Vincent Shadow und seine fabelhaften Erfindungen
hier hinten hat niemand mehr benutzt, seit … nun ja, schon lange nicht mehr.«
Vincent schaute aus dem Fenster, wo gerade das Taxi vorfuhr. »Wir müssen los, Tante Bonnie. Unser Taxi ist da.«
»Also gut, hier ist der Schlüssel. Ich kann nicht mehr so lange aufbleiben wie ihr jungen Leute. Lasst euch einfach selbst rein und fühlt euch wie zu Hause. Du weißt ja, Vincent, mein Heim ist dein Heim.«
»Ich weiß. Danke«, sagte Vincent.
Vincent und Stella gingen zur Tür.
»Ich werde schon weg sein, wenn ihr morgen früh aufsteht, Kinder. Ich bin gerne um halb sechs im Museum, damit ich den Kaffee für alle aufsetzen kann. Aber ich sehe euch um acht bei der Vorführung. Ich bin so aufgeregt. Für nichts auf der Welt würde ich das verpassen. Du wirst das super machen, einfach super, mein Süßer«, ratterte sie herunter und küsste Vincent zum Abschied auf die Wange.
Vincent und Stella stiegen an der Ecke Fünfte Avenue und 78. Straße aus dem Taxi. Vincent blickte an dem prächtigen Gebäude empor und fragte den Taxifahrer, ob dies auch ganz sicher die richtige Adresse sei.
»Allerdings«, sagte der Taxifahrer. »Das ist das Carlisle, Wohnsitz des weltbekannten Spielzeugherstellers Howard G. Whiz.«
»Ich glaub’s einfach nicht«, sagte Vincent. »Ich bin
früher fast täglich an diesem Gebäude vorbeigelaufen, ohne auch nur zu ahnen, dass Mr Whiz hier lebt.«
»Es ist so riesig wie ein Hotel«, staunte Stella.
Sie gingen zur Eingangstür und klingelten.
»Hallo, du musst Vincent sein«, sagte Calli zur Begrüßung.
»Ja, und das ist meine Schwester Stella. Wir wollen zum Begrüßungsdinner.«
»Wir haben euch bereits erwartet. Kommt rein. Mein Name ist Calli Callosum. Ich bin eure Gastgeberin heute Abend. Willkommen bei Whizzer Toys«, sagte Calli, während sie ihnen Namensschilder auf die Brust klebte.
»Zeit, die anderen Wettbewerbsteilnehmer kennenzulernen.« Mit diesen Worten führte Calli sie eine ausladende Treppe in einen Ballsaal hinauf, der den Central Park überblickte. In der Mitte des Saals saßen ein Dutzend Leute, Kinder und ihre Eltern, um einen Tisch herum.
»Bitte gestatten Sie mir, Ihnen allen Vincent Shadow und seine Schwester Stella vorzustellen. Vincent hat einen Windlos-Drachen erfunden. Übrigens Vincent, wir können es kaum erwarten, ihn zu sehen.«
Vincent lächelte nervös und Calli fuhr fort mit ihrer Vorstellungsrunde. »Die Zwillinge hier sind Seamus und Liam O’Toole. Sie treten mit einem Paar Eishockey-Schlittschuhen an, mit denen man auf Luft laufen kann, sehr cool. Und das ist Gabriella Guzzi. Gabby hat ein
Wassersprinkler-Spielzeug erfunden, das sie Elli Spritzi nennt. Es ist ein sehr süßer Elefant, der … nun, ich will es mal so sagen, voller Überraschungen steckt.« Gabby lächelte und nickte zustimmend.
»Neben Gabby sitzt Isabel. Isabel hat sich einen musikalischen Schnuller ausgedacht, der eine Melodie spielt, sobald man ihn in den Mund des Babys steckt. Einfach genial. Alli hat ein ferngesteuertes Slinky, eine laufende Feder, erfunden, das keine Treppenstufen braucht, um sich fortzubewegen. Und zu guter Letzt haben wir dort drüben George Spinowski junior mit seiner Märchen-Klobrille, und ich muss dir wohl nicht sagen, was es damit auf sich hat«, kicherte Calli.
»Hallo«, sagte Vincent.
»Schön, dann setzt euch mal hin, ihr beiden. Das Essen wird gleich serviert«, sagte Calli.
»Entschuldigen Sie bitte, gnädige Frau«, sagte George Spinowski senior, der Vater von George Spinowski junior. »Wann wird Mr Whiz zu uns stoßen?«
»O nein, nein, heute Abend bin ich Ihre Gastgeberin«, erklärte Calli.
»Also bitte«, fuhr George senior fort, »ist das nicht ein bisschen unhöflich? Wir haben eine ziemlich weite Reise auf uns genommen, um hier zu sein, und mein kleiner George hat sich so darauf gefreut, Mr Howard G. Whiz kennenzulernen.«
»Es tut mir wirklich leid, Mr Spinowski, aber Mr Whiz
ist heute Abend anderweitig beschäftigt. Doch keine Sorge, George junior wird morgen beim Wettbewerb auf der Spielzeugmesse Gelegenheit haben, Mr Whiz persönlich kennenzulernen«, sagte Calli und entfernte sich.
»Nun, Vincent, ein Windlos-Drachen, was?«, sagte George senior. »Was muss ich mir darunter vorstellen?« »Na ja, er fliegt ohne Wind«, erklärte Vincent.
»Wirklich, wie das? Hast du einen Propeller an dem Ding befestigt?«
»Nein, kein Propeller, der Drachen hat überhaupt keine beweglichen Teile.«
»Ja natürlich, keine beweglichen
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