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verwundet (German Edition)

verwundet (German Edition)

Titel: verwundet (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Kühn
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sie ist natürlich nicht so schön wie du.“ Angelika schmiss ihm das Sofakissen an den Kopf.
    Kai täuschte ein K.O. vor und warf ihr dann eine Kusshand zu.
    Harald schaute den beiden fasziniert zu.
    Sie fragte. „Wie geht es Svenja?“
    „Fleißig und strebsam wie immer, so wie sich das für eine angehende Medizinerin gehört. Sie schwänzt jedenfalls keine Semester, so wie ihre Mutter.“
    Angelika schüttelte den Kopf. „Hat Herbert wieder aus der Schule geplaudert?“
    Kais Augen funkelten. „Leider ist er ja sehr verschwiegen. Aber irgendwann... ?“
    „Irgendwann?“
    „Werde ich hoffentlich die ganze Wahrheit wissen.“ Angelika zog ihre Augenbraue hoch. „Wenn du dich da mal nicht täuscht. Wie lange wirst du bleiben?“
    „Ich fahre heute Abend.“
    „Ein kurzer Besuch. Schade!“
    „Ja, ging nicht anders, aber wir sehen uns ja nächsten Samstag wieder. Herbert hat mich und Svenja neulich eingeladen. Aber Svenja kann nicht. Wenn ich es mir recht überlege, kann ich ihn dann immer noch nach dem Kritiker fragen.“ Er wandte sich wieder Harald zu. „Wirst du auch da sein?“
    Als Harald nickte, sagte er: „Na, das ist ja mal ein gutes Zeichen. Herbert kann dich anscheinend gut leiden, wenn du in den holden Kreis aufgenommen wurdest. Holger hatte ja nie eine Chance.“ Er sah seine Mutter an. „Also, was du dir dabei bloß gedacht hast. Da musst du echt zu viel getrunken haben.“
    „Es ist gut jetzt, Kai.“
    Kai hob die Hände. „Okay, okay, ich sag ja schon nichts mehr.“ Er erhob sich und warf Harald einen verschwörerischen Blick zu. „Willst du auch ein Wasser?“
    „Gerne.“
    „Und du Mam?“
    „Ja, bitte.“
    Als Kai in der Küche war, sagte Harald. „Ein netter Kerl.“
    Sie lächelte, doch bevor sie etwas sagen konnte, kam Kai wieder. Angelika nahm ihm zwei Gläser ab und sagte. „Du bist doch so ein Schwedenliebhaber. Harald wird vielleicht dorthin gehen, um für den Naturschutz zu arbeiten.“
    „Echt? Cool!“
    Harald schüttelte den Kopf. „Daraus wird vorerst nichts.“
    „Warum nicht?“ Kai stellte ihm ein Glas hin und goss ihm Mineralwasser ein.
    „Aus persönlichen Gründen.“
    Kai hob die Augenbraue, und Harald musste unwillkürlich grinsen und sagte: „Ihr seid euch wirklich sehr ähnlich.“
    „Mam und ich? Ja, das sagt jeder.“ Er zwinkerte Angelika zu und sagte: „Das empfinde ich als Kompliment!“ Angelika warf ihm einen zärtlichen Blick zu, und Harald fühlte einen Stich in seiner Brust.
    Kai fragte ihn nun: „Was sind das für persönliche Gründe?“
    „Kai!“, sagte Angelika. „Persönlich heißt, man möchte sie jemand anderem nicht näher erläutern.“
    Kai zuckte mit den Schultern, füllte sein Glas und trank. Als Harald Angelika ansah, war ihr Blick ernst und nachdenklich.
    Kai, der sie beobachtet hatte, zog ein verschmitztes Gesicht. „Du bleibst sicher wegen Angelika.“ Sein Lächeln verbreiterte sich. „Kann ich absolut nachvollziehen.“
    „Erzähl mal lieber etwas über dein Studium“, sagte Angelika.
    „Ach nö, Mam. Bitte!“ Er sah wieder Harald an und fragte. „Bist du auch bei Greenpeace Mitglied?“
    „Klar.“
    „Den Aufruf von Greenpeace zum Boykott isländischer Fischereiprodukte fand ich klasse. Island hat den Walfang nun eingestellt.“ Kai rieb sich die Hände und setzte ein diabolisches Grinsen auf. „Durch den Einsatz von Greenpeace, bei dem sie mit ihrem Schiff Gondwana die illegale japanische Walfangflotte behindert haben, wurden einundfünfzig Minkwale vor den Harpunen gerettet. Diesen Scheiß Walfängern gehört echt der Arsch aufgerissen!“
    „Kai, bitte“, sagte Angelika.
    „Du hast dich doch auch gefreut.“
    „Deswegen kann man ja trotzdem bei einer anständigen Ausdrucksweise bleiben oder nicht?“
    „Yes, Madam.“ Kai stand auf und tänzelte durch das Wohnzimmer. „Die Rainbow Warrior II ist wieder auf Fahrt. Dubdideldideldub!“ Er sah wieder Harald an, der sich köstlich über ihn amüsierte, und sagte: „Sie hat umweltschonende Abfall,- Heiz- und Warmwassersysteme.“ Er sah Angelika an. „Übrigens. Nachdem du neulich so heftig mit Herbert diskutiert hast, hat er tausend Mark an Greenpeace gespendet. Toll oder?“
    In Angelikas Gesicht leuchtete Freude auf. „Das hat er mir gar nicht erzählt.“
    Kai ließ sich wieder auf den Sessel fallen. „Tja, auch dir sagt er nicht alles.“ Er legte seine Stirn in Falten. „Die für die Versenkung der Rainbow Warrior I Verantwortlichen aus der

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