Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Titel: Vier Morde und ein Hochzeitsfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
Vom Netzwerk:
Strumpfhose, und beim Hinausgehen sah ich, dass die Frau immer noch vor dem Plakat stand. »Haben Sie den Mann in letzter Zeit gesehen?«, fragte ich sie.
    »Sind Sie Stephanie Plum?«
    »Ja.«
    »Dann habe ich Sie ja doch richtig erkannt. Ich erinnerte mich an Ihr Bild von damals in der Zeitung, ab Sie das Beerdigungsinstitut in die Luft gejagt haben.«
    »Kennen Sie Fred?«
    »Natürlich kenne ich Fred. Er ist in meinem Seniorenklub. Fred und Mabel. Ist mir gar nicht aufgefallen, dass er fehlt.«
    »Wann haben Sie ihn zuletzt gesehen?«
    »Das habe ich auch gerade überlegt. Ich habe draußen auf der Bank vor dem Grand Union gesessen und auf meinen Neffen gewartet, der mich abholen sollte, weil, ich selbst fahre ja nicht mehr. Und da habe ich Fred aus der Reinigung kommen sehen.«
    »Das muss Freitag gewesen sein.«
    »Das glaube ich auch. Es war Freitag.«
    »Was hat Fred gemacht, nachdem er in der Reinigung war?«
    »Er ist mit der Wäsche zu seinem Auto gegangen. Und es sah aus, als hätte er das Paket ganz, ganz vorsichtig auf den Rücksitz gelegt. Obwohl man das von hier aus schwer erkennen kann.«
    »Und dann?«
    »Dann kam ein Wagen angefahren und hielt neben Fred an, und ein Mann stieg aus und unterhielt sich eine Zeit lang mit ihm. Dann ist Fred zu dem Mann in den Wagen gestiegen, und die beiden fuhren davon. Das war das letzte Mal, dass ich Fred gesehen habe, da bin ich mir ganz sicher. Nur was den Tag betrifft, bin ich mir nicht so sicher. Aber das müsste mein Neffe wissen.«
    Wahnsinn. »Kannten Sie den Mann, mit dem Fred sich unterhalten hat?«
    »Nein. Der war mir nicht bekannt. Aber ich hatte den Eindruck, dass Fred ihn kannte.«
    »Wie sah der Mann aus?«
    »Ach, herrje. Das kann ich nicht sagen. Ein Mann eben. Normal.«
    »Weiß?«
    »Ja. Und ungefähr so groß wie Fred. Und er hatte einen Anzug an.«
    »Welche Haarfarbe? Trug er sein Haar lang oder kurz?«
    »Ich habe nicht unbedingt darauf geachtet, weil ich es mir ja nicht einprägen wollte«, sagte sie. »Ich habe nur die Zeit totgeschlagen, bis Carl kam. Ich glaube, er hatte kurzes Haar, und es könnte braun gewesen sein. Ich kann mich wirklich nicht mehr daran erinnern, aber wenn es ungewöhnlich gewesen wäre, hätte ich es bestimmt im Gedächtnis behalten.«
    »Würden Sie ihn wiedererkennen, wenn Sie ihn sähen? Würden Sie ihn auf einem Foto wiedererkennen?«
    »Das kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Es war ziemlich weit weg, und sein Gesicht habe ich nicht genau erkennen können.«
    »Was ist mit dem Auto, das er fuhr? Können Sie sich noch an die Farbe erinnern?«
    Sie schwieg einen Moment lang und ihr Blick wurde glasig, als suchte sie im Geist nach einem Bild von diesem Auto. »Ich habe einfach nicht darauf geachtet«, sagte sie. »Es tut mir Leid. Ich kann mich nicht mehr an das Auto erinnern. Ich weiß nur noch, dass es kein Pick-up oder etwas Ahnliches war. Es war ein Personenwagen.«
    »Hatten Sie den Eindruck, dass die beiden sich stritten?«
    »Nein. Sie haben sich unterhalten. Der Mann ging um den Wagen herum und setzte sich hinters Steuer. Und Fred nahm auf dem Beifahrersitz Platz. Dann sind sie weggefahren.«
    Ich gab ihr meine Karte, im Gegenzug nannte sie mir ihren Namen, Adresse und Telefonnummer. Sie sagte, es sei kein Problem, wenn ich anrufen würde und noch Fragen hätte. Und sie versprach noch, ein Auge aufzuhalten und mich anzurufen, wenn sie Fred sähe.
    Ich war so aufgedreht, dass ich Lula gar nicht bemerkte, die dicht neben mir stand. »Mann!«, sagte ich und rempelte sie an.
    »Erde an Stephanie. Hallöchen!«, sagte Lula.
    »Wie ist es gelaufen?«, fragte ich sie.
    »Beschissen. Hier wohnen lauter Hohlköpfe. Keiner weiß was.«
    »Ich hatte auf meiner Seite auch kein Glück«, sagte ich. »Aber dafür habe ich jemanden in dem Geschäft aufgetan, der gesehen hat, wie Fred zu einem anderen Mann ins Auto gestiegen ist.«
    »Erzähl keinen Scheiß!«
    »Ich schwöre. Die Frau heißt Irene Tully.«
    »Wer war der Mann? Und wo steckt Fred?«, fragte Lula.
    Ich kannte die Antwort auf diese Fragen auch nicht. Als mir klar wurde, dass sich im Grunde nicht viel geändert hatte, war mir der Wind aus den Segeln genommen. Ich hatte ein neues Mosaiksteinchen gefunden, aber ich wusste immer noch nicht, ob Fred in Fort Lauderdale oder auf der Müllkippe von Camden gelandet war.
    Wir waren in der Zwischenzeit zurück zu Lulas Firebird geschlendert, und ich war völlig in Gedanken. Ich sah den Wagen und dachte nur,

Weitere Kostenlose Bücher