Viel besser als fliegen - wahre Geschichten für Teens
bestimmt auch.
Als mein Großvater starb, behielt meine Großmutter seinen Chevrolet Kombi Baujahr 1977. Er steht noch in ihrer Garage, obwohl er nicht mehr gefahren wird. Mein Vater und ich versuchen jetzt, ihn wieder flottzumachen, sodass ich damit fahren kann, wenn ich nächstes Jahr meinen Führerschein gemacht habe. Das wird genial, wenn ich mit dem gleichen Auto wie damals mein Großvater in der Stadt rumfahre und Holz transportiere!
Wenn ich jedoch einen Aspekt aussuchen dürfte, in dem ich meinem Großvater am meisten ähneln möchte, wäre das der Glaube. Mein Großvater engagierte sich in seiner Gemeinde – zu derselben Gemeinde gehöre ich heute. Aus Geschichten meiner Mutter weiß ich, dass Großvater wusste, welche Bedeutung das Gebet und das Bibellesen für unsere Beziehung zu Gott haben. Ich bin mit meiner Jüngerschafts-Jugendgruppe unterwegs und wachse da sehr im Glauben. Bestimmt würde mein Großvater sich darüber freuen.
Ich wünschte, mein Großvater hätte länger gelebt, denn es wäre so schön gewesen, meine Kindheit mit ihm zu verbringen. Ich bin sicher, dass wir dann vieles gemeinsam gemacht hätten. Es klingt vielleicht seltsam, aber ich vermisse ihn, obwohl ich ihn nicht mehr kennengelernt habe. Doch ich weiß: Eines Tages werde ich im Himmel auch mit ihm zusammen sein.
Mein Großvater hat mein Leben in großen und kleinen Dingen beeinflusst, dafür bin ich echt dankbar. Wenn dein Großvater noch lebt, dann geh zu ihm und verbring Zeit mit ihm. Du kannst sicher eine Menge von ihm lernen.
Jason
DIE STÜRME TOBEN, ABER GOTT IST DER SIEGER
Wenn man in den USA in einer sehr ländlichen Gegend aufwächst, braucht man Fantasie. Abgesehen von der Einsamkeit machte es mir nichts aus, weit entfernt von Kinos und Einkaufszentren zu leben. Mein Rezept für Spaß waren mein rotes Fahrrad und ein paar Kumpels, die es faustdick hinter den Ohren hatten.
Die schönsten Nachmittage hatten wir, wenn wir zuerst in den Ort radelten, um die Grundausrüstung für den Kampf zu besorgen: Kaugummi, Sonnenblumenkerne und Schokomilch. Mit der vollen Rüstung bekleidet (in Wirklichkeit war es eine alte Baseballausrüstung) fuhren wir in den Wald von Robin Hood namens Sherwood Forest (na gut, zum Pausenhof der Grundschule). Wir erschlugen Drachen, erbauten Burgen und erretteten Burgfräulein in Not, alles noch, bevor die Glocke zum Abendessen schlug.
Dabei ahnte ich nicht, dass im wahren Leben ein Kampf in meiner Familie tobte, bei dem es viel schlimmere Hindernisse zu bezwingen gab als bloß einen Bösewicht aus einem Kindermärchen.
Das Geheimnis meiner Mutter
Als ich dreizehn war, wurde meine bereits ziemlich komplexe Welt aus Pickeln, Beziehungen und Minderwertigkeitsgefühlen noch mehr auf die Probe gestellt, da sich das Verhalten meiner Mutter veränderte. Meine sonst so gut gelaunte und hilfsbereite Mutter zog sich zurück und nahm meine Bedürfnisse nicht mehr war. Ich musste oft mit ansehen, wie meine Mutter wegen ganz normaler Sachen in Tränen ausbrach. Sie suchte nach einem Ausweg, indem sie mit Freundinnen wegging und oft erst weit nach Mitternacht zurückkam.
Das Geheimnis dieses Problems flog auf, als eines Abends ein Polizist unser Haus aufsuchte, neben ihm meine Mutter. Zuerst vermutete ich, dass sie in einen Autounfall verwickelt war oder ihm vielleicht half, jemanden aufzuspüren. Doch nach wenigen Sekunden erkannte ich, dass der Bulle meine Mutter verhaftet hatte, weil sie betrunken am Steuer gesessen und rücksichtslos gefahren war.
In dieser Nacht kapierte ich, dass meine Mutter Alkoholikerin war.
Die nächsten Monate waren hart. Meine Mutter tat mir unendlich leid, gleichzeitig war mir ihre Straftat furchtbar peinlich. In einem Dorf ist es unmöglich, Geheimnisse zu haben, darum wurde die Sache mit meiner Mutter schnell bekannt. Jedes Mal, wenn ich das Haus verließ, konnte ich die bohrenden Blicke spüren – das redete ich mir zumindest ein. Meine Mutter versuchte es mit einer Beratung, mit wenig Erfolg. Der Alkohol wurde ihre große Liebe.
In der Absicht, meine Mutter dem Klammergriff der schlechten Einflüsse zu entreißen, suchte sich mein Vater eine neue Arbeitsstelle in einem anderen Teil von Ohio. Doch leider ist Alkoholismus eine Krankheit; man kann sie nicht einfach im alten Haus zurücklassen und an den nächsten Hausbesitzer weiterreichen. Innerhalb weniger Monate kam meine Mutter wieder ins Straucheln. Wieder saß sie betrunken am Steuer und diesmal wurde sie zu
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