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Verwesung

Verwesung

Titel: Verwesung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beckett
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los?»
    «Nichts. Wirklich, ich bin nur ein bisschen in Gedanken versunken.» Sie lächelte und versuchte die Sache abzutun. «Komm, lass uns das Geschirr abräumen.»
    «Kara   …?»
    Seufzend stellte sie die Teller wieder ab. «Versprich mir, dass du nichts unternehmen wirst.»
    «Wieso, was ist denn passiert?»
    «Terry Connors ist vor ein paar Tagen vorbeigekommen.»
    Seit der Sache in Dartmoor hatte ich ihn weder gesehen noch gesprochen. «Terry? Weshalb?»
    «Er sagte, er wäre gerade in London und hätte sich gedacht, er schaut mal kurz vorbei, um dich zu besuchen, aber   … Also, ich hatte den Eindruck, dass er ganz genau wusste, dass du weg bist.»
    Ein komisches Gefühl stieg in mir hoch. «Und weiter?»
    «Ich fand es nur etwas   … seltsam, dass er einfach so vorbeikommt. Warum hat er nicht erst angerufen, um zu schauen, ob du da bist? Er hatte eine Fahne, und ich habe ihm einen Kaffee gemacht, aber ich fühlte mich   … ich fühlte mich irgendwie nicht wohl in seiner Gegenwart.»
    «Wie meinst du das?»
    Kara war rot geworden. «Muss ich es buchstabieren?»
    Ich merkte, dass ich die Tischkante umklammert hatte, und ließ sie los. «Was hat er gemacht?»
    «Er hat nichts
gemacht
, er war nur so komisch. Ich habe ihm gesagt, dass er besser gehen sollte   … Na ja, und da meinte er, ob ich mir wirklich sicher wäre, dass ich das wollte. Er sagte   … Er sagte, ich wüsste ja auch nicht, was du so treibst, wenn du weg bist.» Sie nahm ihr Weinglas, stellte es aber wieder ab, ohne etwas getrunken zu haben. «Dann ist Alice aufgewacht und rief von oben, ob du wieder zu Hause wärst. Ich war echt erleichtert. Ihn schien es jedenfalls wachzurütteln, denn er stand auf und ging.»
    Mir war schwindelig, als wäre ich zu schnell aufgestanden, dabei hatte ich mich nicht gerührt. «Warum hast du mir das nicht gesagt?»
    «Du warst knietief in einem Grab in Osteuropa. Was hätte das gebracht? Außerdem ist ja eigentlich nichts passiert.»
    «Mein Gott. Er ist einfach hergekommen und   … und   …»
    «David, beruhige dich.»
    «Beruhigen?» Ich konnte nicht länger still sitzen und schob meinen Stuhl zurück. «Was er über mich gesagt hat   … das stimmt nicht.»
    Kara stand auf und kam zu mir. Sie streichelte meine Wange. «Das weiß ich doch. Terry glaubt einfach, jeder wäre so wie er.»
    «Wie meinst du das?»
    «Du kennst ihn doch. Seine Affären.»
    «Affären?», wiederholte ich wie blöde.
    Sie lächelte mich seltsam an. «Wusstest du wirklich nichts davon? Ich habe keine Ahnung, wie Deborah es mit ihm aushält. Sie hat mir gesagt, dass sie vor Jahren schon die Hoffnung aufgegeben hat, dass er treu ist, und jetzt möchte sie nur noch, dass er wenigstens diskret ist. Ich glaube, deswegen musste sich Terry auch versetzen lassen. Er hatte hier in London eine Affäre, die hässlich endete.»
    Das war mir neu. Aber es erklärte die angespannte Stimmung, als wir vier zum letzten Mal aus gewesen waren.
    «Warum hast du mir nie etwas gesagt?», fragte ich und nahm sie in den Arm.
    «Weil es uns eigentlich nichts angeht und ich alles nicht noch schlimmer machen wollte. Du musst ja mit ihm zusammenarbeiten.»
    Jetzt nicht mehr.
Kara lehnte sich zurück, um mich anzuschauen.
    «Versprich mir, dass du keine Dummheit machst.»
    «Was denn?»
    «Was auch immer. Lass es einfach sein. Bitte. Er ist es nicht wert.» Sie streichelte meinen Rücken. «Und ich möchte an deinem ersten Abend zu Hause wirklich nicht noch länger über Terry Connors reden.»
    Das wollte ich auch nicht. Also taten wir es auch nicht.
    Doch ganz konnte ich es nicht vergessen. Terry war mit der Absicht zu uns gekommen, meine Frau zu verführen. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, hatte er versucht, sie glauben zu machen, dass ich ihr untreu gewesen war. Allein der Gedanke daran brachte mich zur Weißglut, doch ich nahm mir vor, zumindest in den nächsten Tagen nichts zu unternehmen, damit ich mich erst einmal beruhigen konnte.
    Dieser Vorsatz hielt bis zum nächsten Nachmittag.
    Da ich mich nach der Balkanreise erst wieder langsam in meine Arbeit einfinden musste, hatte ich sowieso vorgehabt, früh Feierabend zu machen. Eigentlich hatte ich Alice von der Schule abholen wollen, doch die Wut auf Terry hatte über Nacht an mir genagt. Ich brütete noch ein paar Stunden darüber, ehe ich Kara im Krankenhaus anrief. «Es tut mir leid, aber kannst du nachher Alice abholen?», fragte ich.
    «Ich schätze schon. Warum, hast du zu

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