Vietnam
Wälder. Seit 1986 werden sie âbesonders genutzte Gebieteâ genannt und in drei Kategorien unterteilt: Nationalparks, Naturreservate und Kulturell-historische Gebiete (dazu zählen z. B. prähistorische Fundorte). Ziel der Einrichtung derartiger Zonen ist neben dem Erhalt der Umwelt auch die Forschung und die Nutzung als Erholungsort für die Menschen.
Einige Parks haben speziell eingerichtete Pufferzonen, die sich auch auf angrenzende Länder ausdehnen. Mit ihrer Hilfe soll die Population seltener Tiere geschützt werden. Die Entdeckung des Sao La führte beispielsweise dazu, dass das gesamte Naturreservat Vu Quang gesperrt wurde und Verbindungskorridore in Schutzgebiete nach Laos gelegt wurden. Auch im Nationalpark Yok Don wurde eine solche Schutzzone eingerichtet.
Waldgebiete
Die ersten Waldschutzgebiete wurden Anfang der 60er-Jahre auf Initiative von Ho Chi Minh eingerichtet. Heute gibt es 95 geschützte Wälder, davon sind 27 Nationalparks, 40 Naturreservate und 28 Kultur-historische Stätten â die GesamtgröÃe beläuft sich auf über 1,8 Mio. Hektar. In Zukunft sollen vor allem weitere Naturreservate und Kultur-historische Stätten entstehen. Zu Letzteren zählt z. B. die Cat Beo-Höhle im Cat Ba-Nationalpark.
Feuchtgebiete
In den Feuchtgebieten Vietnams leben viele der meistbedrohten Tiere. Beispielsweise sind hier 20 von etwa 40 weltweit als schützenswert bedachten Vogelarten heimisch. Dazu zählen der WeiÃschultrige Ibis
(Pseudibis davisoni)
und die Schwarzgesichtige Löffelente
(Platalea minor)
. Der erste Vorstoà seitens der Regierung, die Feuchtgebiete zu schützen, datiert auf das Jahr 1994. Einige sind Teil bereits bestehender Naturschutzgebiete, wie der Nationalparks Cat Tien, Mui Ca Mau, Tram Chim, U Minh Thuong und Xuan Thuy. Da jedoch das Hauptaugenmerk der Reservate auf dem Erhalt der Wälder liegt, bedarf der Schutz der Feuchtgebiete weiterer Aufmerksamkeit.
Positiv anzumerken ist, dass weiterhin Mangrovenwälder angepflanzt werden. Doch auch hier gibt es einen aktuellen Wermutstropfen, denn noch gelingt es der Regierung nur bedingt, der zunehmenden Garnelenzucht in eben diesen Mangrovengebieten an der gesamten Küste Einhalt zu gebieten. Der Einsatz von Antibiotika, Pestiziden und Dünger macht diese Garnelen-Farmen zu einer ökologischen Zeitbombe.
Einige Feuchtgebiete sind in das Programm der Unesco âMensch und Biosphäreâ aufgenommen. Dazu zählen die Can Gio-Mangroven (seit 2000), Cat Tien (2001), Cat Ba (2004), das Delta des Roten Flusses (2004), Kien Giang (2006) und West Nghe An (2007). Biosphärenreservate müssen nachhaltige Entwicklung umsetzen. Es gilt, Kulturlandschaften für Mensch und Natur ausgewogen zu beleben: eine Aufgabe, die Fachwissen und Fingerspitzengefühl erfordert (mehr Informationen unter www.unesco.de ).
Meeresschutzgebiete
Aufgrund der langen Küste von über 3000 km ist der Schutz des Meeres für Vietnam von groÃer Bedeutung. Bisher konnten 11 000 Spezies in Vietnams Unterwasserwelt klassifiziert werden. Dazu gehören z. B. Hartkorallen und einige vor der Küste Vietnams lebende Schildkrötenarten.
Der erste Meeresnationalpark wurde 2000 (u. a. mit Unterstützung der Weltbank) gegründet: Der Hon Mun Marine Park befindet sich etwa eine 15-minütige Bootsfahrt von Nha Trang entfernt und umfasst ein Gebiet von über 12 000 ha. Die meiste Fläche ist von Wasser bedeckt, dazu sind einige Inseln geschützt. 100 verschiedene Korallenarten finden sich hier, 180 Fischsorten, 110 Schneckenarten und 70 Spezies von Krustentieren.
Der zweite Meeresnationalpark wurde in Zusammenarbeit mit der dänischen Regierung gegründet und befindet sich im Gebiet um Cu Lao Cham (Cham-Insel) an der Küste der Provinz Quang Nam in Zentralvietnam. Der Park umfasst acht Inseln und hat eine GröÃe von knapp über 5000 ha. 165 Korallenriffe mit etwa 135 verschiedenen Korallenarten sind geschützt. Sechs Spezies wurden zum ersten Mal in vietnamesischen Gewässern klassifiziert. 202 Fischarten, vier Hummersorten und 84 Reptilien nennen den neuen Nationalpark ihr Zuhause.
In Zusammenarbeit mit der dänischen Regierung und dem WWF wird auch im Con Dao-Nationalpark das Augenmerk auf das Meeresleben gelenkt. Der Nationalpark, dessen Gebiet insgesamt 20 000 ha umfasst, besteht hauptsächlich aus Meeresfläche (14 000 ha). Hier leben Dugongs,
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