Vier Pfoten auf Bewährung - Ein neues Zuhause für Tierheimhunde
Interessenten immer Zeit hat. Die Empörung ist dann oft grenzenlos, wenn Leute vor verschlossenen Toren stehen oder von den Tierheimbetreibern mit Verweis auf die Öffnungszeiten wieder weggeschickt werden. Bei Kaufhäusern, Behörden und sonstigen Einrichtungen ist es für die meisten Menschen selbstverständlich, dass diese zu bestimmten Zeiten geschlossen sind. Von Tierheimen wird eigenartigerweise oftmals ein rund um die Uhr Service erwartet.
Dabei sollte man sich drei Dinge bewusst machen: Auch Tierheimmitarbeiter sind Menschen. Trotz aller Liebe zu den Tieren und aller Hingabe für ihren Beruf möchten auch sie zu einem halbwegs absehbaren Zeitpunkt Feierabend machen, ihr Privatleben genießen und sich um ihre Familien kümmern. Wollen diese Leute nach einem oftmals äußerst aufreibenden Arbeitstag - an dem für das Wohl der Tiere nicht selten Pausen zu kurz kommen und Überstunden zum Alltag gehören – nach Hause fahren und sich nicht mehr um die Besucher kümmern, die unangemeldet außerhalb der Öffnungszeiten vor der Tür stehen, wird ihnen ungerechterweise häufig Egoismus oder mangelnde Verbundenheit zu den von ihnen betreuten Tieren vorgeworfen.
Der zweite Punkt betrifft die Abläufe hinter den Kulissen. In einem gut geführten Tierheim ist der Tagesablauf außerhalb der Öffnungszeiten in der Regel straff organisiert. Die Arbeiten, die täglich anfallen, werden nicht nachts von fleißigen Heinzelmännchen erledigt, sondern müssen immer wieder aufs Neue von den Angestellten und ehrenamtlichen Helfern bewältigt werden. Es müssen unzählige Innenzwinger und Ausläufe gereinigt, verschmutzte Decken gewaschen und kaputte Hundekörbe und Spielsachen ausgemustert werden. Manche Hunde benötigen regelmäßige Medikamentgaben, gefüttert müssen alle werden. Hinzu kommt die Kontrolle des Gesundheitszustandes der Tiere, sowie die Organisation des Auslaufes. Oftmals besuchen einzelne Hunde die Hundeschule während ihres Tierheimaufenthaltes, es müssen Besorgungsfahrten für Tierfutter und Zubehör gemacht werden und auch beim Tierarztbesuch muss mindestens ein Angestellter dem Vierbeiner zur Seite stehen.
Hält man sich diesen Aufwand, der täglich betrieben werden muss, damit ein Hundehaus nicht in Schmutz und Chaos versinkt, vor Augen, sollte es für jedermann verständlich sein, dass Angestellte und Ehrenamtliche während dieser Phase nur für Notfälle ihre Tätigkeit unterbrechen und nicht die Zeit haben, um nebenbei Vermittlungsgespräche zu führen.
Drittens kann nicht jeder in einem Tierheim ein Vermittlungsgespräch führen. Um Interessenten kompetent und umfassend beraten zu können, muss das Gegenüber die Tiere genau kennen. Man kann nicht von jedem Helfer erwarten, dass er jeden der Hunde in der Vermittlung kennt, ebenso wenig wie man von den Vermittlungsleitern erwarten kann, dass sie rund um die Uhr im Tierheim anzutreffen sind. In einem gut geführten Tierheim wird jedoch immer dafür gesorgt sein, dass während der Besuchszeiten ein kompetenter Ansprechpartner für die Interessenten bereit steht.
Lässt man sich diese Punkte in Ruhe durch den Kopf gehen, sollte es für jeden selbstverständlich sein, nur während der Öffnungszeiten im Tierheim vorstellig zu werden. Da diese von Standort zu Standort jedoch stark variieren können, ist im Vorfeld noch ein klein wenig Recherche von Nöten. Viele Tierheime haben heutzutage eine eigene Homepage, so dass die Frage mit wenigen Mouseklicks zu beantworten ist. Findet sich im Internet kein Hinweis oder ist das ortsansässige Tierheim noch nicht online vertreten, hilft ein schneller Telefonanruf. Außerhalb der Bürozeiten informiert oftmals eine Bandansage über die Öffnungszeiten. Bei einem persönlichen Telefonat mit einem Angestellten ergibt sich auch noch gleich die Möglichkeit, sich nach dem richtigen Ansprechpartner beim bevorstehenden Besuch zu erkundigen.
Bei Tierschutzeinrichtungen, die ausschließlich mit Pflegestellen arbeiten oder ihre Tiere noch im Ausland untergebracht haben, fallen die Recherchen vor der Kontaktaufnahme oftmals etwas aufwendiger aus.
Von Angesicht zu Angesicht – Der erste Kontakt
Nun endlich steht der Gang ins Tierheim an, um sich auf die Suche nach dem passenden Mitbewohner zu machen. Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit das Erstgespräch am Telefon zu führen oder eine Email zu schicken. In den meisten Fällen wird das Tierheimpersonal jedoch einen persönlichen Besuch bevorzugen.
Deshalb
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