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Vic Daniel 1 - Down in the Valley

Vic Daniel 1 - Down in the Valley

Titel: Vic Daniel 1 - Down in the Valley Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David M Pierce
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brauchte.
    Später bedeutete, nachdem Florence mich für die Nacht zugedeckt hatte, und das war so gegen zehn. Ich ließ noch eine Stunde verstreichen, pfiff mir noch zwei Demerol rein, gab ihnen Zeit, einzusinken und die Botschaft auszustrahlen, alles sei prima und aasig easy, und dann raffte ich mich vorsichtig auf. Benny hatte dunkle Klamotten mitgebracht, die mehr oder weniger meine Größe waren, dito dunkle Turnschuhe, eine dunkle Kappe, um möglicherweise noch vorhandene Kopfbandagen zu verdecken, sowie einen weißen Arztkittel, der alles verbergen sollte, falls mich jemand beim Hinaus- und wieder Zurückschleichen sehen sollte.
    Beim Hinausschleichen wurde ich jedenfalls nicht gesehen, aber das Gehen war Mord; alles, was ich hinkriegte, war eine Art steifes Frankensteins-Monster-Getorkel. Ich stopfte etwas zusammengefaltetes Papier zwischen Tür und Türstock des Notausgangs, damit sie nicht hinter mir zufällt, stieg in Bennys wartenden Ford, und schon fuhren wir los, um Sachen in die Luft zu sprengen. Naja, zu Beginn erstmal eine Sache, eine ganz bestimmte Sache, eine gewisse B&B’s (inzwischen Art’s) Hamburger-Bude. Art als solcher konnte warten.

Zehntes Kapitel

    Die Fahrt war angenehm, das Demerol war ein Labsal, die Beine waren erträglich, und Benny war ein amüsanter Gefährte, wie immer. Wie fast immer.
    »Ein angenehmer Abend«, bemerkte ich.
    »In der Tat. Wie geht es dir, Onkelchen?« Wir fuhren die nördlichen Hänge des Laurel Canyon Drive hinunter und dann auf die Talsohle vom Hl. Ferdinand.
    »Es ging mir schon mal schlechter«, gab ich zu. »Dank sei dem Herrn für pharmazeutische Präparate, die wirken, und zwar wirklich wirken.«
    »A-men«, sagte er. »Du wirst feststellen, daß ich absichtlich sehr gesittet fahre, es wäre meinen Absichten aber dienlich, wenn ich wüßte, wo zum Teufel wir hinfahren.«
    »Rechts abbiegen«, sagte ich. »Und tu mir einen Gefallen; es ist doch schließlich nicht zuviel verlangt; sag nicht Onkelchen zu mir!« Er lächelte und plierte mich virtuos durch seine runde Opa-Brille an.
    »Benny, du bist doch ein weitgereister Mensch; du kommst doch herum; erzähl mir was über Drogen. Drogen in L.A.«
    »Über illegale Drogen?«
    »Nein, über den Bandenkrieg, der um das Lebertran-Monopol entbrannte.«
    »Gemach, gemach«, sagte er. »Wie sieht das aus, wenn ein Mann deiner Größe sarkastisch wird. Ein Typ namens Reese...«
    »Tootie Reese?«
    »Tootie Reese hatte die meiste Action in South-Central L.A. unter sich, bis er in einer weniger brillanten Stunde etwas Koks an RD-Typen verdealte; nächsten Monat ist seine Verhandlung, und man rechnet mit zwanzig Jahren bis lebenslänglich. Sein Geschäft ist also jetzt zu haben; wir sprechen da von etwa hundert, vielleicht hundertfünfzig Häusern; du kannst dir also vorstellen, was da fällig ist.«
    Ich sagte, das könne ich allerdings.
    »Ein Typ namens Whitey — weil er schwärzer ist als eine Schallplatte um Mitternacht im tiefsten Flöz einer Zeche — hat für Tootie gearbeitet, jetzt ist er auf Kaution draußen, ich glaube, wegen der Schießerei irgendwo in einer Pizzeria oder wie?«
    »Letzten Januar«, sagte ich. »Ich erinnere mich. Damals machte ich deiner feenhaften, falls das der richtige Ausdruck ist, Tante Jessica den, falls das der richtige Ausdruck ist, Hof.«
    »Genau den hast du ihr gemacht. Wir haben hier also etwas, was man als Whitey’s Enterprises bezeichnen könnte, und eine Bande von Ex-Knackis, die wir einmal als Dritte Welt bezeichnen wollen, die den Markt in L.A. aufspalten wollen.«
    »Nächste links«, sagte ich. »Kennst du einige dieser dubiosen Charaktere?«
    »Ich habe den einen oder anderen mal zufällig getroffen«, sagte Benny. »Es heißt sogar, und ich erröte, wenn ich dies zugebe, ich hätte bereits das eine oder andere kleine Geschäft mit den Betreffenden abgewickelt.«
    »Dann erröte mal«, sagte ich.
    »Aber sie sind nicht nur dubios, alter Kumpel mio, sie sind Killer. Man kann in diesem Jahr bereits von zwanzig, dreißig, vierzig Morden, die sie untereinander begangen haben, ausgehen, und jetzt ist erst Mai. Sie killen, um Revierfragen zu klären, sie killen, wenn sie übers Ohr gehauen werden, sie werden gekillt, wenn sie selbst jemanden übers Ohr hauen wollen, säumige Zahler killen sie am allerliebsten, und außerdem killen sie gern, wenn sie mit dem Auto vorüberfahren. Es ist ihr Markenzeichen.«
    »Nächste links«, sagte ich.
    »Ein Haufen Gören hat eine

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