Vier zauberhafte Schwestern
während Glenda Glass noch in sich hinein lachte, legten die Schwestern zum zweiten Mal los. Einen Augenblick lauschte Glenda, als sich die Musik im Raum ausbreitete. Sie bemerkte, wie bezaubert die Zuschauer von der Darbietung der Schwestern waren.
Und sie sah, dass der Magische Kreis stärker und stärker wurde, während die Schwestern musizierten, bis er schließlich eine schier unüberwindbare Kraft darstellte. Die vier Mädchen spielten, wie sie noch nie zuvor gespielt hatten. Es war, als sei ihre Musik von der Magie berührt worden.
Noch seid ihr mir nicht gewachsen! Auf Nimmerwiedersehen, meine Cantrip-Schwesterchen, knurrte Glenda innerlich, während sie Pfeile und Kugeln aus dunkler Magie auf die Schwestern abfeuerte.
Aber keines ihrer Geschosse erzielte eine Wirkung. Statt die Cantrip-Schwestern zu verletzen, prallten sie am Magischen Kreis ab – und kamen zu Glenda zurückgeschossen.
»Autsch!« Sie zuckte zusammen und fasste sich an den Hals, wo ein Pfeil sie schmerzhaft getroffen hatte.
Oswald wandte sich ihr zu. »Glenda, was ist los?«
»Nichts!«, zischte sie durch ihre zusammengebissenen Zähne und schleuderte den Schwestern eine weitere Kraftlawine entgegen.
Kawumm! Wuuusch!
Aber ohne jede Wirkung: Je mehr dunkle Magie Glenda ihnen entgegenschleuderte, desto härter prallte sie am Magischen Kreis ab. Es war, als feuere sie Schüsse auf eine kugelsichere Glasscheibe ab. Nichts von alledem, erkannte sie, würde dazu führen, dass die Cantrip-Schwestern ihre Kräfte verlören.
Zusammen sind sie stärker als ich, dachte sie und ballte ihre Fäuste.
Nein! Nein! Nein!, dachte Glenda. Ihr werdet diesen Kampf nicht gewinnen.
Als die Musik der Mädchen sich ihrem Höhepunkt näherte, schleuderte Glenda Glass den Schwestern einen letzten, magischen Blitz entgegen.
Es war einer zu viel.
»Ahhhr!« Glenda gab einen erstickten Schrei von sich, fuhr mit der Hand zu ihrem linken Bein und versuchte aufzustehen. Sie wand sich vor Schmerzen, verwundet von ihren eigenen dunklen Kräften.
»Bringt mich hier raus!«, schrie sie, rasend vor Wut, als die vier Schwestern den letzten Ton spielten und die Zuschauer in begeisterten Applaus ausbrachen.
»Wundervoll! Phantastisch! Bravo! Fabelhaft gespielt!«, riefen die Leute, während Brian Blenkinsop von seinem Platz aufsprang und in Richtung Mittelgang eilte.
Laut klatschend verfolgte das verblüffte Publikum, wie der Direktor und Oswald Foffington-Plinker je einen Arm unter Glendas Achseln schoben und sie aus dem Saal trugen. Gloria stöckelte hinter ihnen her.
Durch einen schmalen Spalt im Bühnenvorhang beobachtete Verena, wie ihre Familie den Konzertsaal verließ. Alle lassen mich allein, dachte sie und zog den Vorhang zu.
Auf ihrem Platz legte Grandma den Kopf in die Hände und flüsterte: »Gott sei Dank.« Sie wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel und dachte: Sie haben es geschafft! Sie haben Glenda Glass eine Lektion erteilt!
Dad drückte Mums Hand und lächelte sie an. »Gut gemacht, Schatz«, sagte er.
Tränen kullerten Mums Gesicht hinunter, als sie zusah, wie ihre Töchter sich verbeugten. Dad und Grandma lächelten sich an.
»Puh!«, sagte Dad und rieb sich das Kinn.
»Ja, puh!«, sagte Grandma lachend.
Auf der Bühne genossen die Cantrip-Schwestern lächelnd ihren Applaus.
»Wir haben es geschafft!«, sagte Marina. »Wir haben sie besiegt. Und wir haben wirklich gut gespielt! Das ist einfach unglaublich!«
»Ja, wir haben es geschafft!« Flame lachte.
»Mr Blenkinsop und Verenas Onkel mussten Glenda nach draußen tragen!« Sky kicherte.
»Das war wirklich witzig!« Flora lachte.
Flame sah Flora an und berührte ihren Arm. »Danke, Schwesterherz«, sagte sie. »Du hattest bestimmt große Schmerzen, aber du hast weitergemacht. Ohne dich hätten wir es nicht geschafft!«
Flora lächelte still.
»Wie fühlst du dich, Süße?« Flame wandte sich Sky zu.
»Gigantastisch!« Die kleinste Cantrip-Schwester kicherte.
Flame blickte in die Zuschauermenge und entdeckte Quinn, der sie anlächelte und so laut klatschte wie er konnte. Ihr Herz setzte einen Schlag aus.
Dann, die Instrumente fest im Griff, bahnten sich die Schwestern einen Weg von der Bühne zu ihrer Familie. Die Zuschauer erhoben sich für die Pause von ihren Plätzen.
Verena Glass ging an den Cantrips vorbei, die einander glücklich umarmten.
»Verena!«, rief Mum, als sie sie entdeckte.
»Du hast absolut wundervoll gesungen heute Abend«, sagte Mum. »Du hast
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