Verzaubert fuer die Ewigkeit
ihm. »Du kannst mich nicht täuschen. Ich sehe etwas Großes zwischen dir und dieser Hexe«, sagte er.
»Halts Maul, Nik«, knurrte Raymond und schlenderte auf der Suche nach etwas Einsamkeit in die Burg.
Das Abendessen war ein Fest; es gab sogar frisches Fleisch. Raymond gestattete dies, weil das Essen recht dürftig gewesen war, seit er hergekommen war. Doch so konnte es nicht mehr lange weitergehen. Nicht bei den vielen zusätzlichen Menschen, die er zu ernähren hatte. Er schaute den Tisch hinunter zu den Damen, die mit seinen Rittern sprachen, und zu den Clanführern, die miteinander debattierten. Wieder hatte Raymond das Gefühl, als wäre er nur ein Spieler in einer gefährlichen Schachpartie. Er konnte keinem dieser Männer trauen und wartete ungeduldig darauf, dass Maguire eintraf. Gaelan vertraute Ian, und daher war es seine Pflicht, ihn um Hilfe zu bitten.
Naal O’Flynn hatte sich ihm zweimal genähert, genauso wie der O’Donnel-Führer und auch die O’Cahan-Führer. Sie alle wollten eine Entscheidung von ihm und auch, dass der Bau der Brustwehr gestoppt wurde. Raymond war es leid, von allen gepiesackt zu werden. Er würde die Befehle des Königs nicht missachten, und wenn sie noch so sehr darauf drängten!
Sein Blick glitt zu dem Rundbogen, der zur Küche führte. Fionna befand sich dort. Sie war nicht bei Sonnenuntergang fortgegangen, wie er erwartet hatte, sondern hatte Colleen ihre Hilfe angeboten. Er war dankbar dafür. Vor allem, da sie wütend auf ihn war. Einmal mehr wurde ihm klar, wie oft sie ihre eigenen Gefühle zum Wohle anderer hintanstellte. Sie tauchte mit einem Tablett voll Hammelfleisch auf und lächelte, als sie es einer Dienstmagd übergab. Sein Herz mache einen Sprung, als er sie sah. Sie regelte das Servieren und entband Garrick von dieser verhassten Aufgabe, und als Sinead durch die Menge schoss, hielt sie das Kind zurück, beugte sich zu ihm herab und sprach mit ihm. Sinead lächelte zu ihr auf und nickte, und Fionna berührte ihren Kopf so liebevoll, dass etwas in Raymond schmerzte.
Das Kind rannte davon und Fionna richtete sich auf und wischte sich die Hände an ihrer Schürze ab. Die schmutzige Schürze über ihrem feinen Kleid und die karierte Schärpe über ihrem Oberkörper sahen seltsam aus. Sie hob den Blick, sah ihn an, nahm eine Karaffe mit Wein und kam näher. Er musste einfach erkennen, dass sie aus der Menge hervorstach wie eine Blüte inmitten von Dornen. Sie trat an seine rechte Seite und füllte seinen Pokal.
»Lady Katherine ist entzückend. Sie hat ein Becken, mit dem sie Euch viele Erben schenken kann.«
Raymond schloss die Augen und schüttelte den Kopf. »Fionna«, stöhnte er. »Hört auf damit.«
Sie lächelte süß. Den ganzen Abend über war sie ihm so nahe gekommen, dass sie ihm immer wieder etwas Ähnliches ins Ohr hatte flüstern können. Selten achtete er darauf, denn ihr Duft und ihre Nähe verschlangen ihn wie ein Sommersturm, wenn sie sich ihm zuneigte und er nichts anderes tun wollte, als sie auf seinen Schoß zu ziehen und leidenschaftlich zu küssen.
»Bridget ist auch recht hübsch, und ich würde mir keine großen Sorgen darüber machen, dass sie bei Eurem Anblick in Ohnmacht fällt. Ich bin sicher, Ihr werdet Euch daran gewöhnen, sie immer mal wieder vom Boden aufheben zu müssen.«
Raymond wischte sich über den Mund, um zu verhindern, dass er laut auflachte.
»Aber Cecelia ist auch nett. Und mit ihrem Busen besteht keine Gefahr, dass Eure Kinder Hunger leiden müssen.«
Raymond unterdrückte ein Kichern und warf ihr einen warnenden Blick zu.
»Nein?«, fragte sie nachdenklich. »Nun, ich werde noch daran arbeiten.«
»Ihr werdet damit aufhören«, zischte er.
»Aber ich helfe doch nur.«
»Ihr treibt mir ein Messer in meine Seite, Frau.«
Sie trat noch näher zu ihm, und die Weinkaraffe war zwischen ihnen. »Wenn ich Euch ein Messer ins Fleisch jagen würde, DeClare, würdet ihr das mit Sicherheit spüren. Und Ihr würdet es auch kommen sehen.«
Einen Atemzug lang blickte Raymond in ihre taubenblauen Augen und erkannte die volle Wucht seines Irrtums. Er hatte mehr getan, als nur eine Frau zu küssen, die er nicht heiraten durfte. Er hatte versäumt, ihr seine Pläne zu offenbaren, und
diese Beleidigung stand wie eine schwärende Wunde zwischen ihnen.
14
In einer kleinen Zelle tief unten in der Burg badete Fionna die Wunde des Mannes. »Sag ihm, was du weißt«, bat sie sanft.
Der Gefangene schaute an ihr vorbei zu
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