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Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Titel: Vier Morde und ein Hochzeitsfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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dürfte, die RGC überwacht, um festzustellen, wer da so ein und aus geht. An dem besagten Freitag, als Fred verschwunden ist, saß Bronfman in dem Cafe gegenüber. Ich vermute, dass Fred an dem Morgen als Erster in dem Büro drankommen wollte, aber als er dort eintraf, war alles noch geschlossen. Deswegen ging er rüber in das Cafe. Bronfman und Fred kamen ins Gespräch, und Bronfman wurde schnell klar, dass Fred einer der nicht aufgeführten Kontoinhaber war. Am Dienstag darauf kam Bronfman auf den Gedanken, dass es ganz praktisch wäre, wenn er auf irgendeine Art und Weise an einen der annullierten Schecks von Fred herankäme. Er macht sich auf den Weg zu Fred, aber dann muss er feststellen, dass er vermisst wird.
    »Als Mabel ihm sagte, du seiest mit dem Fall beauftragt, beschließt er, dich vorzuschicken. Du solltest herumstochern und die Leute ausfragen, es wäre höchst unwahrscheinlich, dass bei dir jemand Verdacht schöpfen und abhauen würde. Es kam dann anders, als er es sich vorgestellt hatte, denn er hat nicht mit deinem störrischen, misstrauischen Wesen gerechnet.«
    »Ich habe ihm nicht viel erzählt.«
    »Nein. Seine Mühe brachte ihm nichts ein. Das ist der Vorteil an der Sache.« Morelli sah mich durchdringend an. »Jetzt, wo du weißt, wie der Hase läuft, wirst du mir doch erzählen, was du herausgefunden hast, oder?«
    »Na klar.« Vielleicht.
    »Scheiße.«
    »He, vielleicht erzähle ich dir ja wirklich etwas.«
    »Tut mir Leid. Mir fehlten noch einige Informationen, sonst wäre ich früher darauf gekommen.«
    »Zum Teil meine Schuld«, sagte ich.
    »Stimmt. Du redest zu wenig mit mir. Zum Teil aber auch meine Schuld.«
    »Welche Rolle spielst du bei der Steuerfahndung?«
    »Vito redet nicht mit denen. Er hat gesagt, er will nur mit jemandem zu tun haben, den er persönlich kennt. Ich vermute, dass er sich sicherer fühlt, wenn die Informationen durch mehrere Kanäle laufen. So kann er leichter was abstreiten. Vito redet also mit Terry, und Terry redet mit mir, und ich rede mit Hinz und Kunz.«
    Auf dem Weg zur Wachablösung von Bronfman setzte mich Morelli ab.
    »Vielen Dank, dass du mich mitgenommen hast«, sagte ich.
    Morelli packte mich am Kragen, als ich gerade aussteigen wollte. »Wir haben eine Vereinbarung«, sagte er. »Du schuldest mir etwas.«
    »Jetzt gleich?«
    »Später.«
    »Was heißt später?«
    »Müssen wir noch festlegen«, sagte Morelli. »Ich will nur nicht, dass du es vergisst.«
    Da brauchte er keine Angst zu haben.
    Briggs war noch am Arbeiten, als ich nach Hause kam. »Sie schieben wohl Überstunden«, sagte ich.
    »Ich muss unbedingt dieses Projekt zu Ende bringen. Ich habe schon durch den Wohnungseinbruch viel Zeit verloren. Ich hatte Glück, dass der Laptop im Schlafzimmerschrank eingeschlossen war, den haben die Einbrecher übersehen. Ich hatte den größten Teil der Arbeit darauf gespeichert, deswegen war wenigstens nicht alles umsonst.«
    Ich wachte um vier Uhr auf und konnte danach keinen Schlaf mehr finden. Ich blieb noch eine Stunde liegen, lauschte nach Geräuschen auf der Feuerleiter und überlegte mir einen Fluchtweg, für den Fall, dass jemand eine Brandbombe in mein Schlafzimmerfenster warf. Schließlich kapitulierte ich und ging auf Zehenspitzen in die Küche, um einen Happen zu essen. Mir gingen so viele Gedanken durch den Kopf, ich wusste gar nicht, wo ich mit dem Sortieren anfangen sollte. Fred stand als Letzter auf der Liste. Morelli mit seinem Appell, meine Schuld abzutragen, stand weiter oben.
    Briggs kam nach mir in die Küche gewatschelt. »Wieder Gespenster gesehen?«
    »Ja. Es geht mir zu viel im Kopf herum. Ich kann nicht schlafen.« Ich sah auf ihn herab. Er trug einen Kinderschlafanzug mit Motiven aus
Puh der Bär
. »Schön, der Anzug«, sagte ich.
    »Gar nicht so einfach, Klamotten zu finden, die mir passen. Wenn ich Eindruck auf die Damenwelt machen will, trage ich meinen Spidermananzug.«
    »Ist das ein schweres Los, kleinwüchsig zu sein?«
    »Hat seine Vor- und Nachteile. Viele drehen sich nach mir um, weil sie mich irgendwie niedlich finden. Und ich versuche, Vorteile aus meinem Minderheitenstatus zu schlagen.«
    »Das ist mir auch schon aufgefallen.«
    »Man muss sich eben zu Nutze machen, was Gott einem in die Wiege gelegt hat«, sagte Briggs.
    »Stimmt.«
    »Was ist? Haben Sie Lust auf ein Spiel Monopoly?«
    »Na gut, aber nur, wenn ich die Bank übernehmen darf.«
    Wir spielten immer noch, als um sieben Uhr das Telefon

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