Vietnam
die Luftwaffe Südvietnams zur viertgröÃten der Welt.
Die Nordvietnamesen auf dem Vormarsch nach Süden (1972â75)
Im März 1972 durchbrachen die ersten nordvietnamesischen Soldaten, ausgerüstet mit Panzern, in einer Armeestärke von 120 000 Mann die Grenzlinien Südvietnams und eroberten die fünf nördlichsten Provinzen.
Im Sommer mussten sich die Nordvietnamesen wieder kurz zurückziehen. Obwohl in Paris die Friedensverhandlungen weitergingen, kam es im Dezember zu den schlimmsten Verwüstungen des ganzen Kriegs. Diese Bombenangriffe der USA wurden in der Ãffentlichkeitunter der Bezeichnung Weihnachtsbombardement bekannt und sorgten für Empörung. Die Bombenangriffe auf den Nordteil Vietnams dauerten 12 Tage: Ha Noi sowie der Hafen Hai Phong wurden bombardiert. 20 000 t Bomben fielen, 16 000 Zivilisten starben. Diese Tage werden in den vietnamesischen Geschichtsbüchern die âzwölf historischen Tage der Verteidigung des Vaterlandsâ oder âDien Bien Phu-Schlacht der Luftâ genannt.
Vokabular des amerikanischen Kriegs im Ãberblick
Bodycount : Im Anschluss an Gefechte werden die Opfer gezählt. Das Ergebnis dient zur Einschätzung, ob der Einsatz als Erfolg oder Misserfolg zu werten ist.
Fire Bases : Feuerstützpunkte der Amerikaner im Hochland. Von hier werden vorbeiziehende NVA-Truppen beschossen.
Flaming Dart : Als âbrennender Pfeilâ bezeichnete Vergeltungsaktion der Amerikaner, nachdem die FNL im zentralen Hochland die Helikopterbasis Plei Ku angegriffen haben. 132 Marine-Jagdbomber greifen daraufhin am 7. Februar 1965 militärische Ziele in Südvietnam an.
Freekill Areas : âfreie Tötungszonenâ. Gebiete, die durch Flächenbombardement zerstört werden, wobei auf Zivilisten keine Rücksicht genommen wird.
Frequent Wind : Hubschrauberevakuierung der Amerikaner nach dem Sieg der Kommunisten im Jahre 1975
Missing in Action (MIA) : Soldaten, die im Krieg verschwunden sind und nach denen teilweise bis in die jüngste Vergangenheit gesucht wurde.
Phoenix-Programm : Präsident Johnson initiiert dieses Programm, das von Nixon fortgeführt wird. Ziel ist die Infiltrierung der Kader, das Aufspüren und Gefangennehmen von Kommunisten im Süden. Diese werden gefoltert und getötet. Mehrere tausend Menschen sterben, man geht von etwa 50 000 unschuldigen Nichtkommunisten aus.
Rolling Thunder : Die Aktion ârollender Donnerâ bezeichnet den massiven Luftkrieg, der nach einem erneuten Angriff auf einen amerikanischen Stützpunkt durch die FNL im Februar 1965 ausgeweitet wird. Das Flächenbombardement dauert insgesamt 3 1/2 Jahre. Es werden 350 000 Einsätze geflogen und täglich 800 Bomben abgeworfen.
Scorched Earth : Der Begriff bedeutet übersetzt âVerbrannte Erdeâ. Ziel ist es, mit Hilfe von Brandrodung und Entlaubung den FNL das schützende Blätterdach zu nehmen.
Search and Destroy : Diese Taktik des âAufspürens und Vernichtensâ beginnt Ende 1965. Das Ziel ist die Vertreibung der FNL aus den Dörfern.
Strategische Dörfer : Umsiedlung der Bevölkerung in gesicherte Dörfer, um die Unterstützung der FNL zu verhindern.
Tet-Offensive : Angriff der Widerstandskämpfer auf amerikanische Basen in Zentral- und Südvietnam am vietnamesischen Neujahrstag und Beginn einer neuen Phase des Kriegs.
In dieser Phase des Kriegs begannen immer mehr Soldaten der südvietnamesischen Armee zu desertieren. Ende 1972 waren es 130 000 Mann.
Ende Januar 1973 wurde das Pariser Abkommen verabschiedet. Unterzeichner sind die USA, die Republik Vietnam (unter Thieu), die DRV und die Republik Südvietnam (provisorische Revolutionäre Regierung). Das Abkommen legte die Beendigung des Kriegs fest und sah den Abzug der amerikanischen Truppen vor. Zudem sollte ein Nationaler Versöhnungsrat einberufen werden, denn der Konflikt war noch lange nicht beigelegt. Die Truppen der beiden Teile Vietnams blieben in ihren Stellungen. Im März wurden bis auf wenige Berater (etwa 9000 zivile Personen) alle amerikanischen Soldaten abgezogen. Südvietnamesen, die noch für das Regime kämpften, liefen reihenweise über. Gründe waren zum einen ausbleibende Löhne, zum anderen die Erkenntnis, dass der Norden gewinnen würde. Ohne amerikanische Unterstützung hatte das südvietnamesische Militär keine Chance. Trotz Friedensabkommen hielten die Kämpfe
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