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Vincent Shadow und seine fabelhaften Erfindungen

Vincent Shadow und seine fabelhaften Erfindungen

Titel: Vincent Shadow und seine fabelhaften Erfindungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Kehoe
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dran bin, soll ich einfach aufgeben?«
    »Vincent, du hast gerade mal zwei Wochen an dem Drachen gearbeitet«, sagte Vibs. »Es wird andere Wettbewerbe geben und andere Ausflüge nach New York.«
    »Ich könnte ihn begleiten«, bot Stella an.
    »Das ist lieb, Stella, aber –«
    »Nein, wirklich. Ich würde gern mitkommen. Wir könnten bei Vincents Tante Bonnie übernachten.« Stella warf Vincent einen Blick zu, der so viel besagte wie: »Überlass die Sache einfach mir«, und Vincent setzte sich wieder hin.
    »An Tante Bonnie hatte ich gar nicht gedacht«, sagte Norton.
    »Und was ist mit der Schule?«, wollte Vibs wissen.
    »Das Begrüßungsdinner findet Samstagabend statt und die Spielzeugmesse ist am Sonntag«, sagte Vincent.
    »Wir könnten Samstagmorgen losfliegen und Sonntagnacht zurückkommen«, fügte Stella hinzu.
    »Nun, wenn Tante Bonnie nichts dagegen hat, habe ich auch nichts dagegen«, meinte Norton.
    Vincent bekam große Augen, dann sprang er auf und umarmte seinen Vater. »Danke, Paps.«

    »Tja, dann sollten wir uns wohl besser an den Computer setzen und nach einem günstigen Flug suchen«, sagte Vincents Vater.
    »Oh, Norton, Liebling, du wirst die Fluglinie anrufen müssen. Der Monitor funktioniert nicht mehr!«
    »Zuerst der DVD-Spieler und jetzt das! Was denn noch alles?«

22 TESLA, SPIELZEUG UND TOILETTENPAPIER
    Der elfjährige George Spinowski junior freute sich wahnsinnig, als er hörte, dass seine Spielzeugerfindung zum diesjährigen Whizzer-Spielzeugwettbewerb zugelassen worden war. Doch das war nichts gegen die Begeisterung seines Vaters, George Spinowski senior. Denn für George senior war der Wettbewerb eine Gelegenheit, Rache zu üben für etwas, was in seinen Augen seinen Ursprung im Jahr 1935 hatte.
    In jenem Sommer hatte Nikola Tesla den Zeitungen von den Experimenten mit seinen Erdbeben-Maschinen und Todesstrahl-Apparaten erzählt und die Parkerbrüder hatten das Spiel Monopoly auf den Markt gebracht. Doch die Erfindung, die für die Spinowskis alles verändern sollte, kam aus dem Badezimmer. Denn hier war das neue holzfreie Toilettenpapier der Firma Northern zu Hause.
    Am 16. August des Jahres 1935 kam Cari Spinowski morgens mit einer Rolle des neuen holzfreien Toilettenpapiers
der Firma Northern in die Fahrradfabrik, die er gemeinsam mit seinem Bruder Mike – dem Vater von George senior – betrieb. Mike, zeit seines Lebens ein Scherzbold, hantierte gerade mit Juckpulver, um einen seiner Streiche vorzubereiten. Unbeabsichtigt geriet ein bisschen von dem Pulver auf das Toilettenpapier. Dieses zufällige Missgeschick sollte das Leben zukünftiger Generationen von Spinowskis in völlig andere Bahnen lenken.
    Mike Spinowski erkannte sofort, dass Toilettenpapier mit Juckpulver der ideale Scherzartikel war, um dem Land und der Bevölkerung jenen Sinn für Humor zurückzugeben, der ihm in dieser Zeit so ganz und gar fehlte. Und so wurde im Herbst 1935 aus Gebrüder Spinowski Fahrräder die Firma Spinowski Spielzeuge und Scherzartikel. Vier Jahre später verkauften die Brüder jährlich 15 Millionen Juck-Toilettenpapier in 16 verschiedene Länder.

    Mike Spinowski starb 1962 und hinterließ die Firma Spinowski Spielzeuge und Scherzartikel, die nicht mehr sehr gut lief, seinem Sohn George. George Spinowski war ein geiziger, grausamer, gemeiner Mann und die Spielzeugfabrik seines Vaters zu übernehmen war das Letzte, was er wollte. Doch die Familie war so hoch
verschuldet, dass ihm keine andere Wahl blieb. George wusste, er würde neues Spielzeug erfinden müssen, und zwar schnell.
    George dachte darüber nach, womit er als Kind am liebsten gespielt hatte, doch in Wirklichkeit hatte er Spielsachen nie richtig leiden können und überhaupt wenig für Spaß übrig. Allerdings erinnerte er sich gerne an die Luftpistole seiner Kindheit zurück, mit der er die Nachbarn drangsaliert hatte.
    Im Herbst desselben Jahres brachte Spinowski Spielzeuge die Puck-Dodger-Blaster heraus, eine leistungsstarke, großkalibrige Luftpistole, die aussah wie die Waffe, die Puck Dodger jede Woche in seiner beliebten Fernsehsendung verwendete. Die Kinder liebten Puck Dodger und sie liebten die Puck-Dodger-Blaster.

    Drei Jahrzehnte lang blühte das Geschäft bei Spinowski Spielzeuge, bis zum Frühjahr des Jahres 2002, als Whizzer Toys ein Konkurrenzprodukt, die Whizzer-Mega-Fizzer, auf den Markt brachte und die Verkäufe der Blaster in den Keller gingen. Das war der Tag, an dem George Spinowski Howard Whiz und

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