VILLA DER LEIDENSCHAFT
weniger.
„Benehmt euch“, sagte sie streng.
„Mum-mum“, erwiderte Toby in mitleiderregendem Tonfall, die großen braunen Augen weit geöffnet.
Connor hingegen streckte nur die Arme aus und lächelte hoffnungsvoll.
Grenzenlose Liebe stieg in ihr auf, als sie sich niederkniete und ihre beiden Söhne umarmte. Gekleidet in ein türkisfarbenes Sommerkleid, schob sie den Buggy die Straße des Ortes entlang. Einige alte Leute saßen auf Stühlen vor ihren Häusern, ein paar Kinder waren in ihr Ballspiel vertieft. Katie lächelte und erwiderte Grüße, blieb hin und wieder stehen, damit die Menschen die Kinder bewundern konnten. Dabei verwendete sie die griechischen Sätze, die Alexandros ihr beigebracht hatte.
In einer Bar bestellte sie etwas zu trinken, setzte sich anschließend auf die Terrasse und genoss den wundervollen Blick auf das Meer. Die Flitterwochen mit ihrem Ehemann verliefen großartig. Allein wenn sie daran dachte, dass noch vier wundervolle Wochen vor ihr lagen, fühlte sie sich unendlich glücklich.
Die erste Woche war voller träge Sonnentage gewesen, in denen sie sich nie länger als einen Augenblick getrennt hatten. Sie hätte sich nie träumen lassen, dass es möglich sein würde, Alexandros so nahe zu sein, oder dass er so zärtlich und liebevoll sein könnte. Nachdem er ihr die Wahrheit über Ianthe erzählt hatte, waren alle Barrieren zwischen ihnen zusammengebrochen.
Nie in ihrem Leben hatte sie so großes Glück empfunden. Sie führten endlose Gespräche über viele Dinge, auch über ihre Gefühle während der Schwangerschaft. Es ärgerte ihn immer noch, dass sie diese Erfahrung hatte alleine machen müssen. Sie war verliebter in Alexandros Christakis als jemals zuvor.
Jetzt beobachtete sie, wie die Jacht in den Hafen segelte. Alexandros erschien an Bord, während eines seiner Crewmitglieder leichtfüßig auf den Landungssteg sprang, um das Boot festzubinden. Erleichterung stieg in ihr auf. Ihre Begeisterung für das Hochseeangeln hielt sich sehr in Grenzen. Also war das die eine Sache, die er alleine tun musste.
Die letzten Strahlen der Abendsonne schienen warm auf ihren Rücken, als sie zum Hafen hinunterging, um ihn zu begrüßen. Alexandros trug kurze Hosen und ein schwarzes T-Shirt; zusammen mit den Bartstoppeln sah er wie ein sexy Pirat aus. Tief in ihrem Innern spürte sie ein Kribbeln, das nur er wecken konnte … und stillen.
Seine dunklen Augen funkelten, als er den Kopf neigte, um ihr einen langen langsamen und verführerischen Kuss zu geben. Doch dann hielt er inne und blickte überrascht nach unten.
Toby zupfte an seinem Hosenbein und verlangte nach der Aufmerksamkeit seines Vaters.
„Ich küsse deine Mutter, hab ein bisschen Erbarmen“, sagte er und schloss Katie wieder in seine Arme.
Erst jetzt bemerkte Katie die amüsierten Blicke der Umstehenden, und sie trat einen Schritt zurück. „Fahren wir nach Hause.“
„Der Weg ist so weit … und ich hasse es zu warten, agape mou “, entgegnete er und küsste sie auf den Nacken.
Sie sah ihm zu, wie er ihre Söhne aus dem Buggy in den Geländewagen setzte, und stieg dann ebenfalls ein. „Was heißt das?“, fragte sie.
„Was heißt was?“
„ Agape mou .“
Er antwortete nicht, und weil sie dachte, er hätte sie vielleicht nicht gehört, wiederholte sie die Frage und wies darauf hin, dass er diese Worte oft gebrauchte.
Alexandros startete den Wagen. Die Lippen zu einer schmalen Linie zusammengepresst, zuckte er die Schultern. „Es heißt … meine Liebe. Das ist alles.“
Katie wagte nicht, ihn anzusehen. Seine Erklärung hatte so kühl geklungen; bestimmt war es auch nur ein gebräuchlicher griechischer Ausdruck. Und doch …
Die ganze Fahrt zurück zum Haus sprach er kein Wort mehr. Als das Kindermädchen die beiden Jungen an sich genommen hatte, ergriff Alexandros Katies Hand und zog sie mit sich in die Villa.
Sie protestierte kichernd, als er sie ins Schlafzimmer drängte und die Tür hinter ihnen schloss. „Alexandros!“
„Es gibt etwas, das ich dir sagen muss“, erwiderte er angespannt. „Und es ist deine Schuld, dass du es erst jetzt erfährst.“
Beunruhigt von seinem Tonfall und seiner Anspannung flüsterte sie: „Was … was ist meine Schuld?“
Er senkte den Blick und betrachtete interessiert den Fußboden. „Eigentlich hatte ich vor, es dir an unserem Hochzeitstag zu sagen. Ich liebe dich! Bereits in Irland habe ich mich in dich verliebt, aber ich habe das damals nicht
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