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Vic Daniel 1 - Down in the Valley

Vic Daniel 1 - Down in the Valley

Titel: Vic Daniel 1 - Down in the Valley Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David M Pierce
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jetzt?«
    »Autokinos, mein Junge, und heutztage haben sie viel mehr Geld. Die miese Frittenschmiede, an der wir eben vorbeigefahren sind, wird von einem Typ namens Art betrieben. Art hat ein schönes, neues Auto mit Telefon, nichts Auffälliges, aber neu. Außerdem hat er eine Zulassung für ein Wohnmobil. Seine Frau hat ebenfalls ein Auto, nichts Auffälliges, kein Telefon, aber neu. Seinen Nachnamen habe ich von der gesundheitspolizeilichen Genehmigung, und mein Bruder hat bei der Zulassungsstelle angerufen. Sie haben eine Eigentumswohnung auf dieser Seite vom Griffith Park, Mann, da oben gibt es Pferde und alles; das weiß ich, weil ich sie heute nachmittag angerufen habe, und du kannst dir vorstellen, wieviel er die Woche mit dem Verkauf von Hotdogs einnimmt, die zu sechzig Prozent Fleisch enthalten müssen.«
    »Die Sache beginnt, sich bei mir zu einem Bilde zu runden«, sagte Benny.
    »Gut!« sagte ich. »Art, der übrigens mit Nachnamen Wetmore heißt, hat ein Register, und damit meine ich nicht, daß er eine Orgel ist. Einmal Unbefugtes Führen einer Waffe, einmal vor zwei Jahren Verhaftung und Anklage wegen Drogenhandels, Anklage wegen Kronzeugenregelung fallengelassen und Freilassung auf Bewährung. Dann erschien er einmal in der Notaufnahme der Uni-Klinik, weil ihm zwei Finger fehlten. Er wollte nicht sagen, wie es passiert war, aber der Doc meinte, sie seien mit einer Walzblechzange abgeschnitten worden, und ließ eine Polizeiakte über ihn anlegen. Na, wie hört sich das alles an?« Wir hielten an und parkten in einer Seitenstraße, etwa zwanzig Meter von Arts Hintereingang entfernt.
    »Das hört sich an, als hätte er Glück gehabt, daß sie ihn nicht umgebracht haben«, sagte Benny.
    »Außerdem hat ihn mein Nachbar, Mr. Amoyan, gesehen. Das ist mir im Krankenhaus wieder eingefallen. Er sagte: >Rotes Gesicht, Kinderautos Er saß auf seiner Bank und beobachtete die Mädels, als es passierte.«
    »Was ist ein Kinderauto?«
    »Weiß ich nicht, aber ich wette, er hat es vom Schulparkplatz ausgeborgt. Wahrscheinlich mit Wimpeln, Waschbärenschwänzen und Pelzwürfeln behängt.«
    Benny pfiff und sah sich um.
    »Dann wollen wir mal«, sagte er. »Die Luft ist rein.«
    »Du nicht«, sagte ich. »Du bleibst hier und kuckst unschuldig.«
    »Und wenn du Hilfe brauchst?«
    »Kommt nicht in Frage«, sagte ich. »Ist sowieso ein Kinderspiel; ich hab den Laden durchgecheckt, als ich mir einen Zahnstocher besorgte. Alles gut gebaut, luftdicht und gemütlich. Gasgrill. 08/15-Schloß, keine Alarmanlagen. Nichts deutet auf einen Freßnapf oder Hundefutter hin. In einer Sekunde bin ich wieder da.«
    »Bis die Tage«, sagte Benny. »Oh. Der Schlüssel. Dumm von mir.« Er gab mir mehrere Schlüssel an einem Micky-Maus-Schlüsselring. »Oh. Dumm von mir. Die Handschuhe.« Er gab mir ein Paar billige Arbeitshandschuhe, die ich ohne Kommentar entgegennahm und anzog. Der weiße Kittel lag bereits zusammengefaltet auf dem Rücksitz. Ich nahm die Kappe aus dem Handschuhfach und setzte sie auf. Wir sahen die Straße einmal hinauf und einmal hinunter; alles war ruhig.
    »Geh mit Gott, aber geh, verdammtnochmal«, sagte Benny. Er fluchte selten. Ich ging.
    Es dauerte dann doch länger als eine Sekunde, aber nicht sehr viel länger; es hilft eben, wenn man sich gewaltsam Zutritt verschafft und vorher weiß, was für ein Schloß man aufschließen muß, denn dann kann einem jemand wie Benny den passenden Schlüssel geben. Das Bestimmen von Schlössern ist nicht so leicht, wie die Unterhaltungsliteratur uns glauben machen will, geschweige denn das Öffnen derselben mit Hilfe einer Kreditkarte oder eines anderen Stücks steifen Plastikmaterials. Ich hatte drei Schlüssel zur Auswahl; der zweite paßte, und ich war drin wie Flynn. An dem Schlüsselbund war auch eine winzige Taschenlampe befestigt, und ich sah mich ganz schnell in dem Laden um. Dann blies ich die Flämmchen unter Grill und Friteuse aus und ließ nur die unter der Wärmplatte an.
    Ein Auto kam auf der Greenview Avenue näher. Ich knipste die Taschenlampe aus; das Auto fuhr vorbei. Ich hatte mit Benny verabredet, daß er diskret hupt, wenn sich jemand von hinten nähert, wo ich nichts sehen konnte, aber bisher war alles glattgegangen. Ich knipste die Taschenlampe wieder an, löste mit meinem zu Recht berühmten schweizer Armeemesser die Zwinge, mit welcher der Gasschlauch an der Rückseite des Grills befestigt war, und ließ den Schlauch frei baumeln. Ich wollte keine der

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