Verwirrend heiße Gefühle
nicht mehr so abweisend. Er sah gut aus, und da er es nicht merkte, erlaubte sie sich, ihn genauer zu mustern.
Die Schultern waren breit, die Beine so lang, dass er sie anziehen musste. Sein hartes Gesicht war entspannt. In den Augenwinkeln entdeckte sie feine Linien. Waren das Lachfältchen? Lachte Chase oft?
Das hätte sie von ihm nicht angenommen, aber sie kannte ihn schließlich nicht gut. Und was sie beide voneinander wussten, wurde von düsteren Erlebnissen überschattet.
Ruckartig wandte sie sich der Öffnung im Stamm zu, als sie Geräusche hörte, die nichts mit dem Dschungel zu tun hatten. Menschen bahnten sich einen Weg durch die grüne Hölle.
Sie beugte sich über Paolo. Er schlief tief, als sie ihn hinter sich schob, um ihn zu schützen.
Sie legte Chase die Hand auf den Mund, ehe sie sich über ihn beugte und flüsterte: “Wir bekommen Besuch.”
Er war sofort wach und nickte. Sie nahm die Hand weg. Er setzte sich auf und zog sie dicht zu sich. “Was hast du gehört?”
“Menschen. Mehrere.”
Er nickte, schob sich an die Öffnung und lauschte angespannt.
Andi hörte die Männer jetzt deutlich. Sie kamen näher. Chase zog die Waffe. Andi folgte seinem Beispiel.
Die Männer näherten sich gefährlich dicht ihrem Versteck. Dann allerdings wurden die Geräusche wieder schwächer. Andi atmete schon auf, als sie hinter sich einen Laut hörte.
Paolo war wach. Im schwachen Licht innerhalb der Baumhöhle sah sie seine Augen glänzen und hörte ihn gurgelnde Laute ausstoßen.
Mit angehaltenem Atem griff sie nach dem Rucksack. Hoffentlich begann der Kleine nicht zu schreien!
Hastig nahm sie ein Fläschchen und hielt es ihm hin, aber sie zitterte so heftig, dass der Sauger wieder aus seinem Mund rutschte. Schon setzte er zum Schreien an. Sie schob den Sauger so heftig zwischen seine Lippen, dass er sich verschluckte. Doch dann gab er einen zufriedenen Laut von sich und trank.
Erst als sie nicht mehr zitterte, hob sie Paolo hoch, drückte ihn an sich und sah zu, wie ihm die Augen zufielen. Sobald er das Fläschchen geleert hatte, schlief er auch schon wieder ein.
Nachdem sie das Baby behutsam auf den Boden gelegt hatte, schlang Chase den Arm um sie. “Gut gemacht”, hauchte er. “Du hast unsere Haut gerettet.”
Erschöpft lehnte sie sich an ihn, anstatt auf Abstand zu achten. “Ich hatte Angst, er könnte wieder schreien.”
“Du hast es gerade noch rechtzeitig geschafft.” Chase drückte sie fester an sich. “Du hast uns alle gerettet, McGinnis.”
Trotz des schwachen Lichts erkannte sie die Leidenschaft in seinem Blick, und sie wusste, dass er sie gleich küssen würde. Das Herz blieb ihr stehen und schlug dann umso heftiger weiter. Anstatt Chase abzuwehren, wie es die Vernunft verlangte, kam sie ihm entgegen. Er strich behutsam über ihre Wange, und dann senkte er die Lippen auf ihren Mund.
4. KAPITEL
Der Kuss fiel hart aus. Da war keine Spur von Sanftheit oder Verführung. Und er raubte Andi den letzten Rest an klarem Verstand.
Einen ähnlichen Kuss vor drei Jahren hatte sie vergessen wollen, einen Kuss, der sie zutiefst erschüttert hatte. Es war ihr nicht gelungen. Auch jetzt zog sie sich nicht zurück.
Sie sollte Chase abweisen und eine Grenze ziehen. Sie durfte ihn nicht küssen, doch sie konnte sich nicht wehren. Ihr Verlangen war so stark, dass sie den Kuss sehnsüchtig erwiderte.
Chase zögerte und wollte sich von ihr lösen, doch mit einem Stöhnen presste er sie fester an sich, strich ihr durchs Haar und küsste sie sanfter, bis sie nachgab und die Lippen teilte. Sie schlang ihm die Arme um den Nacken und klammerte sich an ihn, während seine Hände über ihren Rücken glitten.
Sie konnte nicht warten, schob die Hände unter sein Hemd und streichelte ihn begierig. Seine Haut war heiß und feucht, das Brusthaar dicht. Chase hielt den Atem an, als sie mit den Fingern hindurchstrich, schob ihr T-Shirt hoch und berührte ihre Brüste durch den BH hindurch. Sie erbebte, als er eine harte Knospe streichelte, und er erstickte ihr Stöhnen mit einem Kuss.
Ihre Beine zitterten, während sie in seinem Schoß lag und fühlte, wie erregt er war, und als er sich über ihre Brust beugte und die empfindliche Spitze zwischen die Lippen nahm, öffnete Andi die Schenkel für ihn. Betroffen erkannte sie, dass das leise Stöhnen, das sie hörte, von ihr selbst kam.
Es wirkte ernüchternd. Sie lag halb auf Chase Remington und ließ sich von ihm intim berühren. Beinahe hätte sie ihn
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