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Violet - Verletzt & Versprochen & Erinnert (German Edition)

Violet - Verletzt & Versprochen & Erinnert (German Edition)

Titel: Violet - Verletzt & Versprochen & Erinnert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Lang
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Märchen.“
    „Oh doch, es ist viel mehr als das. Und ich glaube daran, dass sich die ganze Prophezeiung erfüllen wird.“
    „Warum glaubst du an Märchen?“
    „Weil er Hoffnung hat“, sagt Hope.
    „Weil die Prophezeiung von einem Symbionten mit außerordentlichen hellseherischen Fähigkeiten stammt. Er hat mir vorausgesagt, dass ich die Eine finden werde, die alles beendet.“
    „Und hast du?“, frage ich Adam.
    „Ich bin mir nicht sicher! Ich dachte du wärst es, aber ich bin mir nicht sicher.“
    „Warum?“
    „Weil du hier bei mir bist und die Ereignisse der Prophezeiung sich ereignen. Dort draußen.“
    „Wo ist dieser Symbiont mit den hellseherischen Fähigkeiten jetzt. Können wir ihn nicht suchen und fragen?“
    „Das geht nicht, weil er tot ist. Mein Vater und ich haben meine Mutter beerdigt. Sie wurde von den Gesandten getötet.“
    Ich schlucke einen dicken Kloß, der in meinem Hals steckt, hinunter. Seine Mutter?
    „Das tut mir leid“, sage ich ehrlich. „Aber wie konntest du dann nur für Gesandten arbeiten? Wie konntest du nur?“
    „Der Widerstand verlangt einen hohen Tribut. Aber die Prophezeiung hat mir immer Hoffnung geschenkt. Mutter hat mir gesagt, dass ich eine Entscheidung zu treffen habe, wenn mir der auserwählte Symbiont gegenübertritt. Ist die Entscheidung richtig, dann kommt der Stein ins Rollen. Ist sie falsch, dann versinkt die Welt in Dunkelheit.“
    „Nun, offensichtlich war deine Entscheidung richtig.“
    „Ich hoffe es.“
    „Was ist mit deinem Vater? Wo ist er?“
    Adam blickt zu Hope. Die Schwarzhaarige nickt sorgenvoll.
    „Er starb. Ein Jahr nach dem Tod meiner Mutter.“
    „Das ist sehr traurig“, gebe ich zu.
    „Er hatte eine unheilbare Krankheit“, sagt Adam und wieder huschen seine Augen zu Hope.
    „Was soll das? Ich sehe das, was ihr da macht. Wie ihr euch die ganze Zeit anschaut. Bitte keine Geheimnisse mehr! Hope, was ist mit dir? Wo sind dein Vater und deine Mutter? Erzähl mir von deiner Kindheit. Und bitte hört endlich auf, mit den Augen herumzuhuschen!“
    „Meine Mutter und mein Vater sind tot. Meine Mutter hieß Callideya und hat das Ende des Krieges und der Unterdrückung vorausgesehen. Sie war ein starker Symbiont, hatte hellseherische Fähigkeiten. Mein Vater arbeitete für die Gesandten. Jahre nach seinem Tod, hat Adam seine Arbeit weitergeführt. Meine Mutter sagte ihm, er solle das tun, bis er die Auserwählte finden würde. Mein Vater war schwer krank und obwohl ich über übernatürliche Heilkräfte verfüge, konnte ich sein Leben nicht retten. Wenn ein Mensch und ein Symbiont eine Verbindung eingehen, dann ist dieses Band sehr stark. Unendlich stark, so unzertrennlich, dass ein Partner dem anderen folgt. Egal wohin. Auch bis in den Tod. Mein Vater ist meiner Mutter ein Jahr nach ihrem Tod gefolgt. Er hatte keine Wahl. Das ist das Schicksal von uns Symbionten.“
    Ich bin sprachlos, lausche Hopes wunderschöner Stimme. Hope atmet tief durch, sammelt sich, dann erzählt sie weiter. Es erfordert offensichtlich eine starke Willenskraft darüber zu sprechen, aber endlich spricht sie. Öffnet sich. Wie oft habe ich mir das gewünscht, mehr von Hope über die Wahrheit zu erfahren.
    „Als ich zum Teenager heranwuchs, haben die Spezialeinheiten der Vollstrecker angefangen Jagd auf uns Symbionten zu machen. Ich musste mich von meinem Bruder trennen und habe mich in den Wäldern versteckt. Nur für ein paar Wochen im Jahr wagen wir es, uns überhaupt zu sehen. Das Risiko entdeckt zu werden ist einfach viel zu groß. Aber ich habe Freunde gefunden. Andere Symbionten.“
    Hope macht eine Pause und ich sehe die Schmerzen, die sie innerlich durchlebt, während sie sich erinnert. Mir mehr erzählt.
    „Sie sind alle tot. Sie wurden von den Vollstreckern gefunden, gefangen und fortgebracht. Alle waren sie, wie du und ich. Es waren alles Frauen. Freija, es gibt auf dieser Welt keine männlichen Symbionten. Ich habe noch nie einen gesehen. Noch nie von einem gehört. Wir sind allein.“
    Hope fällt in sich zusammen. Nie zuvor habe ich sie so kraftlos gesehen wie jetzt.
    „Ja, mein Bruder arbeitet für die Gesandten, aber er studiert auch die Symbionten, um mehr über das Geheimnis herauszufinden, was unsere Mutter und unseren Vater miteinander verband. Es gehört viel Mut dazu, einen Symbionten zu lieben, wenn man weiß, dass er einen mit in den Tod reißen wird. Es gehört unendlich viel Egoismus dazu, die Liebe zuzulassen, wenn man ein

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