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Mitglieder dieser Gruppe sind im Schnitt 41,9 Jahre alt. Anders als die digitalen Außenseiter nehmen sie zumindest teilweise am digitalen Geschehen teil. Und immerhin hoffnungsvolle 98 Prozent besitzen einen PC oder ein Notebook, drei Viertel sogar eine Digitalkamera. Fast alle Gelegenheitsnutzer verbringen ihre wertvolle Zeit mit Rechner und Internet – vor allem für private Zwecke. Diese Gruppe kennt eine ganze Reihe grundlegender Begriffe aus der digitalen Welt. Bei Sicherheitsfragen aber haben die Gelegenheitsnutzer noch erheblichen Nachholbedarf. Sie erkennen eindeutig die positiven Seiten des Internets, aber sie fördern nicht dessen Weiterentwicklung. Und im Zweifel bevorzugen sie dann doch wieder eher klassische Medien.
Die Berufsnutzer (9 Prozent)
In dieser Gruppe sammeln sich die meisten Berufstätigen. Diese Menschen sind durchschnittlich 42,2 Jahre alt und unterscheiden sich an diesem Punkt kaum von den Gelegenheitsnutzern. Am Arbeitsplatz allerdings trennt sich die Spreu vom Weizen. Und da fällt auf, dass die Berufsnutzer mit einer erheblich besseren digitalen Infrastruktur ausgestattet sind. Deshalb nutzen sie dort auch überdurchschnittlich stark das Internet. Sie schreiben und lesen E-Mails oder bearbeiten Texte. Zuhause übrigens sind sie nicht so aktiv. Ihre private Nutzung liegt sogar leicht unter dem Niveau der Gelegenheitsnutzer.
Die Trendnutzer (11 Prozent)
Hier sammeln sich vor allem Männer und darunter noch einmal sehr auffällig viele Schüler. Das Durchschnittsalter liegt bei 35,9 Jahren. Trendnutzer verfügen häufig über ein Füllhorn an digitalen Geräten – mit klarem Trend zum Zweitcomputer. Die Mitglieder dieser Gruppe sind sehr kompetent im Umgang mit dem Computer und nutzen besonders gern Web-2.0-Anwendungen. Kein Wunder also, dass sie viele Vorteile im Umgang mit digitalen Medien sehen.
Die digitalen Profis (12 Prozent)
Diese Gruppe ist im Schnitt 36,1 Jahre alt, in der Regel männlich und berufstätig. Die digitalen Profis haben sowohl zuhause als auch am Arbeitsplatz eine sehr gute digitale Infrastruktur. Sie können sehr kompetent mit dem Rechner umgehen. Nicht so häufig aber wie die Trendnutzer oder die Mitglieder der digitalen Avantgarde suchen sie Zerstreuung in der digitalen Welt oder nutzen diese zu ihrer eigenen Selbstdarstellung. Sie interessieren sich vor allem für nützliche Anwendungen im Internet wie Einkaufen oder Nachrichten lesen.
Die digitale Avantgarde (3 Prozent)
Die kleinste Gruppe ist auch die jüngste mit einem Durchschnittsalter von 30,5 Jahren. Die digitale Avantgarde hat ein geringes Einkommen und lebt oft allein. Die Mitglieder dieser elektronischen Eliteeinheit sind technisch sehr gut ausgestattet. Sie nutzen auffällig häufig das Internet für mobile und geschäftliche Zwecke. Die kleinste aller Gruppen verfügt über sehr gute Kompetenzen und steht auch beim Umgang mit komplexen digitalen Themen an der Spitze der Gesellschaft. Mitglieder dieser Gruppe haben allerdings häufig ein weniger stark ausgeprägtes Wissen über digitale Themen – was sie beispielsweise von den digitalen Profis unterscheidet. Die Avantgarde probiert lieber aus, statt wertvolle Zeit mit dem Lesen von Gebrauchsanleitungen zu vergeuden. Im Schnitt verbringt diese Gruppe elf Stunden täglich vor dem Rechner. Kein Wunder, dass auch die Freizeit häufig von digitalen Medien bestimmt wird.
Diese jungen Dauerkommunikatoren unterscheiden sich massiv von den alternden Netzverweigerern, die in der Studie als digitale Außenseiter bezeichnet wurden. Die Untersuchung zeigt sehr deutlich, dass inzwischen mehr als zwei Drittel der Deutschen im Internet unterwegs sind. Aber nur für ein Viertel der Menschen sind digitale Medien tatsächlich schon ein fester Bestandteil des täglichen Lebens geworden.
Die Autoren der Studie bewerten dies als „neue digitale Spaltung“ in Deutschland. Das Bild vom älteren Mitarbeiter, der sich die gedruckten E-Mails auf den Schreibtisch legen lässt, wird uns also womöglich noch einige Jahre erhalten bleiben.
SCHNELLER LESEN, SCHNELLER SCHREIBEN
Rein statistisch gesehen, wird Sie die Lektüre dieses Kapitels dreieinhalb Minuten Ihres Lebens kosten. Mit ein bisschen Training könnten Sie aber die gut 700 Wörter bedeutend schneller verarbeiten und die gewonnene Zeit kreativ im Sinne Ihres Unternehmens nutzen – zum Beispiel, um noch mehr E-Mails zu lesen.
Es gibt guten Grund, das Lesen als Kulturtechnik auch in Zukunft zu fördern.
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