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Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Titel: Vier Morde und ein Hochzeitsfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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morgen an«, sagte ich zu Mary Lou. »Du brauchst keine Angst zu haben. Ranger ist nicht so schlimm, wie er aussieht.« Na gut, das war geschwindelt, aber ich schwindle immer aus gutem Grund. Warum Mary Lou unnötig aufregen und ihr den Nachtschlaf rauben.
    Mary Lou warf einen letzten Blick auf Ranger und schoss von dem Parkplatz herunter. Ich holte einmal tief Luft und schlenderte hinüber zu Ranger.
    »Wo ist der BMW?«, fragte er.
    Ich zog die Nummernschilder und das Stück von dem Armaturenbrett aus der Tasche und gab sie ihm. »Es gab da ein kleines Problem…«
    Er zog die Augenbrauen hoch, und ein Lächeln spielte um seine Mundwinkel. »Mehr ist von dem Auto nicht übrig geblieben?«
    Ich nickte mit dem Kopf und schluckte. »Es wurde gestohlen.«
    Das Lächeln wurde breiter. »Und die Nummernschilder und die Registriernummer haben sie dir dagelassen. Netter Zug.« Ich fand es keinen netten Zug. Ich fand es ziemlich beschissen. Eigentlich fand ich mein ganzes Leben beschissen. Die Bombe, Ramirez, Onkel Fred – und gerade als ich dachte, wenigstens einmal hätte etwas geklappt und ich hätte jemanden festgenommen, wurde mir das Auto geklaut. Die ganze beschissene Welt streckte mir die Zunge heraus. »Das Leben ist hart«, sagte ich zu Ranger. Eine Träne stahl sich aus einem Auge und lief mir die Wange hinunter. Mist.
    Ranger musterte mich einen Moment lang, drehte sich um und warf die Nummernschilder auf den Rücksitz. »Es war nur ein Auto. Babe. Es ist nicht wichtig.«
    »Es ist nicht nur das Auto. Alles läuft schief.« Die nächste Träne quälte sich hervor. »Lauter Probleme.«
    Er stand dicht vor mir. Ich spürte seine Körperwärme. Und ich konnte sehen, dass er seine Augen in der Dunkelheit weit aufgerissen hatte.
    »Damit du mal auf andere Gedanken kommst«, sagte er und küsste mich, eine Hand in meinem Nacken, seine Lippen auf meinen Lippen, zuerst vorsichtig, dann heftiger und fordernder.
    Er zog mich zu sich heran und küsste mich noch mal, und Verlangen überkam mich, heiß und betörend und beängstigend. »Oh, Mann«, flüsterte ich.
    »Yeah«, sagte er. »Überleg’s dir.«
    »Wenn ich es mir recht überlege… finde ich es keine gute Idee.«
    »Natürlich ist es keine gute Idee«, sagte Ranger. »Wenn es eine wäre, wäre ich schon längst in deinem Bett gelandet.« Er holte eine Karteikarte aus seiner Jackentasche. »Ich habe für morgen einen Auftrag für dich. Der junge Scheich fährt nach Hause und will zum Flughafen gebracht werden.«
    »Nein! Für diesen kleinen Irren will ich nicht noch mal den Chauffeur spielen.«
    »Sieh es doch mal so, Steph: Er hat es verdient, dass du ihn fährst.«
    Da hatte er Recht. »Na gut«, sagte ich. »Ich habe im Moment sowieso nichts zu tun.«
    »Die nötigen Instruktionen stehen auf der Karte. Tank bringt dir das Auto vorbei.«
    Damit war er verschwunden.
    »Schreck lass nach«, sagte ich. »Was habe ich da bloß gerade gemacht?«
    Ich lief in die Eingangshalle und drückte auf den Aufzugknopf, redete dabei weiter mit mir selbst. »Er hat mich geküsst, und ich habe ihn geküsst«, sagte ich. »Was habe ich mir bloß dabei gedacht?« Ich verdrehte die Augen. »Was ich mir dabei ge dacht habe?… Weiter so! Mehr! Mehr!«
    Die Aufzugtür öffnete sich und Ramirez trat heraus. »Hallo, Stephanie«, sagte er. »Der Champ hat auf dich gewartet.«
    Ich schrie und sprang beiseite, aber meine Gedanken waren bei Ranger und nicht bei Ramirez, sodass ich mich nicht schnell genug bewegte. Ramirez erwischte ein Büschel Haare und riss mich herum, zur Tür. »Es wird Zeit«, sagte er. »Damit du siehst, wie das ist, mal mit einem richtigen Mann zusammen zu sein.
    Und wenn der Champ mit dir fertig ist, bist du bereit, vor Gott zu treten.«
    Ich taumelte und fiel auf ein Knie; Ramirez zog mich erbarmungslos weiter. Ich steckte eine Hand in die Umhängetasche, aber ich konnte weder die echte Pistole noch die Schreckschusspistole finden. Es war zu viel anderer Kram in der Tasche. Ich holte aus und schleuderte ihm, so heftig ich konnte, die Tasche an den Kopf. Ramirez hielt kurz inne, aber er ging nicht zu Boden.
    »Das war nicht sehr nett, Stephanie«, sagte er. »Dafür wirst du mir büßen. Bevor du vor deinen Schöpfer trittst, wirst du bestraft.«
    Ich scharrte mit den Fersen über den Boden und schrie so laut ich konnte.
    Im Erdgeschoss gingen zwei Türen auf.
    »Was ist hier los?« sagte Mr. Sanders.
    Mrs. Keene steckte ihren Kopf durch die Tür. »Was soll

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