Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vier Mäuse und ein Todesfall

Vier Mäuse und ein Todesfall

Titel: Vier Mäuse und ein Todesfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
Vom Netzwerk:
Hörer, bot Harry einen Schluck Tee an.
    »Susan ist bei mir. Eine echte Lauscherin.« Harry lächelte. »Wie ist man auf die Reifen gestoßen?«
    »Rick hat einen Bericht rausgegeben, der ging überallhin. Computer sind wirklich erstaunlich. Ein Mädchen an der Kasse bei McDonald’s hat sich an einen Kurzstopp erinnert. Das ist nicht weiter ungewöhnlich, aber sie hat rausgeguckt, als der Fahrer die große Hecktür aufgemacht hat und zwei Männer rausgesprungen sind. Da hat sie die Reifen gesehen. Hat sich nichts dabei gedacht. Ein Beamter vom Louisa-County-Sheriffrevier erklärte ihr, dass die Lagerhäuser, die wie Pilze aus dem Boden schießen, sich super für Schmuggelware eignen. Da erinnerte sie sich, dass sie in der Zeitung von dem Diebstahl gelesen hatte, und sie meldete dem Beamten das mit den Reifen. Dann hat die Polizei vom Inhaber der Selbstlagerfirma die größeren Lagerboxen aufschließen lassen.«
    »Ich dachte, die haben ein Doppelschloss. Der Lagerschlüssel und der Schlüssel des Flächenmieters.«
    »Haben sie auch, Harry, aber wir wissen doch alle, dass es nicht schwierig ist, in die Boxen einzubrechen. Der Lagerinhaber hat zuerst in seine Bücher geguckt, hat alle Leute unberücksichtigt gelassen, die ihm persönlich bekannt sind, und die Schlösser der anderen aufgeschlossen. Schwuppdiwupp! Bingo!«
    »Ist ja irre. Was für ein Name stand an der Lagerbox?«
    »Das ist es ja eben. Ein falscher Name. Miete bar bezahlt. Wir können nur hoffen, dass sie irgendwann wiederkommen, um die Reifen zu holen, wenn die Ware nicht mehr so heiß ist, aber das setzt voraus, dass niemand was verlauten lässt. Tolle Hoffnung.«
    »Das ist wahr.«
    Susan sagte in den Hörer: »Wann kriegst du deine Reifen wieder?«
    »Keine Ahnung. Sie sind jetzt in Albemarle County, da, wo Rick Diebesgut unterbringt. Er musste bestimmt eine große Lagerfläche mieten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Sheriffrevier selbst genug Platz für eine so große Menge gestohlene Waren hat. Aber ist das nicht verrückt? Eine aufmerksame Mitbürgerin. Ich werde hinfahren und dem Mädel einen Satz neue Reifen schenken.«
    »Wie nett von dir.« Harry war immer beeindruckt von Franny, die unweigerlich das Richtige tat.
    »Ich musste natürlich gleich meine Gruppengefährtin anrufen.«
    »Wir feiern das nach der Versammlung diese Woche.« Harry trank noch einen Schluck von Susans Eistee. »Franny, weißt du, wo Autos mit Totalschaden hinkommen?«
    »In den Autohimmel, wohin sonst?«
    »Schlaumeier. Ich nehme an, wenn eine Versicherung ein Fahrzeug als Totalschaden deklariert, dann gehört es der Versicherung und wird zu einem Schrottplatz geschleppt.«
    »Hört sich logisch an, aber mit Versicherungen kenne ich mich nicht aus. Ich weiß bloß, dass ich verdammt noch mal viel zu viel für alle meine Policen bezahle.«
    »Sterben ist billiger. Oder vielleicht doch nicht. Kostet eine Beerdigung nicht im Durchschnitt siebentausend Dollar?«
    »Wieso weißt du das? Harry, du bist makaber. Ich will nicht wissen, was eine durchschnittliche Hochzeit kostet.«
    »Zwanzigtausend«, rief Susan ins Telefon.
    »Das kann nicht wahr sein.« Franny war entsetzt.
    »Doch, doch«, entgegnete Susan. »Und in Albemarle ist es vermutlich noch teurer.«
    »Ist deine Tochter verliebt?«, fragte Franny.
    Brooks, Susans Tochter, ging noch aufs College.
    »Nein, aber Ned und ich planen voraus. Wir wollen uns nicht ruinieren, wenn es so weit ist. Gott sei Dank ist unser anderes Kind ein Sohn.«
    »Dann bleibt euch mehr übrig.« Franny meinte es ernst. »Ich hab den Fortpflanzungszug verpasst.«
    »Du hast noch Zeit«, neckte Susan sie.
    »Das will ich nicht hoffen.« Franny kicherte; sie war noch in Hochstimmung wegen der guten Nachricht.
    »Sie hat recht, Franny. In England hat eine Frau mit über sechzig ein Kind gekriegt«, berichtete Harry.
    »Wisst ihr was«, meinte Franny nachdenklich, »das ist großartig. Wenn eine Frau das will, schön für sie. Früher hatten wir nur eine begrenzte Zeit, die Männer dagegen konnten ewig. Mit zwanzig war ich nicht bereit. Heute wäre es eine Katastrophe. Oh, da ist jemand an meiner Tür. Harry, wir sehen uns in der Gruppe.«
    »Tolle Neuigkeit, Mädel.« Harry legte auf.
    »Man wird sie von ihrem Höhenflug runterholen müssen.« Susan ging an den Kühlschrank, um sich noch ein Glas einzuschenken.
    Drei Eiswürfel fielen klirrend hinein, Tee drüber, dann reichte Susan Harry das Glas.
    »Susan, tu mir einen Gefallen. Ruf

Weitere Kostenlose Bücher