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Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Titel: Vier Morde und ein Hochzeitsfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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klingelte.
    »Ich stehe auf eurem Parkplatz«, sagte Ranger. »Willst du runterkommen, oder soll ich raufkommen?«
    »Wieso rufst du an? Sonst brichst du doch einfach immer ein.«
    »Ich wollte dich nicht wieder zu Tode erschrecken und das Risiko eingehen, erschossen zu werden.«
    »Recht hast du. Was gibt’s?«
    »Einen neuen Schlitten, Babe.«
    Ich ging zum Fenster, zog den Vorhang beiseite und sah hinunter. Ranger stand neben einem schwarzen BMW.
    »Ich komme sofort«, sagte ich zu ihm. »Muss mich nur noch anziehen. Ich brauche nur eine Minute.«
    Ich zog mir meine Jeans an, schlüpfte in ein Paar schäbige Turnschuhe und streifte ein überweites Sweatshirt über mein Baumwollnachthemd. Dann schnappte ich mir die Wohnungsschlüssel und lief zur Treppe.
    »Du siehst ein bisschen Furcht erregend aus, Babe«, sagte Ranger, als er mich sah.
    »Ein Freund meinte, ob das ein neues Verhütungsmittel sei.«
    »So abschreckend ist es nun auch wieder nicht.«
    Ich strich eine eingebildete Falte in meinem Sweatshirt glatt und untersuchte einen Fussel auf meinem Ärmel. Ich schaute auf und sah, dass Ranger lachte.
    »Du bist am Zug«, unterbrach er mich. »Sag Bescheid, wenn du so weit bist.«
    »Für den Wagen?«
    Er lachte wieder.
    »Bist du dir auch ganz sicher, dass du mir schon wieder einen Wagen anvertrauen willst?«
    »Dieser hier ist mit Sensoren unterm Fahrgestell ausgerüstet.« Er hielt eine kleine Fernbedienung in der Hand. »Mit dem grünen Knopf schaltet man die Sensoren ein. Wenn sich unter dem Wagen etwas bewegt, geht der Alarm los, und das rote Licht auf dem Armaturenbrett bleibt an. Leider können die Sensoren nicht zwischen einer Katze, einem Baseball und einer Bombe unterscheiden. Das heißt, man muss selbst nachschauen, wenn das Licht blinkt. Nicht ideal, aber besser als aufs Gaspedal zu treten und als Konfettiregen niederzugehen. Vermutlich ist es gar nicht nötig. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass derselbe Täter zweimal versucht, dich in die Luft zu sprengen.« Er reichte mir die Fernbedienung und erklärte mir die übrigen Funktionen des Sicherheitssystems.
    »Ist ja wie bei James Bond«, sagte ich.
    »Hast du heute schon was vor?«
    »Ich muss unbedingt Morelli anrufen und gucken, ob der Kerl, der mich bei der RGC so lange hingehalten hat, aufgetaucht ist. Danach werde ich wahrscheinlich meine üblichen Runden drehen. Mabel besuchen. Im Büro vorbeischauen. Den Leuten von der Müllabfuhr auf die Finger klopfen. Die Augen nach Ramirez aufhalten. Mich auf meine geistige Gesundheit untersuchen lassen.«
    »Irgendwo läuft jemand rum, der ziemlich übel drauf ist, weil du noch lebst. Besser, du ziehst dir deine kugelsichere Weste an.«
    Ich sah Ranger hinterher, als er wieder abfuhr, und bevor ich ins Haus ging, machte ich den Wagen scharf. Ich beendete das Spiel mit Briggs, ging unter die Dusche, wedelte anschließend heftig mit dem Kopf, in der Hoffnung, es würde eine Frisur daraus, und trug reichlich Wimperntusche auf, damit die Leute meine Augen sahen und alles andere an mir nicht beachteten.
    Ich briet mir ein Rührei und trank dazu ein Glas Orangensaft mit einer Multivitamintablette. Ein gesundes Frühstück, um gleich richtig in den Tag einzusteigen – sollte ich den Vormittag überleben.
    Rangers Vorschlag, die Weste zu tragen, war vielleicht gar nicht so schlecht. Sie machte mich etwas flachbrüstiger, aber welches Kleidungsstück machte das nicht. Ich trug Jeans, Boots und ein T-Shirt, und die Weste eng am Körper. Ich knöpfte mein dunkelblaues Baumwollhemd über die Weste und fand, dass es gar nicht so schlimm aussah.
    Das Bombenwarnlicht blinkte nicht, als ich vor dem Wagen stand, also glitt ich hinters Steuerrad und fühlte mich sicher. Als Erstes stand mein Elternhaus auf der Besuchsliste. Ich fand, eine Tasse Kaffee konnte nicht schaden, außerdem würde mir Grandma Neuigkeiten aus der Gerüchteküche mitteilen.
    Sie erschien in der Tür, kaum hatte ich am Straßenrand eingeparkt. »Junge, Junge, das ist ja ein Klasseschlitten«, sagte sie und sah mir dabei zu, wie ich ausstieg und die Alarmanlage einschaltete. »Was für ein Auto ist es denn?«
    »Es ist ein BMW.«
    »Wir haben gerade Zeitung gelesen, da heißt es, du hättest einen Porsche gefahren, und der sei in die Luft geflogen. Deine Mutter ist im Badezimmer und nimmt ein Aspirin.«
    Ich lief die Treppe zur Haustür hoch, zwei Stufen auf einmal. »Das steht in der Zeitung?«
    »Ja. Es gab bloß kein Bild von dir, wie sonst

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