Viel besser als fliegen - wahre Geschichten für Teens
drei Monaten Gefängnis und jahrelangem Hausarrest verurteilt.
Die bereits bröckelnde Ehe bröckelte noch mehr und das Ventil für meinen Vater wurde seine neue Arbeit, seine Karriere. Mein Bruder zog früh zum Studieren aus und so wohnte ich zu Hause mit einer Alkoholikerin … und nun auch einem Workaholic.
Ein Neuanfang
Trotz alldem wurde ich merkwürdigerweise nicht verbittert. Obwohl ich nur wenig von Gott wusste, hatte ich das Gefühl, dass jemand auf mich aufpasst und mich in meiner unglücklichen Lage beschützt. Obgleich der Umzug meiner Mutter helfen sollte, war er für mich letztendlich die größere Hilfe. Ich lernte ein paar sehr gute Freunde kennen, die mich zu einem Treffen von „Jugend für Christus“ mitnahmen.
Zum ersten Mal begriff ich, dass Gott einen Plan für mich hat. Die Zeilen aus Jeremia 29,11 und 13–14 sprachen mich total an: „Denn mein Plan mit euch steht fest: Ich will euer Glück und nicht euer Unglück. Ich habe im Sinn, euch eine Zukunft zu schenken, wie ihr sie erhofft. Das sage ich, der Herr. … Ihr werdet mich suchen und werdet mich finden. Denn wenn ihr mich von ganzem Herzen sucht, werde ich mich von euch finden lassen.“ Anstatt Gott meine Familienkrise in die Schuhe zu schieben, verließ ich mich auf sein Versprechen und legte mein Leben in seine Hände. Mit fünfzehn Jahren begann ich, erste Schritte im Glauben zu machen.
Ich hätte es nie geahnt: Die darauffolgenden vier Jahre in der Highschool bis zum Schulabschluss wurden die schönsten meines Lebens. Im ersten Jahr an der Highschool probierte ich Football aus und stieg kurz vor dem Abschluss sogar bis zum Mannschaftskapitän auf. Ich strengte mich in der Schule sehr an und bekam eine Auszeichnung von einer großen Organisation. In diesem Zusammenhang startete ich an meiner Schule die Aktion „Schüler gegen Alk am Steuer“ und es kamen immer mehr Leute dazu. In meiner „Jugend für Christus“-Gruppe wurde ich Jugendleiter und teilte meinen Glauben mit anderen. Zum Glück hatte ich viele gläubige Freunde um mich herum, die sich fast wie meine Familie anfühlten. Während zu Hause der Sturm tobte, schickte Gott mir stets genug Ermutigung, um mich innerlich über Wasser zu halten.
Noch eine Straßensperre
Je näher ich dem Schulabschluss kam, desto deutlicher wurde eine weitere Straßensperre auf meinem Lebensweg erkennbar. Die Hochschule stand an und durch all die Probleme konnten meine Eltern mich finanziell nur wenig unterstützen. Mir blieb die Wahl zwischen riesigen Schulden oder gar keinem Studium, also betete ich. Auch der Leiter meiner Jugendgruppe betete für mich. Gemeinsam glaubten wir, dass Gott mich versorgen würde.
Ich tat meine Pflicht und sprach mit Berufsberatern meine Möglichkeiten durch, Stipendien zu beantragen. Meine Noten waren gut, aber nicht gut genug. Ich war sportlich, aber kein herausragender Sportler. Schließlich entdeckten wir eine Stiftung, die gezielt Studenten fördern will, die aus schwierigen Familienverhältnissen kommen. Mir war klar, dass ich Schweres durchgemacht hatte, doch war ich weder obdachlos noch halb verhungert. Ich war überzeugt, dass meine Geschichte nicht dramatisch genug war, um ein Stipendium zu bekommen.
Am Tag vor dem Fristablauf für die Stipendienbewerbung rief mein Jugendgruppenleiter an und fragte, wie es mit der Suche nach einem Stipendium aussehe. Ich erzählte ihm die Situation und offenbarte ihm meine Zweifel. Er bestellte mich sofort zu sich nach Hause. Nach einer Nachtschicht, die aus dem Schreiben und Korrekturlesen des Bewerbungsbriefes bestand, schob ich die endgültige Version der Bewerbung in den Umschlag, doch ich schickte sie mit großem Zweifel los.
Zwei Monate später bekam ich einen Anruf von einem Vertreter der Stiftung. Er teilte mir mit, dass ich ein Vierjahresstipendium bekäme, das meine Studiengebühren, Unterkunft und Büchergeld abdecken würde. Ich durfte innerhalb des Bundesstaates frei eine private oder staatliche Hochschule wählen. Ich war sprachlos. Gott hatte tatsächlich einen Plan für mich.
Neulich habe ich mich zum Vorsitzenden des Vereins „Zweifel nicht an Gott“ ernannt. Der Segen und der Schutz, den er mir geschenkt hat, sind so viel größer, als ich es mir in den kühnsten Träumen ausgemalt hatte. Sehr oft fragen sich junge Christen, ob sich die Treue zu Gott je auszahlt, ob dabei ein Segen für sie herausspringt. Sie lösen ihre geistlichen Marken schon ein, bevor Gott sie belohnen will. Ich bin
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