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Verzaubert fuer die Ewigkeit

Titel: Verzaubert fuer die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J Fetzer
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die Steinwand.
    »Er war vor vielen Jahren ein zügelloser Mann, und ich habe nicht feststellen können, dass er sich inzwischen geändert hat. Welche Rolle er in dieser Sache auch immer spielen mag - er wird es zu seinem persönlichen Vorteil tun.«
    »Er hat kein Wort geäußert. Glaubt Ihr, dass er seinen Auftraggeber preisgeben wird?«
    Sie erwiderte spöttisch: »Er schweigt nicht aus Loyalität, sondern aus Boshaftigkeit. Er wurde geschnappt, die anderen sind tot. Er hat wenig zu gewinnen oder zu verlieren.«
    »Ihr kennt den Gefangenen gut. Warum habt Ihr ihn nicht gleich erkannt?«
    Sie rieb sich die Schläfe. »Er war schmutzig und blutig, und meine Aufmerksamkeit galt seinem Leben, nicht seinem Gesicht.«
    Raymond stellte sich vor sie und sah sie an. »Er hat Euch wegen etwas beschuldigt. Was war das?«
    Sie ließ die Hand sinken. »Ich habe GleannTaise verraten. Das ist Grund genug!«
    Raymond fragte sich, ob er ihr zu Recht misstraute, denn sie offenbarte wenig von sich selbst und auch nur dann, wenn sie dazu gezwungen wurde. »Was verheimlicht Ihr?«
    »Nichts! Doch warum sollte ich Euch irgend etwas anvertrauen, DeClare?« Sie trat ihm entgegen, und Raymond spürte ihre Wut, die in Hitzewellen über seine Haut fuhr. »Bei jeder Gelegenheit beschuldigt Ihr mich und macht es mir immer schwerer, weil ich so bin, wie ich bin.« Die Fackeln flackerten wie wild. »Ich kann nichts dafür, dass ich eine Hexe bin und dass Euch das nicht gefällt! Ich bin nicht die Ursache Eures Hasses auf meinesgleichen!« Sie bemühte sich um Ruhe und Gelassenheit. Es gelang ihr nicht, und sie fragte: »Was hat Euch zu einem solchen Ungläubigen gemacht?«
    »Eine Hexe hat meine Mutter getötet!«
    Ihre Augen weiteten sich, und sie trat zurück, als sich die Erklärung für sein Verhalten ihr mit tragischer Klarheit offenbarte. »Dann war sie keine wirkliche Hexe.«
    »Oh doch, das war sie. Sie behauptete, mit magischen Tränken und Zauberworten zu arbeiten, und meine Mutter glaubte daran und wurde von dem Trank getötet!«
    Fionna kämpfte um Ruhe, als sie den Aufruhr in seinem Herzen spürte. »Was für ein Trank war das?«
    »Belladonna.«
    Erinnerungen kamen flutartig zu ihr zurück. Seine Miene, als sie seine verwundeten Soldaten behandelt hatte, und seine Drohung, sie einzusperren. »Es ist ein Wunder, dass Ihr mich nicht getötet habt, als ich den Trank Eldon verabreichte.« Ihre Stimme war leise und verriet ihre Verblüffung. »Es verhält sich dabei wie bei Alraune oder jedem anderen Heilkraut oder Wurzeln. Zu viel davon schadet mehr, als es gut tut.«
    »Schaden? Sie hat meine Mutter umgebracht!«
    »Das tut mir wirklich Leid für Euch. Aber wenn sie es ihr nur gegeben hat und den Trank nicht selbst verabreichte, habt Ihr Euch dann nicht gefragt, ob Eure Mutter vielleicht zu viel davon zu sich genommen hat?« Ihr Blick verriet deutlich, dass sie nicht der Ansicht war, dass diese Frau eine Hexe im wahrsten Sinne des Wortes gewesen war. »Könnt es sein, dass diese Hexe Eurer Mutter vielleicht Anweisungen gegeben hat, die Eure Mutter nicht befolgt hat?«
    Sie hätte besser geschwiegen. Sein Gesicht wurde hart. »Dass sie ein solches Gift verabreichte, ließ auf Vorsatz schließen.«
    Fionna spürte, dass sie ihn verlor. Er hatte seinen Kummer fest in einer Ecke seines Herzens eingeschlossen, und er war nicht bereit, das zu ändern. Nicht für sie - für niemanden. Dennoch versuchte sie es.
    »Um was zu bekommen?«
    »Das Geld meiner Mutter!«
    »Hat diese Frau es genommen und die Stadt verlassen?«
    »Nein...«
    »Warum glaubt Ihr denn dann, dass Ihr im Recht seid und sie sich geirrt hat?«
    »Als meine Mutter daran starb, summte sie seltsame Gesänge und glaubte daran, dass sie geheilt würde.«
    Fionna war überrascht. »Belladonna hilft nur bei ruhelosem Schlaf. Jeder Arzt hätte Euch das sagen können!« Sie schäumte vor Wut. Einige der gelehrtesten Männer waren noch immer so unwissend. »Ich werde nicht noch einmal für die Straftat eines anderen bezahlen, Raymond. Nach dem Gesetz der drei kommt alles Schlechte dreifach zurück, und als ich meine Leute verriet, habe ich meine Fähigkeiten drei Jahre lang verloren. Versteht Ihr, was das bedeutet? Eine wahre Hexe schädigt niemanden!«
    Im Gang wurde es wärmer, und das Licht der Fackeln veränderte sich, als ein plötzlicher Wind sie umwirbelte. Sie schien es nicht zu bemerken, doch Raymond spürte es.
    »Wenn Eure Mutter einen Trank von einer unerfahrenen Frau

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