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Vic Daniel 1 - Down in the Valley

Vic Daniel 1 - Down in the Valley

Titel: Vic Daniel 1 - Down in the Valley Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David M Pierce
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beherrschen die Theorie«, sagte er. »Grundgütiger.« Er schüttelte den Kopf. »Es bricht einem das Herz, wenn eine Schule den Bach runtergeht. Ich habe das schon einmal erlebt, in Inglewood, da war ich Leiter des sogenannten Naturwissenschaftlichen Zweiges, und plötzlich fiel alles auseinander. Die Kinder waren in Banden, nicht mehr in Mannschaften; der Schulbesuch sank auf Null, wir hatten rund um die Uhr acht bewaffnete Sicherheitsleute, und sie konnten nichts tun, niemand konnte etwas tun, die guten Schüler gingen weg, und die guten Lehrer gingen weg... Mir wird schlecht, wenn ich daran denke.«
    »Mir nicht«, sagte ich. »Ich glaube, wir können ausmisten und einigermaßen den Deckel draufhalten, aber dazu wird Action nötig sein. Haben Sie die Macht, eklig zu sein, wenn Sie müssen?«
    »Zum Beispiel?«
    »Zum Beispiel verhaften lassen, Kinder rausschmeißen, Lehrer ersetzen, vielleicht den Laden für ein paar Tage dichtmachen?«
    »Nicht ohne Grund«, sagte er.
    »Och, den werden Sie haben«, sagte ich. »Reichlich.«
    »Ach ja?« Er spitzte ein wenig die Ohren und schürzte die Augenbrauen.
    Es klingelte an der Haustür.
    »Erwarten Sie jemanden?« fragte ich ihn.
    »Ja«, sagte er verdrossen. »Das Technische Hilfswerk. Bei Ihnen gibt’s bestimmt was zum Entschärfen.«
    Ich ging ans Fenster und sah hinaus. Unten stand, gleißend und quengelig in all seiner pfauenhaften Pracht und Gala, Lieutenant Conyers.
    »Fast«, sagte ich. »Es ist ein Bulle.«
    »Wie schön«, sagte der Stellvertretende Schulleiter von St. Stephen’s. »Nach allem, was ich bisher durchgemacht habe, werden mir ein paar Jahre Alcatraz guttun.«

Dreizehntes Kapitel

    Mir hat mal jemand gesagt, Filmkulissen, besonders die Kulissen für Western, seien nur neun Zehntel so groß wie im richtigen Leben, um den Helden überlegener erscheinen zu lassen; Lieutenant Conyers brauchte sieben Zehntel. Mr. Lowenstein kam zu mir ans Fenster und sah hinunter.
    »Er?«
    »Er.«
    »Was machen wir?«
    »Wir gehen hinunter, wir verabschieden uns, Sie gehen weg, und wenn Sie Ihr Auto in der Nähe stehen haben, kommen Sie später wieder und holen es, wenn er nicht kuckt. Und ich höre mir an, was er will.«
    »Wahnsinn«, sagte Mr. Lowenstein. »Wie im Film.«
    Wir gingen nach links ab; auf dem Weg treppab steckte ich seinen Scheck in meine Gesäßtasche. Es wäre nicht so furchtbar klug gewesen, den kleinen Häuptling Großes Auge einen Blick auf einen Wechsel über $ 750,- werfen zu lassen, zahlbar an mich und ausgestellt von einer gewissen St. Stephen’s Highschool, einer Schule, die, wie Sie sich erinnern werden, genau gegenüber von Art’s liegt, Art’s, wo nicht nur die Buletten angebrannt sind.
    Durch Feebs Tür konnten wir hören, daß sie eine Mittags-Seifenoper kuckte, ein harmloser Zeitvertreib, wenn man seine Sedativa gern elektronisch nimmt.
    Ich öffnete die Haustür und sagte »Man sieht sich!« zum Vize. Er sagte ebenfalls »Man sieht sich!« und schritt die Straße hinunter.
    »Wer war das?« fragte der Lieutenant beiläufig.
    »Alter Schulfreund. Gehen Sie schon mal vor.«
    Ich folgte ihm die Treppe hinauf, was mir genügend Zeit gab, sein zweifarbiges geflochtenes Schuhwerk zu bewundern. In der Wohnung angekommen, brachte ich das dreckige Geschirr in die Küche, während er sich mit großem Interesse umsah, als hätte er noch nie eine Wohnung mit Möbeln drin gesehen. Als ich zurückkam, überprüfte er ein Foto auf dem Beistelltisch neben dem Fernseher; es war eines lang, lang vergangenen Sommers aufgenommen worden, als mein Bruder und ich noch Kinder waren, und wir saßen vor einem Touristenbungalow am Lake Kiwana in Nord-Minnesota auf dem Gras. Mutter und Vater, Arm um die Schultern, beide in Shorts, standen hinter uns. Tony hielt stolz den kleinsten Fisch der Welt in die Luft.
    »Wo ist sie hin, all die vergangene Zeit; beantworten Sie mir das«, sagte der Lieutenant und schüttelte traurig den Kopf.
    »Da bin ich überfragt, Kumpel«, sagte ich und schüttelte meinen Kopf ebenso traurig. »Setzen Sie sich, machen Sie sich’s bequem. Der Stuhl da drüben am Fenster müßte klein genug sein, wenn Sie sich nicht zurücklehnen.«
    Er bedachte mich mit einem Blick, setzte sich auf die Armlehne des Plaste-Sofas, zog sein gelbes Notizbuch hervor, blätterte es durch, bis er die Seite gefunden hatte, die er brauchte, seufzte dann tief und gab eine Art Pfeifgeräusch von sich. Dann wippte er ein paarmal mit dem Fuß, rückte seinen

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