Vietnam
als er seine Beute räucherte, setzte er versehentlich das Heu in Brand. Bei dem Bemühen, ihren ersten Mann zu retten, verbrannte die Frau. Als ihr neuer Mann versuchte, sie zu retten, starb auch er. Der Jadekaiser hörte von dieser unglücklichen Liebe und erlaubte den Dreien, als Küchengott vereint zusammen zu leben, um so in dessen Gestalt immer an diese tragische Liebe zu erinnern und sich um das Wohl der Familie an Heim und Herd zu kümmern.
Ein Tipp von männlichen Vietnamesen lautet: Bei einem Streit, bei dem die Ehefrau sich nicht beruhigen kann, soll man sich in die Küche zurückziehen. An diesem Ort â unter den Augen des Dreieinigen Herdgottes â schimpft die Frau nicht mehr, aus Angst vor dem Bericht des Gottes beim Jadekaiser. So gehen vietnamesische Männer häuslichem Streit aus dem Weg.
Quang Trung-Fest : Dieses Fest, auf dem die Kampfkunst im Vordergrund steht, findet am 5. Tag des 1. Mondmonats in Tay Son statt. Geschmückte Elefanten erfreuen die Besucher.
Wasserpuppenfest : Am 5.â7. Tag des ersten Monats findet in der Thay-Pagode, etwa 40 km südwestlich von Ha Noi, ein Wasserpuppenfest statt. Die âPagode des Meistersâ, wie die Thay-Pagode genannt wird, liegt idyllisch nahe dem Dorf Sai Son am Drachensee Long Tri zu FüÃen eines Kalkberges. Im Rahmen der Feierlichkeiten zum neuen Jahr werden hier traditionelle Wasserpuppenaufführungen dargeboten.
Tet Khai Ha : Am 7. Tag des ersten Mondmonats wird den Ahnen Papiergeld und Kleidung geopfert, damit diese im Jenseits auch ausreichend Geld zur Verfügung haben und stilvoll gekleidet sind. Das neue Jahr wird willkommen geheiÃen. Wenn das Wetter an diesem Tag gut ist und die Sonne scheint, bringt dies Glück und Gesundheit für das nächste Jahr.
Hoi Chua Hong â Das Fest der Duftpagode : Das Pagodenfest, das am 6. Tag des ersten Mondmonats beginnt und insgesamt bis zu drei Monate gefeiert wird, zieht hunderttausende von Vietnamesen an, die sich ein oder mehrere Tage für eine Wallfahrt zur Duftpagode in Huong Son, 40 km auÃerhalb Ha Nois, Zeit nehmen. Das Fest gilt als das längste und fröhlichste Volksfest Vietnams. Am Eröffnungstag wird ein Drachentanz im Tempel und auf Booten aufgeführt. Der Höhepunkt des Festes ist der Vollmond (15. Tag) des 2. Mondmonats.
Es gibt drei wichtige Besuchsorte: Huong Tich, Tuyet Son und Va Long. Die wichtigste Wallfahrtstätte ist die Höhle Huong Tich, in der die Fürstin Dieu Thien einst neun Jahre lebte und laut Legende zur Bodhisattwa Quan Am Nam Hai (Göttin der Barmherzigkeit vom Südlichen Meer) wurde. Verehrt werden seit jeher die Tropfsteine in der Höhle, die mal in Gestalt eines Reisbergs, mal als Gold- oder Silberbaum oder auch als Jungen- und Mädchenstein verehrt werden. (Mehr zur Legende der Duftpagode s. S. 255 ).
Yen Tu-Fest : Der Pagodenkomplex Yen Tu ist Schauplatz eines Festes am 9. Tag des ersten Monats. Die Yen Tu-Pagode war das buddhistische Zentrum des alten Da Viet. Elf Pagoden und hunderte kleine Tempel liegen auf dem Weg zum Hügel, der Ziel der Wallfahrer ist. Ein Besuch hier lohnt vor allem wegen der schönen Natur und muss nicht unbedingt an diesem Festtag erfolgen.
Lim-Fest : Am 13.â15. Tag des ersten Mondmonats wird dieses Fest der traditionellen nordvietnamesischen Volkslieder
(quan ho)
im Dorf Lim nahe Bac Minh, im Delta des Roten Flusses, veranstaltet. Die Sänger singen ihren traditionellen Wechselgesang auf den umliegenden Hügeln, in den Pagoden oder auf einem der zahlreichen Boote, die reich geschmückt ins Wasser gelassen werden. Es handelt sich bei
quan ho
um einen improvisierten Gesang, wobei Männer und Frauen abwechselnd im Dialog einen Part singen.
Tet Thuong Nguyen (Nguyen Tieu oder auch Trang Nguyne genannt): Am 15. Tag des ersten Mondmonats wird besonderer Wert auf eine Wallfahrt gelegt. Thung Nguyen gilt nach Tet als die zweitwichtigste Feierlichkeit des Landes. Es ist ein buddhistisches Fest, an dem der erste Vollmond des Jahres gefeiert und der wandernden Seelen gedacht wird. Selbst wenn man den Rest des Jahres keine Pagode mehr besucht: An diesem Tag muss man als Vietnamese eine solche Wallfahrt unternehmen. Man betet (oder lässt die Mönche dies tun) für die Gesundheit der Eltern und dafür, dass ihre Seelen (sofern sie tot sind) zur Ruhe kommen und sie ein neues Leben beginnen können. Es werden zahlreiche Gerichte gekocht,
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