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Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Titel: Vier Morde und ein Hochzeitsfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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irgendetwas stimmt hier nicht. Und im selben Moment, als Lula anfing zu kreischen, fiel es mir auf.
    »Mein Baby«, schrie sie. »Mein Baby, mein Baby.«
    Der Firebird war aufgebockt. Jemand hatte alle vier Reifen gestohlen.
    »Genau wie bei Fred«, stellte sie fest. »Ist das hier das Bermudadreieck?«
    Wir traten näher und schauten durch das Wagenfenster. Lulas Einkaufstüten stapelten sich auf dem Vordersitz, und zwei der vier Reifen lagen auf dem Rücksitz. Lula öffnete den Kofferraum und entdeckte die anderen beiden Reifen.
    »Was soll der Scheiß?«
    Ein alter brauner Dodge glitt heran und hielt neben uns. Bunchy.
    Also: Wer konnte Türen ohne Schlüssel öffnen? Wer hatte noch ein Hühnchen mit Lula zu rupfen? Und wer war an den Tatort zurückgekehrt?
    »Nicht schlecht«, sagte ich zu Bunchy. »Hat was Sadistisches, Ihr Humor… aber sonst, nicht schlecht.«
    Er lachte über meine Bemerkung und warf einen Blick auf das Auto. »Haben die Damen ein Problem?«
    »Jemand hat die Reifen von meinem Firebird abmontiert«, sagte Lula, als hätte sie es jetzt auch endlich begriffen. »Sie wissen nicht zufällig, wer das gewesen sein könnte, oder?«
    »Vielleicht Rowdys.«
    »Rowdys? Das glauben Sie doch selbst nicht.«
    »Ich muss los«, sagte Bunchy und grinste breit. »Man sieht sich.«
    Lula zog eine kleine Pistole aus ihrer Handtasche und zielte damit auf Bunchy. »Du widerliches Stück Affenscheiße.«
    Das Grinsen war schlagartig verschwunden, und Bunchy gab Gas, dass die Reifen durchdrehten.
    »Nur gut, dass ich im Automobilklub bin«, sagte Lula.
    Eine Stunde später saß ich wieder in meinem Buick. Ich war schon knapp dran, aber ich wollte noch mal mit Mabel sprechen.
    Beinahe wäre ich an ihrem Haus vorbeigerauscht, denn der 87er Pontiac-Kombi stand nicht mehr vor ihrer Tür. Stattdessen stand dort jetzt ein neuer silbergrauer Nissan Sentra.
    »Wo ist der Kombi?«, fragte ich Mabel, als sie mir aufmachte.
    »Den habe ich in Zahlung gegeben«, sagte sie. »Ich bin sowieso nie gerne mit dem riesigen alten Schlitten gefahren.« Sie musterte ihr neues Auto und lachte. »Wie findest du ihn? Sieht er nicht flott aus?«
    »Ja, ja«, sagte ich. »Sehr flott. Ich habe heute eine Frau getroffen, die behauptet, sie hätte Fred vielleicht gesehen.«
    »Ach, du Schreck«, sagte Mabel. »Jetzt sag nicht, dass du ihn gefunden hast.«
    Ich sah sie ungläubig an, weil es so klang, als würde sie diese Nachricht nicht gerade freudig stimmen. »Nein.«
    Sie legte eine Hand aufs Herz. »Gott sei Dank. Ich will nicht teilnahmslos erscheinen, aber du siehst ja, ich habe gerade den Wagen gekauft, und dafür hätte Fred sicher kein Verständnis.«
    Jetzt wusste ich wenigstens, wo Fred im Vergleich zu einem Nissan Sentra rangierte. »Na gut, jedenfalls hat die Frau gesagt, sie hätte Fred an dem Tag, als er verschwand, wahrscheinlich gesehen. Er hätte mit einem Mann in einem Anzug gesprochen. Hast du irgendeine Ahnung, wer der Mann sein könnte?«
    »Nein. Du?«
    Frage Nummer zwei. »Ich muss unbedingt alles erfahren, was Fred an dem Tag gemacht hat, bevor er verschwunden ist. Das ist sehr wichtig.«
    »Der Tag war wie alle anderen auch«, sagte Mabel. »Morgens hat er gar nichts gemacht. Hat im Haus herumgewuselt. Dann haben wir zu Mittag gegessen, und danach ist er zum Einkaufen gegangen.«
    »Ins Grand Union?«
    »Ja. Und er war nur knapp eine Stunde weg. Wir brauchten nicht viel. Danach hat er im Garten gearbeitet, die letzten Blätter aufgelesen. Das war alles.«
    »Ist er abends noch mal weggegangen?«
    »Nein… das heißt, warte, doch, er hat die Blätter weggebracht. Jeder zusätzliche Laubbeutel kostet nämlich extra bei der Müllabfuhr. Immer wenn Fred mehr als die erlaubte Zahl Beutel hatte, hat er gewartet, bis es dunkel war und ist dann mit zwei, drei Beuteln zu Giovichinni gefahren. Er meinte, das sei das Mindeste, was Giovichinni für ihn tun könne, als Entschädigung dafür, dass er ihn bei der Fleischwaage immer betrog.«
    »Wann ist Fred Freitagmorgen aus dem Haus gegangen?«
    »Ziemlich früh. Gegen acht vermutlich. Als er wiederkam, hat er geschimpft, weil er bei dem Müllabfuhrunternehmen warten musste.«
    »Und um wie viel Uhr war er wieder zu Hause?«
    »Das weiß ich nicht mehr so genau. Kann sein gegen elf. Zu Mittag war er wieder da.«
    »Das ist ziemlich lange, wenn man sich nur wegen einer Rechnung bei der Müllabfuhr beschweren will.«
    Mabel sah mich nachdenklich an. »Ist mir gar nicht

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