Verzehrende Sehnsucht
sein."
Becca lächelte träge, als Blaidd zurückkam. "Ich hoffe, es hat ihn nicht zu sehr aufgeregt", sagte sie, als er sich dem Bett näherte. "Dein Bruder sah aus, als wenn er vor Scham am liebsten im Boden versunken wäre."
Blaidd beugte sich über sie und küsste sie leicht. "Er wird schon darüber hinwegkommen. Aber jetzt, meine Liebe, meine Frau, steh auf, oder wir werden zu spät zu unserer Audienz beim König kommen."
Sie begann, sich vorsichtig am Bettrand aufzusetzen. Ihre Seite schmerzte ziemlich. Plötzlich ließ Blaidds Gesichtsausdruck Becca innehalten. "Es ist noch etwas anderes passiert, nicht wahr?" fragte sie beunruhigt. "Was? Es tut dir nicht Leid, dass wir …"
"Ich bereue ganz sicher nicht, dass wir uns geliebt haben oder dass ich dich heiraten will", erwiderte er, um keine Zweifel aufkommen zu lassen, und streichelte Beccas Wange. "Mein Bruder hat mir nur gerade mitgeteilt, dass meine Eltern bei Hofe eingetroffen sind. Ich habe sie nicht erwartet und bin ziemlich überrascht."
"Oh." Becca zuckte ein wenig zusammen. Sie hatte sich nie Gedanken über Blaidds Eltern oder den Rest seiner Familie gemacht oder darüber, wie sie darauf reagieren könnten, dass er eine Frau heiraten wollte, die aus vielerlei Gründen nicht die Richtige für Blaidd zu sein schien.
Blaidd lächelte sie an und kniff sie ins Kinn. "Mach dir keine Sorgen, mein Herz. Wenn sie dich erst einmal kennen gelernt haben, werden sie mich verstehen. Jetzt wollen wir uns erst einmal präsentabel machen."
Becca nickte und versuchte, ihre Furcht zu verbergen.
Plötzlich klopfte es an der Tür, und Meg lief ins Zimmer. "Oh, Mylady, es tut mir Leid, dass ich so spät komme. Ich wollte …"
Sie blieb abrupt stehen und starrte erst Blaidd und dann Becca an, die immer noch unbekleidet im Bett lag.
"Ich werde im Wohnzimmer auf dich warten, Becca. Zieh dich so schnell wie möglich an, Liebste", sagte Blaidd ruhig und begrüßte Meg mit einem Kopfnicken, deren entsetzter Gesichtsausdruck sich langsam in ein entzücktes Lächeln verwandelte.
Als er gegangen war, hüpfte Meg wie ein aufgeregter Welpe um Beccas Bett herum. "Oh, er wird Euch heiraten, nicht wahr? Ich wusste es! Er wird Euch glücklich machen!"
Becca konnte dem kaum widersprechen. Also lächelte sie. "Wo bist du gewesen?" fragte sie und versuchte, streng zu klingen.
Meg beruhigte sich augenblicklich, und ihre Wangen färbten sich rot. "Ich, Mylady? Ich habe … geschlafen. Ja, ich bin eingeschlafen und nicht rechtzeitig aufgewacht."
"Wo hast du denn geschlafen?"
"Im Palast, natürlich."
"Allein?"
"Es war nicht so, wie Ihr denkt, Mylady!" rief sie und rang die Hände. "Wir haben nur geredet, Trevelyan Fitzroy und ich. Wir waren beide sehr müde, und dann bin ich mit meinem Kopf an seiner Schulter wieder aufgewacht. Er war genauso überrascht wie ich."
"Trevelyan Fitzroy?"
Meg nickte. "Er ist ein Ehrenmann, Mylady, wie Sir Blaidd auch. Er hat nichts Unanständiges versucht. Er wollte nur reden. Das ist alles. Bestimmt. Und ich würde auch nicht zulassen, dass er zu weit geht, so oder so."
"Ich kann kaum den ersten Stein auf dich werfen, Meg", erwiderte Becca, als sie aufstand. "Jetzt hilf mir, das beste Kleid meiner Schwester anzulegen. Ich muss so gut wie möglich aussehen, wenn ich den König treffe."
Und Blaidds Eltern, die sie vielleicht immer als Ruin ihres Sohnes betrachten würden.
Becca hatte sich bei Blaidd untergehakt und versuchte, nicht aufgeregt zu wirken, als sie sich der Halle des Königs näherten. Sie wäre aber noch viel aufgeregter gewesen, wenn sie den König vor letzter Nacht hätte treffen müssen. Zumindest war sie sich jetzt Blaidds Liebe sicher und wusste, dass er sein Leben mit ihr verbringen wollte.
"Ich glaube immer noch, dass es besser wäre, wenn ich für dich spräche", sagte Blaidd, als sie vor den schweren, mit Schnitzwerk verzierten Türen standen, die von zwei Kriegern bewacht wurden. "Natürlich solltest du dem König antworten, wenn er dir eine Frage stellt, aber ansonsten überlass es mir, deinen Fall darzustellen. Ich kenne den König gut, und er vertraut mir."
Becca nickte. Im Moment bezweifelte sie sowieso, dass sie mehr als ein Krächzen herausbekommen würde, wenn sie versuchte zu sprechen.
Einer der Wächter musterte die beiden von Kopf bis Fuß. Als er Blaidd erkannte, öffnete er die Türen. Becca atmete tief durch und zwang sich, ein unbekümmertes Gesicht aufzusetzen, als sie in die Halle hinkte.
Sie
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