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Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Titel: Vier Morde und ein Hochzeitsfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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vermöbelt hätte.«
    »Yeah«, sagte Connie. »Du hast echt Nerven, so rücksichtslos brutal draufzuschlagen.«
    »Ich habe gar nichts gemacht«, sagte ich. »Er ist die Treppe hinuntergefallen.«
    Vinnie steckte den Kopf durch die Tür zu seinem Büro. »Lieber Himmel«, sagte er. »Wie oft habe ich dir schon gesagt, du sollst den Leuten nicht ins Gesicht schlagen. Du sollst sie am Körper treffen, da, wo es nicht wehtut. Tritt ihnen in die Eier, hau ihnen in die Nieren oder sonst wohin, aber nicht ins Gesicht.«
    »Er ist die Treppe hinuntergefallen!«, wiederholte ich. »Ja, ja, aber du hast ihn gestoßen, oder?«
    »Nein!«
    »Bravo, echt Klasse!«, sagte Vinnie. »Lügen ist immer gut. Bleib bei deiner Version. Das gefällt mir.« Er verschwand wieder in seinem Büro und knallte die Tür zu.
    Ich reichte Connie die Festnahmebestätigung, und Connie stellte mir einen Scheck aus.
    »Ich werde mich mal auf die Suche nach Zeugen begeben«, sagte ich.
    Lula hielt ihre Tasche schon in der Hand. »Ich komme mit. Für den Fall, dass dieser Bunchy sich dazu entschließen sollte, dir weiter nachzuspionieren. Dann kriegt er von mir den Hintern versohlt.«
    Ich lachte. Das würde sicher lustig.
    Wir fingen in dem Kopierladen in der Route 33 an. Ich vergrößerte Freds Foto und kopierte es auf einen Zettel mit der handgeschriebenen Bitte um Hinweise auf den Verbleib von Fred.
    Danach kurvte ich auf dem Gelände des Grand Union herum, und ich war schwer enttäuscht darüber, dass ich Bunchy nirgendwo entdecken konnte. Ich stellte den Wagen vor dem Supermarkt ab, und Lula und ich gingen mit den Plakaten hinein.
    »Guck mal«, sagte Lula. »Die haben Cola im Sonderangebot. Echt billig. Und in der Feinkostabteilung gibt es Bratenaufschnitt, der sieht auch nicht schlecht aus. Wie spät ist es? Schon Mittag? Was dagegen, wenn ich schnell meine Einkäufe erledige ?«
    »Lass dich nicht von mir abhalten«, sagte ich zu Lula. Ich heftete ein Plakat an das Schwarze Brett im Eingangsbereich des Geschäfts. Dann holte ich das Originalfoto hervor und fing an, die Kunden zu befragen, während Lula in der Brotabteilung herumstöberte.
    »Haben Sie diesen Mann schon mal gesehen?«, fragte ich die Kunden.
    Meistens lautete die Antwort »Nein«, nur manchmal, »Ja, das ist Fred Shutz. Ein Trottel, der Kerl.«
    Keiner konnte sich daran erinnern, ihn am Tag seines Verschwindens gesehen zu haben. Keiner hatte ihn auch je danach wieder gesehen. Und keinen kümmerte es sonderlich, dass er vermisst wurde.
    »Wie läuft’s?«, fragte Lula auf dem Weg zum Auto, einen Einkaufswagen an mir vorbeischiebend.
    »Schlecht. Keinerlei Hinweise.«
    »Ich stelle bloß eben die Beutel ab, dann nehme ich mir mal den Videoladen am anderen Ende vor.«
    »Überschlag dich nicht vor Eifer«, sagte ich. Ich zeigte das Bild von Fred noch ein bisschen herum, und gegen Mittag machte ich Pause. Ich kramte in meiner Hose und in meiner Umhängetasche und klaubte genug Münzen zusammen, um mir eine kleine Tüte nahrhafter, geputzter und bissfertiger Zwergmöhren kaufen zu können. Für das gleiche Geld hätte ich mir auch ein Snickers leisten können. Junge, Junge, eine schwere Entscheidung.
    Lula trat aus dem Videoladen, als ich mir gerade die letzten Schokoladenreste von den Fingern leckte. »Guck mal«, sagte sie, »es gab
Boogie Nights
im Angebot. Eigentlich finde ich den Film gar nicht besonders schön, ich guck mir nur ab und zu gerne mal den Schluss an.«
    »Ich klappere jetzt mit dem Bild von Fred die Einfamilienhäuser ab«, sagte ich zu ihr. »Willst du mitkommen?«
    »Klar. Gib mir auch eins von den Plakaten, dann klappere ich dir die Häuser ab, dass dir Hören und Sehen vergeht.«
    Wir teilten uns die Straßen des Viertels auf und beschlossen, bis zwei Uhr zu arbeiten. Ich war früher fertig und hatte nicht einen Treffer gelandet. Eine Frau sagte, sie hätte Fred mit Harrison Ford zusammen weggehen sehen, aber das hielt ich eher für unwahrscheinlich. Eine andere Frau meinte, sie hätte Fred in einer Vision auf ihrer Mattscheibe flimmern sehen. Darauf gab ich verständlicherweise auch nicht allzu viel.
    Da ich noch etwas Zeit hatte, ging ich zurück zum Grand Union, um mir eine Strumpfhose für die Hochzeit zu kaufen. Im Eingang fiel mir eine ältere Frau auf, die auf das Plakat mit dem Bild von Fred starrte, das ich an das Informationsbrett für Kunden geheftet hatte. Wirklich eine gute Idee, dachte ich noch, die Leute lesen solche Sachen.
    Ich kaufte die

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