Verwirrend heiße Gefühle
angefleht, sie zu lieben.
“Was ist denn?”, fragte Chase heiser, als sie sich ruckartig aufsetzte.
Sie versuchte, das T-Shirt herunterzuziehen, doch Chase beugte sich über sie und nahm die Brustspitze von Neuem in den Mund. Obwohl Andi vor Verlangen erschauerte, stieß sie ihn von sich.
“Hör auf”, befahl sie und fühlte sich elend, weil ihre Stimme verräterisch bebte.
“Was ist los?” Die Erregung stand ihm ins Gesicht geschrieben, und er ließ die Hand besitzergreifend an ihrer Taille liegen.
“Das können wir nicht machen.” Hoffentlich merkte er nicht, wie sehr sie sich danach sehnte. “Hast du vergessen, wo wir sind?”
Er sah sie unverwandt an und nahm sich sichtlich zusammen, ehe er von ihr abrückte. “Du hast recht”, sagte er tonlos. “Wir haben den Verstand verloren.”
Um Chase nicht ansehen zu müssen, starrte sie in das grüne Dickicht hinaus. “Das war nur der Stress. Müssen wir jetzt los?”
Er atmete noch schwer, und sie hatte Herzklopfen. Tief in ihr brannte ein Verlangen, das sie nicht vergessen würde, doch sie verdrängte es. Chase Remington kam für sie nicht infrage. Sie durften keinen Moment unvorsichtig sein, sonst kamen sie alle um. Während der letzten Minuten hätten sie es nicht einmal gemerkt, wäre einer von El Diablos Männern bei ihrem Versteck aufgetaucht.
“Ja, wir sollten aufbrechen.” Chase fluchte innerlich, während er sie betrachtete. Er durfte Andi McGinnis nicht begehren, sondern musste daran denken, was sie getan hatte. Er versuchte, sich an das Gesicht seines toten Partners zu erinnern, sah jedoch nur sie, fühlte ihre Leidenschaft und hörte ihr erregendes Stöhnen.
Kaum hatte er sie berührt, war er schon scharf wie ein Jugendlicher gewesen, der mit einem Mädchen auf dem Rücksitz seines Autos herummachte. Er hatte vergessen, wo sie waren, dass sie gejagt wurden und das Leben eines Kindes von ihnen abhing.
Verlangen erfüllte ihn noch immer, und seine Haut prickelte von Andis Berührungen, doch er schob das Hemd in die Hose und ging ins Freie.
“Ich sehe mich um. Bleib hier und halte dich bereit.”
“Sei vorsichtig”, flüsterte sie.
Für Vorsicht war es schon zu spät. Jetzt wusste er wieder, wie sehr Andi ihn erregen konnte, wie sie sich anfühlte und wie ihre Lippen schmeckten. Und das war noch viel schöner, als er es in Erinnerung hatte.
Er hatte sie von dem Moment an begehrt, als er sie zum ersten Mal sah. Und er hatte sich nicht zurückhalten können. Das war ein tödlicher Fehler gewesen.
Seit Richards Tod hatte er sich immer wieder eingeredet, dass er sich nicht nach Andi sehnen durfte, doch er konnte seine Träume nicht steuern. All die Jahre über hatte sie ihn im Schlaf verfolgt. Unzählige Male war er erwacht und hatte sich gewünscht, sie zu küssen.
Jetzt hatte er sie geküsst, doch mehr durfte nicht sein. Er verdrängte sie aus seinen Gedanken und sah sich um. Nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass niemand in der Nähe war, kehrte er zu dem hohlen Baum zurück. Andi lehnte am Stamm und hielt Paolo im Tragetuch vor der Brust. Die Rucksäcke standen auf der Erde. In Andis verschlossenem Gesicht deutete nichts darauf hin, dass sie ebenso aufgewühlt war wie er. Er war enttäuscht, doch es spielte letztlich keine Rolle. Wichtig war nur, sie und Paolo nach Monterez zu schaffen.
“Bist du bereit?”, fragte er.
Sie nickte und stand auf.
“Geh neben mir, bis wir den Pfad erreichen.”
“Es ist nicht weit, und dann wird es ohnedies leichter.”
“Du bist stur”, sagte er gereizt. “Du kannst dir nicht noch mehr Verletzungen im Gesicht leisten. Wenn sie sich entzünden, geraten wir alle in Schwierigkeiten.”
“Also schön”, lenkte sie ein.
Wortlos arbeiteten sie sich durch den Dschungel, und die ganze Zeit fühlte Chase ihre Nähe. Als sie den Pfad erreichten, sehnte er sich danach, sie wieder zu berühren. Er tat so, als würde er ihre Wangen kontrollieren, und strich ihr das Haar zurück. Es gab etliche neue Kratzer, doch er hatte sie weitgehend schützen können.
“Mit mir ist alles in Ordnung”, erklärte sie.
“Vorsicht ist besser. Ist mit dem Jungen alles klar? Musst du ihn wickeln?”
“Das sollte ich, damit sich die Haut bei der Hitze nicht entzündet, aber wir können damit noch warten. Ich will zuerst von dem Dorf weg.” “Gut”, stimmte er zu. “Du hast es bisher großartig gemacht.”
“Das klingt überrascht. Pass auf, Remington”, warnte sie.
“Immer mit der Ruhe,
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