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Viel Spaß, Schwarze Sieben

Titel: Viel Spaß, Schwarze Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Bauer nach. »Der Herr ist doch nicht aus Dummsdorf und lädt sich einen unnützen Fresser auf den Hals!«
    »Vielleicht doch«, war die ruhige Antwort, und die Kinder wußten, daß der Vater jetzt lächelte.
    »Ich denke, ein Tier, das so lange treue Dienste geleistet hat, verdient es wohl, daß man ein wenig Geduld aufbringt.«
    »Geduld ist mir zu teuer. So einen Luxus kann sich ein kleiner Bauer wie ich nicht leisten.«
    »Nun, dann verkaufen Sie es mir. Es ist zwar infolge des Unfalls übernervös, doch meint der Tierarzt, Sie könnten trotz Braunchens jetzigem anfälligen Zustand doch immerhin noch zweihundert Mark verlangen.«
    »Zweihundert Mark!« schrie der Bauer außer sich. »Wissen Sie, was ich für das Vieh gegeben habe? Hunderte! Zweihundert Mark, Sie machen sich ja lächerlich! Nee, Verehrtester, dann erschieße ich es lieber!«
    »Wie Sie wollen. Es steht dort drüben im Stall.«
    Den beiden Kindern stockte der Atem. Nun war alles vorbei! Nun würde dieser gräßliche Mensch das arme Braunchen mitnehmen!
    Aber da hörten sie die Stimme des Bauern von neuem, und ein Stein fiel ihnen vom Herzen.
    »Nun ja«, hörten sie ihn langsam sagen, »zweihundert sind immer noch besser als nichts. Wenn Ihr Angebot also ernst gemeint war, wenn Sie sich nicht nur einen Scherz mit mir erlaubt haben...«
    »Wie käme ich dazu. Nein, nein, mein Angebot ist selbstverständlich vollkommen ernst gemeint.«
    »Dann wären wir also handelseinig«, brummte der Bauer, und Janets und Peters Entzücken über die so unerwartet glückliche Wendung der Dinge kannte keine Grenzen.
    Und als der Wagen davongefahren war, stürmten sie auf den Vater und den alten Tolly zu und riefen schon von weitem: »Es ist alles gutgegangen, nicht wahr? Wir haben jedes Wort gehört!«

Hilfe, Diebe!
    »Es ist alles gutgegangen«, wiederholte der alte Tolly mit strahlendem Gesicht und fügte langsam hinzu: »Wenn es auch zuletzt gar nicht so aussah.«
    »Ja«, seufzte Peter in Gedanken an die eben ausgestandene Angst, »wir waren furchtbar erschrocken. Wir haben ja gedacht, er läßt sich nie auf Vaters Vorschlag ein.«
    »Und als Vater sagte:›Wie Sie wollen‹, hätte ich geschworen, daß es aus ist«, nickte Janet.
    Der Vater lachte. »Da schien die Situation wohl gefährlicher, als sie war, denn eigentlich genügte nur ein bißchen Menschenkenntnis, um zu wissen, daß dieser Geizkragen niemals auf die zweihundert Mark verzichten würde.«
    »Das ist richtig«, bestätigte der alte Mann nachdenklich. »Er denkt ja nur an Geld, Tag und Nacht, das haben Sie ganz richtig erkannt.«
    »Schon gut, schon gut«, war die lachende Antwort. »Die Hauptsache ist, daß die Sache ein gutes Ende gefunden hat und daß Braunchen nun Ihnen gehört.«
    »Bald gehört«, verbesserte Tolly bedächtig. »In ein paar Wochen, wenn ich auch die letzte Rate bezahlt habe.«
    »Er nimmt es ganz genau«, kicherte Janet, und der Alte entgegnete ernsthaft: »Das muß man auch!«
    Nach dem Abendessen ging er noch einmal zu dem Bauern hinauf, um noch einige seiner Sachen zu holen. »Dürfen wir mit?« fragte Janet. »Lump würde bestimmt auch gern ein Stückchen Spazierengehen.«
    »Wuff«, machte Lump voller Begeisterung, denn er wußte ganz genau, was das Wort ›Spazierengehen‹ zu bedeuten hatte, »wuff, wuff, wuff!« Und Cocky ließ sich von der Freude seines neuen Spielgefährten anstecken und sprang nicht weniger begeistert als er an sämtlichen Anwesenden hoch.
    Wir könnten den alten Handwagen für Sie ziehen«, schlug Peter vor.
    »Wenn euer Vater nichts dagegen hat«, nickte Tolly freundlich, »mir soll's recht sein.«
    Die Eltern hatten beide nichts dagegen, und so ging der Alte mit den Kindern und den beiden Hunden davon.
    »Lauf nur dem Bauern nicht über den Weg, mein Liebling«, sagte Peter in warnendem Ton zu Lump. »Er hat nämlich kein Herz für Tiere.«
    »Der soll sich nur blicken lassen«, murmelte der alte Mann aufgebracht, »dann werde ich ihm zum Abschied endlich einmal meine Meinung sagen.«
    Doch der Bauer war nirgendwo zu sehen, denn er verspürte nicht die geringste Lust, dem Mann, der ihm jahrelang so treue Dienste geleistet hatte, noch einmal zu begegnen.
    Wahrhaftig, er bereute es jetzt schon, daß er ihn hatte gehen lassen, diesen tüchtigen und fleißigen Knecht.
    Der alte Tolly aber war so glücklich darüber, sein geliebtes Braunchen in Sicherheit zu wissen, daß er den Platz, der so viele Jahre lang seine Heimat gewesen war, ohne einen

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