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Viel Rummel um Nichts

Titel: Viel Rummel um Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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offen.«
    »Wirklich?«, fragte Narrisch. Er wirkte plötzlich wie ein hungriger Hund, der sich auf ein unbewachtes Filetstück stürzt. »Wie wäre es, wenn ich Ihnen ein Bild zeige, und Sie sagen mir, was Sie davon halten?«
    In den folgenden fünfzehn Minuten lernte Narrisch mehr über Achterbahnen und andere Fahrgeschäfte als je zuvor in seinem Leben, obwohl ihm Okidata erst einen Bruchteil seines Wissens hatte mitteilen können. Der junge Landohraner erkannte anhand der Spionageholos, dass die Regierung im Landohr-Park eine Achterbahn errichtete, die bislang ohne Beispiel war und dem neuesten Stand der Technik entsprach - eine Ultra-Achterbahn.
    »Wenn Sie sich bei dem Maßstab nicht vollkommen irren, wird das die beste Achterbahn auf dem ganzen Planeten«, erklärte Okidata und nickte anerkennend. »Die erste Talfahrt ist wahrscheinlich mindestens zehn Meter länger als die der Kingsnake-Bahn, drüben im Dressage-Park. Die Wagenzüge werden teilweise eine unglaubliche Geschwindigkeit erreichen - und sehen Sie sich nur die Korkenzieherloopings an! Jeder wird mit diesem Baby fahren wollen.«
    »Trotzdem gibt es da noch ein Problem«, wandte Narrisch ein. »Ihren Schilderungen zufolge sind die Bewohner dieses Planeten nahezu verrückt nach Achterbahnen und Vergnügungsparks. Habe ich Recht?«
    »Ich denke, schon«, erwiderte Okidata. »Ich habe Landohr noch nie verlassen, deshalb kann ich das schlecht beurteilen. Aber wir mögen diese Attraktionen schon sehr.« Mit verträumtem Blick betrachtete er das Holobild der neuen Achterbahn des Landohr-Parks.
    Narrisch stützte beide Ellbogen auf den Tisch und legte das Kinn auf die verschränkten Hände. »Also gut, alles in allem plant die Regierung, den größten Freizeitpark in der Geschichte des Planeten zu bauen - vielleicht sogar den größten in der Galaxis. Einen Rummelplatz, der groß genug ist, um die Brotknappheit auszugleichen. Sie, Okidata, haben bislang noch nie von diesem Plan gehört, obwohl Sie sich bei dem Park beworben haben. Und meine Leute mussten vor Ort herumschnüffeln, um zu erfahren, was man mit diesem riesigen freien Grundstück vorhat. Warum pfeift die Regierung ihre Absicht nicht wie die Spatzen von allen Dächern?«
    »Tja, das kann ich in gewisser Weise nachvollziehen«, sagte Okidata. »Wir haben auf Landohr fünf oder sechs Vergnügungsparks mit Achterbahnen, und alle machen einander mörderische Konkurrenz. Jedes Mal, wenn ein Park eine neue Achterbahn hat, lockt er mehr Besucher an als die anderen, bis der nächste Park die Attraktion übertrumpft. Wenn sich herumspricht, dass man in einem der Parks etwas Neues baut, entsenden die anderen Parks Spione, mit versteckten Kameras und allem Drum und Dran, um alle Geheiminformationen bereits in Erfahrung zu bringen, bevor man den Park eröffnet. Wie steil ist die Haupttalfahrt? Wie viele Loopings hat die Bahn? Wird die Fahrt durch Videoeffekte untermalt? Manchmal, wenn eine neue Achterbahn eröffnet wird, besteht die Hälfte der Menschenschlange vor der Kasse aus Spionen anderer Parks, die herausfinden wollen, welche der Ideen sie für die eigenen Bahnen stehlen können.«
    »Die Regierung handelt also nach denselben Prinzipien wie die Betreiber der Privatparks«, folgerte Narrisch. »Sie geht davon aus, dass ihre geplante Attraktion eine begrenzte Zahl von Fremdweltlern anlocken wird.«
    »Daran habe ich noch gar nicht gedacht«, sagte Okidata und kratzte sich am Kopf. »Ergibt jedenfalls Sinn.«
    »Wenn man aber Touristen von anderen Welten anziehen will, muss man sie auf die jeweiligen Attraktionen aufmerksam machen«, erklärte Narrisch und schlug zugleich ärgerlich mit der flachen Hand auf den Tisch. »Und wenn man genug Touristen angelockt hat, sorgt man sich nicht mehr so sehr um die Konkurrenz, denn schließlich gibt es dann für alle mehr Kunden. Die Regierung spielt aber noch immer nach den alten Regeln, obwohl sich das Spiel verändert hat. Und womöglich wird es sich sogar noch mehr verändern ...«
    »Ich habe den Eindruck, Sie könnten vielleicht jemanden mit meinem Hintergrundwissen gebrauchen«, erbot sich Okidata kühn. Er lächelte.
    »Ich denke, da haben Sie Recht«, antwortete Narrisch und erhob sich unvermittelt. »Fragen Sie im Vorzimmer nach einem Bewerbungsformular. Ich habe einen Posten zu vergeben, und ich will Sie dafür haben.«
    »Heißt das, sie wollen, dass ich in die Legion eintrete?«, fragte Okidata und blickte Narrisch an, der plötzlich damit begann, Holos

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