Vielen Dank für ihre e-mail
Einstellung zwar immer noch in der Mehrheit, aber der Vorsprung schwindet dramatisch. 58 Prozent sagen, sie würden auch jetzt noch ihrem Sohn zum Berufsweg Informatik raten. Bei den Eltern von Töchtern aber empfehlen immerhin schon 48 Prozent eine solche Laufbahn.
Frauen sind in Sachen Technik und Kommunikation einfach weniger aufgeregt als das andere Geschlecht. 57 Prozent der Männer und 49 Prozent der Frauen prüfen täglich ihre E-Mails. Vor allem zum Jahreswechsel herrscht starker Andrang bei elektronischer Kommunikation. Ein Drittel der Deutschen sendet dann Kurznachrichten vom Mobiltelefon in Form von SMS, ein Viertel schickt E-Mails. 9 Prozent grüßen Bekannte und Verwandte in Online-Tagebüchern wie Weblogs oder Sozialen Gemeinschaften wie etwa Facebook oder StudiVZ .
Die Zahl der Kurznachrichten an Silvester aber steigt auf schwindelerregende 290 Millionen. Gerade Jugendliche sind an dieser Stelle hyperaktiv. Sie schicken im Schnitt 17 Textnachrichten, um Freundinnen und Freunden alles Gute für das neue Jahr zu wünschen.
Und in diesem emotional für viele Menschen so bedeutsamen Moment fällt der Unterschied zwischen Mann und Frau, zwischen E-Male und Fe-Mail , am stärksten ins Gewicht. In der Silvesternacht wollen 2 Prozent der romantisch-verträumten Männer ihre erste elektronische Nachricht im neuen Jahr an die Partnerin schicken. Aber auch hier zeigen Frauen den Männern eine lange Nase. Bei ihnen liegt die Quote der Neujahrs-SMS an den Partner exakt bei null.
Diese offensichtlich sehr entspannte Grundeinstellung ist kein Freizeitphänomen, sondern auch am Arbeitsplatz erkennbar. Britische Psychologen bescheinigen Frauen eine deutlich höhere Belastbarkeit in Sachen E-Mail-Stress. Frauen seien eher in der Lage, mehrere Dinge gleichzeitig zu erledigen, sagen die Verfasser einer Studie zu den Auswirkungen von E-Mail-Kommunikation am Arbeitsplatz.
Das liegt vielleicht auch daran, dass sie gar nicht erst jede E-Mail öffnen. Werbemails zum Beispiel treffen bei Frauen auf deutlich weniger Gehör als bei Männern, sagt eine Untersuchung zum Erfolg von E-Mail-Marketing.
Die weibliche Gelassenheit und Souveränität im Umgang mit Technik und Information scheint also kulturell tief verankert zu sein. Dies lässt sich am besten am allgemeinen Sprachgebrauch ablesen. Die E-Mail orientiert sich in dieser Hinsicht an guter alter Tradition und zeigt enge Verwandtschaft zu Begriffen wie die Nachricht, die Botschaft, die Mitteilung, die Information und – Achtung Männer, aufgepasst – die Technik.
DIGITALE AUSSENSEITER
Nicht alle Mitglieder der arbeitenden Bevölkerung scheinen die Vorteile zeitsparender E-Mail-Kommunikation genießen zu wollen. Fast schon rührend mit anzusehen, wie sich der leitende Mitarbeiter gesetzteren Alters die ausgedruckten E-Mails von der Sekretärin präsentieren lässt. Und wie er ihr dann – nach reiflicher Überlegung – die Antwort in den Block diktiert. Er tut dies ebenso würdevoll, wie er früher einen höflich formulierten Geschäftsbrief in Auftrag gab: „Sehr geehrte Frau Koch, bezugnehmend auf Ihr Schreiben vom … sehen wir uns außerstande … Mit freundlichen Grüßen.“
Ein großer Teil der Deutschen ist noch nicht in der elektronischen Alltagswelt angekommen. Eine Studie der Initiative D21 hat 1.000 Personen und ihren Umgang mit dem Internet untersucht. Wichtigstes Ergebnis: Die digitale Gesellschaft ist tief gespalten zwischen alt und jung, zwischen konservativ und hypermodern. Insgesamt lassen sich sechs Benutzertypen unterscheiden:
Die digitalen Außenseiter (35 Prozent der Gesamtbevölkerung)
Sie sind die absoluten Verweigerer und fallen damit auch sofort auf, weil sie nicht nur die größte, sondern auch die älteste Gruppe darstellen. Stolze 62,5 Jahre zählt ein typischer Netzignorant im Schnitt. Diese Menschen nutzen Computer oder Internet nur äußerst selten, was nicht weiter verwundert. Denn sie sind besonders negativ gegenüber digitalen Themen eingestellt. Nur ein Viertel verfügt über die Minimalausstattung in Form von Rechner und Drucker Die digitalen Außenseiter kennen sich kaum im Umgang mit digitalen Medien aus. Begriffe wie E-Mail, Betriebs-system oder Homepage sind ihnen so gut wie unbekannt. Nur zwei von zehn Mitgliedern dieser Gruppe finden sich überhaupt im Internet zurecht – mutmaßlich um E-Mails aufzustöbern, die sie sich dann ausgedruckt auf den Schreibtisch legen lassen.
Die Gelegenheitsnutzer (30 Prozent)
Die
Weitere Kostenlose Bücher