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Verwirrend heiße Gefühle

Verwirrend heiße Gefühle

Titel: Verwirrend heiße Gefühle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Watson
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herumgewirbelt. Andi verlor beinahe das Paddel. Das Boot krachte so heftig gegen einen Felsen, dass es ihr einen Ruck versetzte.
    “Alles klar?”, rief Chase.
    Sie schüttelte die Benommenheit ab und achtete nicht auf die Schmerzen. “Ja!”
    “Wir haben es fast geschafft! Mach weiter!”
    Andi schloss die Augen, damit ihr nicht schwindelig wurde, biss die Zähne zusammen und konzentrierte sich auf das Paddeln. Das Kanu wurde erneut herumgerissen. Chase fluchte.
    Andi riss die Augen auf. Die Kante des Wasserfalls war schon viel zu nahe. Chase versuchte, nach einem Baum zu greifen, der über den Fluss hing. Sie biss die Zähne zusammen und bot ihre ganze Kraft auf, achtete nicht auf die Schmerzen in Armen und Schultern, passte sich Chases Bewegungen an und brachte das Kanu näher an den Baum heran.
    Sie waren schon so nahe an der steil nach unten gehenden Felskante, dass ihnen die Gischt entgegenspritzte. Das Wasser schien zu kochen und schwappte über die Bootswände. Andi und Chase waren völlig durchnässt. Paolo schrie vor Angst. Das Donnern löschte alles andere aus. Andi glaubte, die Arme nicht mehr bewegen zu können, paddelte aber trotzdem eisern weiter. Wenn sie es nicht ans Ufer schafften, war dieses Donnern das Letzte, was sie jemals hören würde.
    Chase griff blitzartig nach dem Baum. Das Kanu neigte sich, weil die Strömung daran zerrte, doch er ließ nicht los.
    “Halte dich an dem Baum fest, sobald du ihn erreichst, Andi! Ich ziehe uns näher ans Ufer!”
    Zentimeter für Zentimeter kam das Boot dem Ufer näher. Es lag schon gefährlich tief im Wasser. Andi konnte den Baum beinahe erreichen. Sie schätzte die Entfernung ab, reckte sich und schlang einen Arm um den Stamm. Der Baum bog sich tief herunter, doch sie klammerte sich verzweifelt an ihm fest.
    “Nicht loslassen!”, schrie Chase. Er packte mit der rechten Hand zu, griff mit der linken nach den Rucksäcken und warf sie aufs Ufer. Sofort hob sich das Kanu. Chase hatte wertvolle Sekunden gewonnen. “Wir versuchen, noch näher mit dem Boot heranzukommen! Tu, was ich dir sage!”
    Der Bug des Bootes war nur noch einen knappen Meter vom Ufer entfernt. Andi hielt sich am Stamm fest, als das Kanu herumgewirbelt wurde. Sie verlor den Halt. Das Boot trieb weg, und sie hing mit einem Arm am Baum, Paolo im Tragetuch vor der Brust.
    “Festhalten, Andi!”, rief Chase.
    Sie hielt sich mit beiden Händen an dem von der Feuchtigkeit glatten Stamm fest. Als sie abzurutschen drohte, hakte sie erst den einen, dann den anderen Arm um den Stamm.
    Ihre Schultern zitterten von der Anstrengung. Paolos Gesicht war rot vom Schreien. Wenn sie den Baum losließ, musste nicht nur sie sterben.
    Chase schlang ihr den Arm um die Taille. “Ich habe dich! Komm näher zu mir, wenn du kannst!”
    Nie hatte sich etwas besser angefühlt als sein Arm. Chase würde sie niemals loslassen. Sie vertraute ihm völlig. Stück für Stück arbeitete sie sich näher zu ihm heran, bis er auch den zweiten Arm um sie legte und sie mit Paolo durch die Luft schwenkte. Am Ufer brachen sie erschöpft zusammen.
    Sekundenlang konnte Andi nichts weiter machen, als auf dem nassen Boden zu liegen, das Baby an sich zu drücken und nach Luft zu ringen. Arme und Rücken schmerzten, und sie zitterte am ganzen Körper.
    Endlich setzte Chase sich auf und zog sie an sich. “Alles in Ordnung?”
    Sie nickte, weil sie keinen Ton hervorbrachte. Chase strich ihr das nasse Haar aus dem Gesicht und betrachtete sie besorgt.
    “Mir geht es gut”, stieß sie endlich hervor.
    “Was ist mit Paolo?”, fragte er.
    Sie blickte auf das weinende Baby hinunter. “Ich glaube, ihm ist auch nichts passiert.”
    “Sehen wir nach.” Chase nahm den Jungen aus dem Tragetuch und untersuchte ihn behutsam. “Es scheint nichts passiert zu sein.”
    “Ich glaube, er hat nur Angst und ist nass geworden.”
    Chase hielt Paolo mit dem linken Arm fest und legte ihr den rechten um die Schultern. “Ohne dich hätten wir es nie geschafft.”
    “Ich bin doch beinahe in den Fluss gefallen”, wandte sie ein. “Du hast uns drei gerettet.”
    “Aber wir wären ohne dich nicht nahe genug an den Baum herangekommen. Meine Kraft hätte nicht ausgereicht.”
    “Notfalls hättest du es geschafft”, versicherte sie und war davon auch restlos überzeugt.
    Er schüttelte den Kopf. “Wir beide haben es geschafft.”
    Sie lehnte sich an ihn und wollte sich nie wieder von ihm lösen. Der Wasserfall donnerte, die Gischt durchnässte

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