Verzaubert fuer die Ewigkeit
Blick zu Connal zum Schweigen, der noch auf dem Boden schlief.
»Leidenschaft ist vergänglich. Jenseits dieser Mauern liegen wir nur ständig im Streit miteinander.«
»Das kann sich ändern.« Doch seine eigene Hoffnungslosigkeit bestritt das.
Sie hob eine Braue. »Nur wegen eines Kusses? Ihr glaubt zu sehr an das Verlangen.«
»Verflucht noch mal, Fionna, sei doch vernünftig.«
»Bin ich denn jetzt nicht vernünftig? Verratet mir eines: Werdet Ihr aufhören, die Festung zu bauen, weil ich Euch sage, dass sie auf geheiligtem Land steht?«
»Nein.« Konnte sie denn an nichts anderes denken? Hatte sie ihn nur deshalb geküsst, um ihn umzustimmen? Diese Vorstellung schmerzte ihn tief. »Sie ist nötig, vor allem wegen all dieser blindwütigen Angriffe, und außerdem wird sie auf Befehl des Königs gebaut.« Seine Stimme verhärtete sich. »Ich kann mich ihm nicht widersetzen.«
»Der Norden gehört zwar Euch, doch wenn Ihr wirklich Frieden wolltet, würdet Ihr einen Kompromiss finden.«
»Ach, verdammt noch mal!«, schimpfte er und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. »Wie kannst du jetzt davon sprechen?
»Weil ich weiß, wohin ein weiterer Kuss führen würde«, flüsterte sie, und ihre Augen flackerten voll Verständnis. »Weil ich die Clans nicht meiner eigenen Wünsche wegen verraten werde.« Ihre Augen verdunkelten sich und zogen sich zusammen. »Ich habe das schon einmal für einen Mann getan und habe einen hohen Preis dafür bezahlt.«
Die Frage, wer dieser Mann gewesen war, dachte er, brachte ihn langsam um den Verstand. Aber es war klar, dass sie ihm wegen dieses Bastards nicht traute. Und sie traute auch nicht der Leidenschaft, die sie teilten. »Wirst du das, was geschehen ist, einfach ignorieren?« Lieber Gott, dachte Raymond, er versuchte noch immer, zu Atem zu kommen, und es irritierte ihn, dass sie nicht annähernd so mitgenommen aussah wie er.
»Ja. Das muss ich. Gleich außerhalb dieser Höhle, und Ihr müsst das auch tun.«
»Hältst du so wenig von mir?«
»Wenn Ihr Euch weigert, mich als etwas anderes anzusehen als das, was Ihr sehen wollt, ja! Ich bin keine Buschfrau, die die Gunst eines Mannes benötigt. Ich bin auch keine Hure. Ich bin eine Hexe, Raymond DeClare. Vergesst das nie.« Ihre Stimme wurde scharf, und Schmerz und Bitterkeit mischte sich in sie. »Denn ich werde nie vergessen können, dass Eure Abscheu vor mir erst dann verschwindet, wenn Euer Körper etwas für mich empfindet.«
Ihr Blick riss sich von ihm los, und sie kehrte zum Feuer zurück. In einer fließenden Bewegung ließ sie sich auf dem Boden nieder und rollte sich auf der Seite zusammen, um noch ein wenig Schlaf zu finden. Das würde nicht möglich sein, wusste sie, denn auf ihrer Haut spürte sie noch die Hitze seiner Hände, und einen Moment lang dachte sie daran, ihre Zweifel und ihr Misstrauen beiseite zu schieben und in seine Arme zurückzukehren.
Doch es wäre eine noch größere Beschämung, wenn sie annahm, was er angeboten hatte.
Denn am Morgen würde er sich daran erinnern, warum er sie verabscheute, und würde sie nur noch für eine Schwindlerin halten. Und gerade jetzt wollte sie so verzweifelt, dass er an sie glaubte. Ihrer beider Kuss war nur ein Moment der Schwäche gewesen, und das bewies Fionna, dass sie DeClare nicht widerstehen konnte. Überhaupt nicht.
Samson suchte sich vorsichtig den Weg auf dem Pfad, als sie den Gipfel des Berges überwanden. Raymond schaute zu Fionna zurück, doch sie sah in die Ferne. Nichts an ihrer Haltung erinnerte noch an die Frau, die er in der vergangenen Nacht in den Armen gehalten und die ihn so geküsst hatte, als würde der Morgen nicht kommen. Einen Moment lang vermutete er wieder, dass sie ihn nur geküsst hatte, um ihn dazu zu bringen, den Bauplatz für die Festung zu wechseln, doch dann ließ er von dieser Idee ab. Wenn er überhaupt etwas von Fionna wusste, dann war es, dass sie sich ihm nicht hingeben würde, um ihm ihren Willen aufzuzwingen. Und sich ihm beugen, wollte Raymond auch nicht, vor allem dann nicht, wenn sie weiter behauptete, eine Hexe zu sein.
Plötzlich schloss sie zu Connal auf. »Pass auf dich auf, Cousin.« Sie lehnte sich herüber und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange.
»Du gehst fort?« Seine junge Stimme brach, als DeClare umkehrte und zu ihnen zurückgeritten kam. »Bleib hier.« Connal sah DeClare flehend an. »Mylord, sagt ihr, dass sie wenigstens so lange bei uns bleiben soll, bis wir die Burg erreicht
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