen

Verwandte Seelen

Titel: Verwandte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nica Stevens
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Gras lag.
    „Wir müssen ihn mitnehmen!“ Ich blieb stehen und versuchte Jake so zum Anhalten zu bewegen, was sich als völlig sinnlos herausstellte.
    „Entweder die anderen bringen ihn mit oder er kommt später allein, nachdem er ausgeschlafen hat. Komm jetzt, du musst weg von hier!“ Damit zog er mich unbeirrt weiter.
    Sobald wir in sicherer Entfernung waren, ließ er meine Hand wieder los.
    „Was habt ihr euch nur dabei gedacht, so weit vom Lager wegzugehen? Wenn ihr das nächste Mal ungestört sein wollt, dann sagt wenigstens Grimmt Bescheid, damit wir wissen wo du steckst!“ Er lief so schnell vor mir her, dass ich kaum mit ihm Schritt halten konnte.
    „Wir wollten nicht ungestört sein!“, plaffte ich ihn an.
    „Wie dem auch sei, du solltest vorsichtiger sein.“ Jake schien total aufgebracht.
    „Warum bist du denn so wütend auf mich?“
    Unvermittelt blieb er stehen. „Wütend. Du kennst mich noch nicht wütend!“ Er funkelte mich an. „Vielleicht waren diese Männer allein, aber sie können auch eine Vorhut von vielen anderen sein. Auf jeden Fall ist ihr Auftauchen kein gutes Zeichen. Wir müssen unser Lager sofort räumen und schnellstmöglich von hier verschwinden.“
    Seine wunderschönen dunkelblauen Augen ruhten auf meinen. Ich musste meine ganze Selbstbeherrschung aufbringen, um ihm seine verwuschelten Haare nicht einfach aus der Stirn zu streichen.
    Dieser umwerfend schöne Unsterbliche und all seine menschlichen Freunde waren in großer Gefahr, weil ich bei ihnen war.
    Ich ließ meine Schultern sinken und schaute ihn traurig an.
    Augenblicklich veränderte sich seine Haltung. Für Bruchteile einer Sekunde glaubte ich, er würde mich gleich in den Arm nehmen.
    „Was ist mit dir?“, fragte er stattdessen.
    Wie gern hätte ich mich einfach in seine starken Arme geworfen und mich von ihm trösten lassen.
    „Wo wollt ihr denn hin, Jake? Wollt ihr tagelang umherirren und einen neuen geeigneten Platz für ein Lager finden, nur um es dann wieder fluchtartig verlassen zu müssen?“
    „Worauf willst du hinaus?“, fragte er und schaute auf mich herunter. Er war mir jetzt so nah, dass ich nur meinen Kopf hätte nach vorn lehnen müssen, um ihn auf seine Brust zu legen. Ich widerstand.
    „Sie suchen doch nach mir, oder? Wenn sie mich haben wollen, sollen sie mich bekommen. Sonst werden sie euch weiter verfolgen und töten.“
    „Weißt du eigentlich, was du da sagst, Sam?“
    Zitterte seine Stimme oder bildete ich mir das ein? Er hatte mich liebevoll mit Sam angesprochen . . .
    Er seufzte. „Du bist die Tochter der Frau, die für den Tod seines Sohnes verantwortlich ist. Dougal würde dich foltern und töten.“
    „Ja, ich weiß“, flüsterte ich, da mir meine Stimme zu versagen drohte. Ich sprach das Unvermeidbare aus und fühlte mich wie gelähmt vor Angst. „Aber besser ich allein, als ihr alle.“
    Jake schüttelte den Kopf. Er legte seine Hände auf meine Schultern und schaute mir tief in die Augen. „Das werde ich nicht zulassen!“
    Meine Beine drohten unter seinem Blick nachzugeben, während mein Herz völlig durchdrehte.
    „Dougal hat keine Ahnung, dass du vielleicht die Tochter seines Sohnes bist. Für ihn bist du nur ein verhasster menschlicher Abkömmling, der „Mörderin“ seines Sohnes. Erst vor Kurzem hat er von der damaligen Schwangerschaft und der wahren Todesursache deiner Mutter erfahren. Damals erzählte mein Vater Dougal und Dageus, sie wäre ertrunken, um dich zu schützen.“
    Jake ließ mich los und ging ein paar Schritte zurück. Er schien sich erst jetzt unserer Nähe bewusst zu werden.
    Ich hätte ihn am liebsten zu mir zurückgezogen.
    „Dougal wird nicht eher ruhen, bis er dich getötet hat. Es sei denn . . . wir könnten beweisen, dass du eine halbe Unsterbliche bist. Da du verletzbar bist und menschliches Blut hast, ist das allerdings nicht so einfach. Wir wissen ja selbst nicht sicher, ob du Dageus’ Tochter bist. Solltest du es aber sein und wir finden eine Möglichkeit, dies zu beweisen . . . Ich glaube, dann wäre nicht nur dein Leben, sondern das Leben aller Menschen gesichert.
    „Warum glaubst du das?“, fragte ich aufgeregt.
    „Weil wir Unsterblichen nur einmal in unserem Leben in der Lage sind, ein Kind zu zeugen. Dougals einziger Sohn ist tot. Du könntest seine Enkelin sein . . .
    Dann lag es also allein an mir, ob die Ausrottung der Menschheit gestoppt werden konnte. Die Verantwortung, die auf meinen Schultern lastete, zwang mich in die

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