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Vier Mäuse und ein Todesfall

Vier Mäuse und ein Todesfall

Titel: Vier Mäuse und ein Todesfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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Vivien Bly an und frag sie, wohin Safe & Sound Autos mit Totalschaden bringt.«

    Susan setzte sich an den Küchentisch – Pewter lag auf Augenhöhe vor ihr – und verhandelte: »Sag mir, warum ich das tun soll.«
    »Esst ihr auch was?« Pewter machte ihr allerliebstes Miezengesicht.
    »Pewter, runter vom Tisch«, befahl Harry.
    »Sie hört nicht auf dich.« Susan sah Pewter direkt in die wunderschönen Augen.
    »Du hast mich echt gern, nicht wahr? Ich hab dich auch gern. Krieg ich Thunfisch? Pute mag ich auch.«
    »Dickerchen, Dickerchen, machst dich breit«, trällerte Tucker unterm Tisch. Die graue Katze ignorierte die Corgidame geflissentlich.
    »Harry«, drängte Susan.
    »Also gut.« Harry setzte sich zu Susan, der ihr Pagenschnitt so gut stand. »Ich nehme an, aus Autos mit Totalschaden wird alles raus- oder abmontiert und verkauft. Das Gerippe wird dann als Schrott verkauft. Logisch?«
    »Na ja, wenn man das mit Menschenleichen macht, macht man’s bestimmt auch mit Autos«, stimmte Susan zu.
    »Ich hab eine Vermutung. Deswegen will ich Tara Meolas Wagen finden. Ich hab mir Herbs Kühler angeguckt und, hm, jetzt hab ich diese Vermutung.«
    »Erzähl.«
    »Erst, wenn ich mir sicherer bin. Ich will nicht dumm dastehen, und ich will nicht mit dem Finger auf jemand zeigen.«
    »Das mit dem Finger versteh ich, aber dumm dastehen? Das solltest du überdenken.«
    »Ich hab dich auch lieb.«
    Feixend zog Susan ihr Handy hervor und wählte. »Vivien, ich bin’s, Susan.«
    »Bleibt’s bei Freitag?«
    »Klar. Hoffentlich hat es sich abgekühlt, wenn wir draußen sind.«
    »Wäre zu wünschen. Übrigens, dafür sind die Kühltaschen auf dem Golfwagen da. Ich kann einen eisgekühlten Daiquiri genießen.«
    »Ich will sicher einen, wenn wir fertig sind. Vivien, vielleicht könntest du mir helfen.«
    »Ich kann’s versuchen«, erwiderte sie eilfertig.
    »Du und Latigo, ihr baut Safe & Sound doch noch weiter aus. Du verstehst was von Autoversicherungen.«
    »Es interessiert mich. Das hat Latigo und mich zusammengebracht. Seine erste Frau hat zwar geholfen, die Firma aufzubauen, aber sie wollte sein Geld ausgeben. Ich will’s verdienen«, sagte sie freimütig.
    »Wie du weißt, sind Harry und ich im Kirchenvorstand von St. Lukas. Dein Mann hat freundlicherweise den 1994 er Chevy vom Reverend als schrottreif abgeschrieben. Was passiert jetzt mit dem Wagen? Ich nehme an, alles Verwertbare wurde demontiert.«
    »Ja, so ist es. Manchmal schleppen wir das Fahrzeug auf einen Schrottplatz. Wenn der Motor und andere Teile noch brauchbar sind, schleppen wir ihn zu ReNu, dort werden die Teile abmontiert, manchmal sozusagen runderneuert oder einfach aufbewahrt, bis sie wiederverwendet werden können.«
    »Sie werden aufgearbeitet?«
    »Manchmal ist das gar nicht nötig. Ein bisschen auffrischen, und sie sind wieder einsatzfähig. Aber was nicht mehr brauchbar ist, wird als Schrott verkauft. Die Schrottpreise steigen und fallen wie die Wellen im Meer. Alles, was mit Autos zu tun hat – Stahl, Gummi, Öl –, diese Preise sind schwankend. Voriges Jahr ist Metallschrott durch die Decke gegangen. Unser Gewinn aus diesem Schrott ist um siebzehn Prozent gestiegen.«
    »Das hätte ich groß gefeiert.«
    Vivien erwiderte: »Ich hab mir einen Satz neue Schläger gekauft.«
    »Zu welchem Schrottplatz bringt ihr die Wagen?«
    »Haldane’s Salvage in Stuarts Draft. Es gab auch mal Plätze auf der Avon und der Avon Extended.« Sie nannte eine Straße in Charlottesville. »Wegen des zunehmenden Verkehrs sind wir nach Stuarts Draft gewechselt. Ist einfacher, die Fahrzeuge dorthin zu schleppen.«
    Stuarts Draft, eine Kleinstadt, liegt zwischen Charlottesville und Staunton.
    »Du hast unsere Neugierde gestillt. Dann bis Freitag.«
    Harry trat zum Wandtelefon, nahm das Telefonbuch von Augusta County aus der Schublade, fand den Schrottplatz in den gelben Seiten und wählte die Nummer.
    Sie brachte in Erfahrung, dass Safe & Sound in den letzten zwei Monaten fünfzehn Fahrzeuge bei Haldane’s Salvage abgeliefert hatte, dann fragte sie: »Wissen Sie, wer die Besitzer der Wracks waren?«
    »Meistens ja«, sagte Mildred Haldane. »Wir haben Unterlagen über alles – was entfernt wurde und was übriggeblieben ist«, erklärte die ältere Dame stolz. »Wir sind umweltbewusst. Hier gibt’s keine auslaufende Batteriesäure.«
    »Das ist viel Arbeit.«
    »Schon, aber wir sind die Besten.«
    »Würde es Ihnen etwas ausmachen, in Ihren Unterlagen

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