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Viel Spaß, Schwarze Sieben

Titel: Viel Spaß, Schwarze Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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einzigen trüben Gedanken verließ.
    Er packte seine persönlichen Sachen zusammen. Die Kleider ließen sich alle in einem großen Koffer verstauen. Dann war da noch ein altes Radio.
    »Das wickeln wir am besten in eine dicke Wolldecke ein«, sagte Peter, »so kann ihm auf dem kurzen Weg nichts passieren.«
    Besonders schien dem alten Tolly eine Zigarrenkiste am Herzen zu liegen, die er um keinen Preis aus der Hand geben wollte.
    »Was sind denn da für Kostbarkeiten drin?« fragte Janet neugierig. »Oder ist das ein Geheimnis?«
    »Kein Geheimnis«, erwiderte der alte Mann, »es sind alte Fotos, die ich auf keinen Fall verlieren möchte. Fotos von meiner lieben Mutter und...«, Tolly lächelte verlegen, »ihr werdet es vielleicht nicht glauben, ich war einmal verlobt. Es sind auch Fotos von meiner Braut darin. Sie starb sehr jung, aber das ist lange her...« Und nach einer Pause fuhr er fort: »Wenn ihr wollt, kann ich euch die Fotos später einmal zeigen. Aber jetzt müssen wir gehen, Kinder.«
    »Ja, es ist spät geworden«, stimmte Peter zu, »gut, daß ich die Taschenlampe eingesteckt habe.«
    »Heute nacht schlafe ich bei Braunchen im Stall, und Cocky natürlich auch«, sagte er, als sie wieder auf dem Heimweg waren. »Erstens ist es sicherer wegen der Diebe, und zweitens gewöhnt Braunchen sich schneller an die neue Umgebung, wenn es nicht allein ist.«
    »Und dann bekommt es erst gar kein Heimweh«, bestätigte Janet eifrig. »Aber Sie müssen es sich auch ein bißchen gemütlich machen.«
    Der Alte lächelte. »Im Stroh ist es immer gemütlich.«
    »Nein, nein«, widersprach Janet, »auf die Dauer ist es doch zu hart.«
    »Ich glaube, auf dem Boden ist noch eine Matratze, die Mutter nicht mehr braucht«, sagte Peter nachdenklich, und Janet, die sich sofort erinnerte, rief mit glänzenden Augen: »O ja, ich weiß! Wir fragen Mutter gleich, ob wir sie bekommen können.«
    Obwohl Tolly heftig protestierte, ließen sich die Kinder nicht beirren, und um die Schlafenszeit fand er in Braunchens Nähe die Matratze und eine warme Decke dazu.
    Und als er sich endlich ausstreckte, war er es so ganz zufrieden, und Cocky, der Bequemlichkeit auch sehr zu schätzen wußte, nicht weniger.
    Am zufriedensten aber war Braunchen. Denn obwohl er sich in Gesellschaft mehrerer anderer Pferde befand, war es doch sehr tröstlich für das alte Tier, seinen Herrn neben sich zu wissen.
    »Ja, ja, mein Guter, ich bin bei dir«, hörte es ihn leise sagen.
    »Du brauchst keine Angst zu haben, Cocky und ich, wir passen auf dich auf, wir passen auf, daß kein Pferdedieb dir zu nahe kommt, nicht wahr, Cocky, das tun wir?«
    »Wuff«, machte Cocky, und Braunchen wieherte leise.
    Gegen Morgen, es fing gerade an zu dämmern, hatte Cocky ausgeschlafen. Er streckte sich, gähnte, beschloß seinen Herrn zu wecken und leckte ihm Gesicht und Hände.
    »Hör auf!« murmelte der alte Mann schlaftrunken, »hör auf!« Nun gut, wenn sein Herr noch keine Lust verspürte aufzustehen, er, Cocky, gehörte nicht zu den Langschläfern, er würde jetzt ein bißchen frische Morgenluft schnuppern!
    Doch um ins Freie zu gelangen, mußte er zunächst einmal einen halbhohen Holzverschlag überwinden, eine Aufgabe, die dem kleinen Hund ganz einfach zu sein schien, wenn er nur genügend Anlauf nahm.
    Aber ach, er hatte sich geirrt! Statt das Hindernis zu nehmen, stieß er mit solcher Wucht dagegen, daß er zurückprallte und geradewegs auf seinem schon wieder fest schlafenden Herrn landete.
    Mit dem Ruf: »Hilfe, Diebe!« fuhr der alte Mann empor, und der arme Cocky verkroch sich verstört ins Stroh. Du liebe Zeit, was hatte er da angerichtet, seinen guten Herrn erschreckt und die Pferde aus dem Schlaf gerissen!
    Ja, von allen Seiten kam nun ihr Wiehern und das Stampfen ihrer Hufe auf den Boden.
    »Oh, Cocky, Cocky, was machst du für Geschichten!«
    murmelte Tolly, während er sich ächzend erhob. »Was ist nun bei dem Unfug herausgekommen? Nichts weiter, als daß ich in aller Herrgottsfrühe die armen Pferde beruhigen muß. Wahrhaftig, die Mühe hättest du mir ersparen können!«

Wenn man zu übermütig ist
    Am nächsten Morgen war es Janet, die als erste erwachte. Eine Weile lag sie, ohne sich zu rühren, blinzelte in die Sonne und dachte an die Erlebnisse des gestrigen Tages, an den alten Tolly und daran, daß Braunchen ihm nun bald ganz gehören sollte. War es nicht wunderbar, daß diese traurige Geschichte so glücklich geendet hatte? Was würden die ändern

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