Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vic Daniel 1 - Down in the Valley

Vic Daniel 1 - Down in the Valley

Titel: Vic Daniel 1 - Down in the Valley Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David M Pierce
Vom Netzwerk:
Party, sie sitzen im Vorgarten, um zu zeigen, wie cool sie sind, anstatt sicher oder wenigstens sicherer im Hintergarten oder im Haus zu sitzen. Ein Auto fährt vorbei und fängt an zu schießen, und wer sonst noch getroffen wird, ist allen wurscht.«
    »Jetzt sprichst du von Kindern.«
    »Jetzt spreche ich von Kindern, von Hunderten von Kindern, die auf der Straße dealen. Eins kannte ich in der West 54th Street, genannt Gonzo, hatte noch nie einen Job. Als er erschossen wurde, hatte er vier Riesen plus Kleingeld in der Tasche; seine Mutter konnte es nicht glauben. Einige haben Banden-Tätowierungen, die Schlaueren haben keine. Sie versuchen, andere Banden gottesfürchtig zu machen, indem sie sich Namen geben wie >The Bloods<, >The Crips<; >The Schoolyard Crips< ist besonders gut. Dann gibt es noch die >Piru Killers<. Mir persönlich gefallen die >Van Ness Gangsters< keine Übertreibung, einfach, zack, der Tatbestand.«
    »Jetzt rechts«, sagte ich. »Was meinst du, wieviele Gangs gibt es?«
    »Quién sabe, vierzig, fünfzig? Und wieviele Kinder machen mit, quién sabe, Hunderte. Aberhunderte. Weißt du, wieviel da unten ein Haus, und das ist soviel wie ein Großhändler, pro Tag umsetzt? Zwanzig Riesen. Damit meine ich nur Koks, verstehst du, und vielleicht ein bißchen PCP für den Hausgebrauch.«
    Wir hatten inzwischen die Laredo Avenue verlassen und fuhren mit sehr gedrosselter Geschwindigkeit die Del Mar Avenue entlang, an dem alten Bahnhof vorüber, wo seit vierzig Jahren kein Zug mehr gehalten hatte. Ein paar Penner, die auf dem Bewuchs eines Abstellgleises saßen, ließen eine Flasche kreisen. Wenn die auf den Null-Uhr-Sonderzug nach San Diego warteten, sollten sie sich lieber noch ein paar Flaschen besorgen.
    »Erzähl mir von den Häusern.«
    »Sie heißen rock houses , weil dort hauptsächlich kristallines Koks in Steinchenform verkauft wird, und das pushen dann die Kinder in Papiertüten für einen Viertel- bis zu vierzig Dollar, wenn sie’s kriegen können. Klumpen oder Steine sind bei Koks ein Zeichen dafür, daß das Zeug stärker ist, weil die Kristalle intakt sind; ist natürlich kompletter Quatsch. Alles wird kristallin, wenn man es anfeuchtet, besonders der Milchzuckerkram, mit dem sie es verschneiden. Es zieht also eine Frau ein, sieht respektabel aus, hat ein paar Babys dabei, und mietet ein Haus. Dann zieht sie pronto wieder aus, und die Jungs ziehen ein und beginnen mit ihrem Kunststück, Stahltüren, splitterfreie Fenster, feuerfeste Stoff-Bunker, Zahlungen an die Nachbarn, einmal mit allem. Manche haben eine Art Kabine, wie einen Schalter, im Flur oder im Wohnzimmer, da legt man sein Geld in eine Drehtür oder Drehscheibe, und schon kommt die Ware. Unglaublich, wenn ich jetzt so daran denke; ich meine den Umfang der Geschäfte und wie öffentlich alles ist; ein wildfremder Mensch könnte sich in dieser Stadt in zehn Minuten für tausend Dollar Koks besorgen. In fünf Minuten, wenn er einen Schutzmann nach dem Weg fragt.«
    »Gras?«
    »Das läuft hauptsächlich über Leute, die Variety als indie-, also unabhängige Verteiler bezeichnen würde, obwohl auch auf unterster Ebene viele Gruppen mitmischen. Mexikaner, Puertorikaner, unsere lieben Cubanos, aber die meisten der richtig großen Jungs sind Schwarze, yessir. Soviel zur 1. Lektion.«
    »Langsam, Bennyboy, wir sind fast da«, sagte ich. Er fuhr langsamer; wir bogen in die Greenview Avenue ein, die Straße, in der Art seine mediokren Frankfurter verschliß. »Laß uns einfach erstmal ganz beiläufig dran vorbeifahren und dann einmal um den Block.«
    »Ja, laß uns einfach«, sagte Benny, »und laß uns einfach unserem Neffen Benny berichten, was er hier überhaupt treibt und warum.«
    Ich sagte es ihm, während wir langsam durch die stille, von Bäumen gesäumte Straße fuhren.
    »Es gab einmal«, sagte ich, »in der guten, alten, längst vergangenen Zeit, in der Zeit von Liberty und der Saturday Evening Post, der Himbeersirup-Brause und der Zeitung zu drei Cent, da also gab es den freundlichen alten Furzer, der einen Süßwarenladen oder eine Limoschwemme unterhielt und manchem gewinnbringenden Nebenerwerb nachging; säuische Comics...«
    »>Mutt & Jeff in Tijuana<«, erinnerte sich Benny. »Der war toll.«
    »Genau wie >Popeye in Olive Oyl<«, sagte ich. »Außerdem Lotterielose, Pferdewetten, Verhütungsmittel, Zigaretten an Kinder, dies und das. Du wirst fragen: Wohin gehen die Kinder jetzt?«
    »Wohin gehen die Kinder

Weitere Kostenlose Bücher