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Viel Rummel um Nichts

Titel: Viel Rummel um Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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und Computerausdrucke in eine Aktentasche zu stopfen.
    Der Kompaniechef blickte zu ihm auf. »Noch nicht, mein Sohn - Sie werden als Zivilberater fungieren. Doch habe ich eine Aufgabe, für die Sie wie geschaffen sind. Nun gehen Sie und füllen das Formular aus. Bald wird es nämlich hier recht aufregend zugehen, und das Team braucht Sie.«
Tagebucheintrag # 405
    Bislang waren die Rebellen ein unvertrauter Faktor in unserem Gesamtbild von Landohr geblieben. Man hatte die Kompanie auf den Planeten beordert, damit sie sowohl die Interessen der Rebellen als auch die der Regierung schützte, jedenfalls theoretisch. Allerdings hatten wir die Rebellen noch nicht einmal zu Gesicht bekommen höchstens abgesehen von dem Tag, an dem wir auf Landohr landeten und man auf meinen Dienstherrn schoss (wenn die Rebellen tatsächlich hinter dem Anschlag steckten, was immer fragwürdiger erschien). Meinem Arbeitgeber behagte es indes gar nicht, dass er noch nicht die Bekanntschaft der Rebellen gemacht hatte, und ich wusste genau, dass er letztlich beschließen würde, diesem Zustand ein Ende zu bereiten, indem er sich von Angesicht zu Angesicht mit den Rebellen traf. Dass er entdeckt hatte, was wirklich hinter dem Landohr-Park-Projekt steckte, gab ihm den nötigen Ansporn, an dem es ihm bislang gemangelt hatte.
    Unnötig zu erwähnen, dass ich seine Herangehensweise für überzogen optimistisch hielt.
    Doch hatte ich keinerlei Grund zu der Annahme, dass mein Dienstherr meinen Zweifeln auch nur die geringste Beachtung schenken würde ...
     
    »Also: Das hier bauen sie gerade«, sagte Narrisch.
    Nachdem er erfahren hatte, wonach er suchen musste, war es ein Leichtes für ihn gewesen, einige Handvoll winziger Robokameras an den richtigen Stellen auszusetzen. Abwehrdrohnen der Regierung hatten die Kameras aufgespürt und vernichtet, doch übermittelten die kleinen Spione zuvor noch genug Holomaterial an das Hauptquartier, dass Narrisch sich ein klares Bild von der gigantischen Achterbahn der Regierung machen konnte.
    »Das ist eine recht große Überraschung, Sir«, bemerkte Beeker. Er blickte seinem Arbeitgeber über die Schulter. »Ein wahrhaft donquichotisches Unterfangen, falls Sie meine Meinung interessiert.«
    »Aber auf eigene Weise ist es brillant«, sagte Narrisch und lehnte sich im Stuhl zurück. »Wenn überhaupt ein Projekt genug Geld von anderen Planeten nach Landohr holen kann, um den Planeten wiederzubeleben, dann ist das ein Freizeitpark. Mensch, das ist gewiss die größte Achterbahn, die ich je gesehen habe.«
    »Das vermögen Sie weitaus besser zu beurteilen als ich, Sir«, sagte Beeker. Offenbar war der Butler nicht so beeindruckt wie sein Dienstherr. »In meinen Augen ist es ausgesprochen unklug, dass die Regierung ihr gesamtes Kapital in dieses eine Projekt investiert. Und wie Sie bereits erfahren haben, ist man nicht am Geld fremder Investoren interessiert.«
    »Nun, zumindest nicht, wenn ich dieser Investor bin«, erwiderte Narrisch. »Es ist aber auch zu dumm. Aus ihrer Geschichte haben die Landohraner nur eine einzige Lektion gelernt: Nie wieder darf das Geld eines Fremdweltlers ihre Wirtschaft kontrollieren. Wegen dieser Erkenntnis legen sie all ihre Eier in einen Korb, der noch alles andere als sicher ist.«
    »Die zeiterprobte Straße in den Ruin«, kommentierte Beeker feierlich. »Wenn dieses Projekt scheitert ...« Seine Stimme verlor sich.
    Narrisch beendete den Satz für ihn. »Wenn es scheitert, ist der Planet weg vom Fenster.« Er beugte sich vor und zeigte auf die Bilder. »Das Teuflische ist, dass die Idee an und für sich überhaupt nicht schlecht ist. Das Projekt könnte fast den Zweck erfüllen, den man sich erhofft. Aber eben nur fast ...«
    Ein verträumter Ausdruck trat auf sein Gesicht.
    Beeker wusste genau, was dieser Ausdruck zu bedeuten hatte. »Sir, falls Sie nach einer Gelegenheit suchen, Geld aus dem Fenster zu werfen, täten Sie besser daran, nach Loreley zurückzukehren und in einem von Maxine Pruets Kasinos gegen das Haus zu wetten. Das würde erheblich länger dauern und Sie weniger frustrieren als das, was Sie vermutlich in diesem Augenblick erwägen.«
    Narrisch kicherte. »Du weißt, was in meinem Kopf vorgeht, stimmt's, Beeker? Doch lass dir eins gesagt sein: Die landohranische Regierung begeht nur einen einzigen Fehler. Sie verlässt sich nämlich darauf, dass der Park ihre Wirtschaft wieder in Schwung bringt. Aber niemand auf diesem Planeten hat das Kapital oder nötige Know-how,

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