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Vic Daniel 1 - Down in the Valley

Vic Daniel 1 - Down in the Valley

Titel: Vic Daniel 1 - Down in the Valley Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David M Pierce
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ganze Schlamassel noch schlimmer als sowieso schon, und Gott weiß, er ist schon schlimm genug. Aber bitte, bitte, auf gebeugtem Knie flehe ich Sie an, sagen Sie mir nicht, irgendein Geist aus Ihrer düsteren Vergangenheit habe zufällig Ihr Büro zerstört, und zwar genau einen Tag, nachdem ich Sie angeworben hatte; nicht einmal die köstliche Evonne hat das geglaubt.«
    »Evonne?«
    »Für Sie immer noch Miss Shirley.« Ich kannte zwar aus ihrem Anstellungsvertrag die Anfangsbuchstaben ihrer beiden Vornamen, E. B., aber Evonne...
    »Zwei Tage später«, fuhr er fort und unterbrach rücksichtslos den Flug meiner Gedanken, der von Sekunde zu Sekunde angenehmer wurde, »nur zwei Tage später fliegt Art’s in die Luft, oder, das trifft es genauer, es bricht zusammen, oder, das trifft es noch genauer, es wird zu Zahnstochern atomisiert. Sie können doch einem kleinen Schulmeister nicht weismachen, daß diese beiden Ereignisse nicht miteinander in Verbindung stehen, einer Verbindung, die ein sehr viel größerer Privatdetektiv hergestellt hat.«
    »Sie brauchen ja nicht gleich persönlich zu werden«, sagte ich. »Außerdem nehme ich für mich die gleichen Rechte aus dem Fünften Zusatzartikel zur Verfassung in Anspruch wie bereits für Evonne, für mich immer noch Miss Shirley, in welchem das Recht Unschuldiger darauf, nicht belastet zu werden, paragraphiert — oder heißt es >paraphiert    »Meine Güte, das ist mir doch auch alles klar«, sagte der Vize. »Andernfalls säße ich nicht hier, und Sie läsen jetzt die Stellenangebote. Ich will nur wissen: Was kommt als nächstes? Wird es eskalieren? Wird die ganze verdammte Schule in die Luft gesprengt?«
    »Nie im Leben«, sagte ich zuversichtlich. »Man schiebt doch der Gans, die die goldenen Eier legt, keine Stange Tnt in den Arsch.«
    »Anschaulich ausgedrückt«, sagte Mr. Lowenstein. »Aber doch zu verschwommen, um beruhigend zu sein.«
    »Mr. Lowenstein«, sagte ich, »haben Sie einen Augenblick Zeit?«
    Er sah auf die Uhr.
    »Ja, ich habe einen Augenblick Zeit, sogar ziemlich genau.«
    Ich berichtete ihm die Höhepunkte oder eher Tiefpunkte von Bennys Einschätzung des Umfangs, den der Drogenhandel in und um L.A. erreicht hatte und reicherte sie um ein wenig Selbstangelesenes an. Ich sagte, von seinen knapp 900 eingeschriebenen Schülern könne er bei denen, die fünfzehn und älter seien, davon ausgehen, daß sie zu 50 Prozent mehr oder weniger regelmäßig die eine oder andere Droge nahmen. Von den lieben, süßen, zurückgebliebenen Dreizehn- bis Vierzehnjährigen waren es wohl nur 10 bis 20 Prozent. Oder dreißig.
    »So ist nun mal das Leben, wie es im Jahre 1984 im San Fernando Valley geführt wird, Vize«, sagte ich. »Jemand zieht pro Woche einen Riesen, anderthalb Riesen aus Ihrer Bildungsanstalt heraus, und das ist zwar kein Vermögen, wenn es aufgeteilt ist, aber ein angelutschter Salmi ist es auch nicht. Verglichen mit der Innenstadt, ist es natürlich gar nichts. Aber unsere Möglichkeiten sind begrenzt. Wir können die Quelle oder die Quellen nicht verstopfen, wenn wir keinen Weg finden, sowohl die Habgier als auch die Habgierigen aus der Welt zu entfernen, und das haben bereits Bessere als ich — noch Bessere als ich — versucht. Nun können wir aber, zumindest vorübergehend — einen Zwischenhändler aus dem Kreislauf entfernen, indem wir, sagen wir mal, beispielsweise, rein hypothetisch einen Namen ins Spiel bringen...«
    »Art«, sagte Lowenstein, »ist ein Name.«
    »Ideen muß man haben!« sagte ich. »Und dadurch kehrt dann eine bis zwei Wochen lang Ruhe ein, aber das war’s dann auch schon, liebe Leute, denn dann macht das Wort die Runde, wie Worte das so an sich haben, daß der gute, alte Fred von der freundlichen Autowaschanlage um die Ecke die richtige Adresse ist.«
    »Bei Nichtgefallen Schmutz zurück«, sagte Mr. Lowenstein. »Den Spruch habe ich mal an einer Waschstraße gesehen.«
    »Ich auch«, sagte ich. »Nachdem wir uns also nun darüber einig sind, daß wir die Welt nicht ausmisten können, bleibt uns nur eins, und zwar was?«
    »Wir misten das aus, was wir ausmisten können, sowieso«, sagte er und trank sein Bier aus. »Schmeckt gut. Aber können wir das überhaupt? Das frage ich mich allmählich.«
    »Ist alles schon mal gemacht worden«, sagte ich.
    »Von Ihnen?«
    »Naja, nicht direkt von mir«, mußte ich zugeben. »Aber ich beherrsche die Theorie.«
    »Sie

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