Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Viel Rummel um Nichts

Titel: Viel Rummel um Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
Vom Netzwerk:
befürchtet, jemand könne von der Idee erfahren und sie stehlen. Die landohranische Regierung ist sehr misstrauisch gegenüber allen äußeren Einflüssen. Man ist es nicht gewohnt, Fremde als potenzielle Helfer zu betrachten. Nun, das werden wir ändern müssen.«
    »Sicher«, erwiderte Brandy. »Aber wie?«
    »Das verrate ich Ihnen, sobald ich die Lösung des Problems gefunden habe«, antwortete Narrisch.
Tagebucheintrag # 393
    Die Entdeckung, dass es sich bei dem Geheimprojekt der Regierung um einen gewaltigen Freizeitpark handelte, beantwortete eine Reihe bislang offener Fragen. Wir kannten nun die Strategie, mit der man Besucher von anderen Planeten nach Landohr locken wollte: Landohr City sollte die Hauptstadt mit dem kolossalsten Vergnügungspark und den aufregendsten Achterbahnen der Galaxis werden. Die Idee besaß gewisse Vorzüge, denn die unvergleichlichen Strände, das ausgeglichene Klima und die exotische Landschaft machten den Planeten ohnehin bereits zu einem wahren Touristenmagneten. Wenn die Regierung diesen natürlichen Reichtum nun noch durch mitreißende Attraktionen ergänzte, die auf dem modernsten Stand der Technik waren, war diese Strategie nicht nur durchaus Erfolg versprechend, sondern passte überdies bestens zum Temperament der Landohraner.
    Bedauerlicherweise warfen mehrere Nachteile ihre Schatten auf die Bemühungen der Regierung.
    Der unlängst beendete Bürgerkrieg und die aufgebauschten Berichte über Rebellenumtriebe hielten manchen Touristen davon ab, den Planeten zum Urlaubsort zu wählen. Zweifelsohne hätte eine aggressive Publicitykampagne diese Skepsis bezwingen können, doch hatte die Regierung diesbezüglich nahezu keine Anstrengungen unternommen. Mein Dienstherr, der mit der Macht positiver Berichterstattung wohlvertraut war, fand dies unbegreiflich, bis er zufällig ein Gespräch führte, das die Lage wieder relativierte.
     
    »Aufwachen, Honighäschen«, tönte Mutters Stimme aus dem Kommunikator und erschreckte Narrisch. Er hatte nicht geschlafen, sondern angestrengt darüber nachgedacht, was wohl die neuesten Berichte des Nachrichtendienstes zu bedeuten hatten. »Ein Landohraner ist hier, der Sie sprechen möchte«, fuhr Mutter fort.
    »Kennen wir ihn?«
    »Er sagt, sein Name sei Okidata, und behauptet, Supermücke und Qual zu kennen«, antwortete Mutter. »Ist nur so 'n Jungspund. Wetten, dass er Mücke gern näher kennen lernen würde? Er meint, er sei daran interessiert, in die Legion einzutreten.«
    Narrisch erinnerte sich an Laverna. »Auf einmal bin ich in erster Linie ein Rekrutierungsoffizier«, murmelte er. Einen Augenblick lang erwog er, den jungen Mann an jemanden zu verweisen, der mehr Zeit für solche Angelegenheiten erübrigen könnte.
    Doch dann fiel ihm ein, dass es durchaus erfrischend sein könnte, sich zur Abwechslung mal mit jemandem zu unterhalten, der nicht dem üblichen Personenkreis angehörte. Vielleicht half der Einheimische ihm mit seinem Wissen um die landohranischen Verhältnisse dabei, die Mission der Kompanie zu erfüllen. »Schicken Sie ihn herein«, wies er Mutter an.
    Narrisch hatte zwar erst wenig Kontakt mit einheimischen Zivilisten gehabt, doch soweit er beurteilen konnte, trug Okidata die typische Kleidung, die ein Landohraner anlässlich eines Vorstellungsgesprächs anlegen würde. Der Junge schüttelte dem Kompaniechef ein wenig nervös die Hand und nahm dann auf dem Stuhl Platz, den Narrisch ihm mit einer Handbewegung anbot.
    »Ich habe einige Ihrer Soldaten am Strand kennen gelernt«, sagte der junge Mann. »Ich habe ihnen erzählt, dass Arbeitsplätze auf dieser Welt Mangelware sind, und sie meinten, ich solle mal darüber nachdenken, in die Legion einzutreten. Ich weiß nicht, ob ihre Leute das ernst gemeint haben, aber es ist ja nun nicht gerade so, dass es auf Landohr mit jedem Tag leichter wäre, eine Arbeit zu finden. Deshalb möchte ich mich bei Ihnen über die Legion informieren.«
    »Wahrscheinlich kann ich Ihnen die meisten Fragen beantworten«, entgegnete Narrisch. »Doch vielleicht teilen Sie mir besser zuerst mit, nach welcher Tätigkeit sie genau Ausschau halten, und dann kann ich Ihnen sagen, ob es etwas Passendes für Sie in der Legion gibt.«
    »Ich habe bisher als Mechaniker für Achterbahnen gearbeitet. Als man mir kündigte, habe ich mich bei dem neuen Park der Regierung beworben, aber dort lehnte man mich ab, weil mein Cousin zu den Rebellen gehört. Deshalb bin ich wohl für Ihre Vorschläge

Weitere Kostenlose Bücher