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Violet - Verletzt & Versprochen & Erinnert (German Edition)

Violet - Verletzt & Versprochen & Erinnert (German Edition)

Titel: Violet - Verletzt & Versprochen & Erinnert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Lang
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Symbiont ist. Adam suchte nach Wegen und er suchte, um die Eine zu finden. Unsere Hoffnung ist das Ende. Ist der Friede. Die Bestien sind was sie sind, aber die Gesandten sind schlimmer. Mein Bruder kennt nicht die ganze Wahrheit. Weiß nicht, wo die Bestien herkommen. Weiß nicht, was mit den Sehenden geschieht, die nicht zu Vollstreckern werden oder in die Sektionen zurückkehren. Er hat die Wahrheit nicht gesehen.“ Ich sehe Tränen in Hopes Augen aufsteigen.
    Es ist das erste Mal, dass ich sie weinen sehe. Adam greift nach ihrer Hand, zieht sie zu sich. Hope klettert auf seinen Schoß und Adam schlingt seine Arme um ihren zarten, jetzt so zerbrechlich aussehenden Körper. Um den Körper seiner Schwester. Eines Symbionten, der so viel weicher ist, als ich immer gedacht habe. Ich schaue die beiden an und ich kann nicht, will nicht die Kontrolle über meine Augen erzwingen. Die Trauer steigt in mir hoch. Meine Augen brennen.
     

Kapitel 6
     
    Liebes Tagebuch,
    seit meinem letzten Eintrag ist so viel passiert. Ich bin jetzt ein Alphawolf. So nennt man einen Symbionten, der den Bestien in sich befehlen kann. Ich sollte gewaltige Kräfte in mir haben. Die Energie, die durch meinen Körper pulst, sollte mich fast von den Füßen reißen. Aber so ist es nicht. Tatsächlich fühle ich mich schwach. Tatsache ist, dass ich die Bestien in mir nur ein einziges Mal im Griff hatte. Und das war, als ich sie davon abhielt, Hope zu töten.
    Adam und Hope haben so viel erzählt.
    Die Liebesgefährten der Symbionten müssen sterben, wenn der Symbiont stirbt. Es gibt ein Band zwischen den Liebenden, das unzertrennbar ist. Das den Partner mit in den Tod reißt. Diese Gewissheit ist so unbeschreiblich, unaussprechlich schrecklich. Ich fühle mich schwach und so hilflos. Ich kann nie mit Jesse zusammen sein. Niemals mit Adam. O Gott, er müsste dann auch sterben, so wie sein Vater gestorben ist, würde mir etwas zustoßen.
    Ich würde nie jemanden lieben dürfen. Das scheint sich alles zu wiederholen. Bin ich verflucht? Ich bin es.
    Ich denke so oft an Adams Haus am See. An das, was am See passiert war, bevor mich Kristens eingepflanzte nicht echte Erinnerungen ausrasten ließen, mich dazu brachten Adam die Kehle aufzuschlitzen.
    Er weiß doch genau, dass ich ein Symbiont bin. Und er hätte es trotzdem riskiert. Eine Beziehung mit mir riskiert? Mit einem verfluchten Symbionten. Er hätte sein Leben aufs Spiel gesetzt.
    Ich weiß nicht, was ich denken, fühlen soll. Ich darf das nie zulassen. Nie wieder. Ich will nicht für den Tod eines Menschen verantwortlich sein.
     Alle meine Erinnerungen sind wieder da. Die echten und die nicht echten . Ich kann den Unterschied spüren. Aber was mich fast an den Rand des Wahnsinns treibt ist, dass meine Vergangenheit hinter einem Schleier verborgen ist.
    Was? Wo? Wer ich vor Sektion 13 war, weiß ich nicht.
    Was bedeutet das, dass ich mich daran kaum erinnern kann?
    Immer wieder sehe ich die Augen des Mannes aus meiner Erinnerung vor mir, bin mir sicher, ich war schon einmal in Sektion 0 und ich sehe Wände aus Glas und Beton. Aber was ist denn das für eine Vergangenheit? Was soll denn das für eine Erinnerung sein?
     
    Wir haben die Nacht in unserem Schlupfwinkel verbracht, bis die Geräusche des Krieges verstummt waren. Adam war mir in der letzten Nacht sehr nahe. So nahe wie Hope. Ich beziehe das nicht nur auf seinen Körper, dessen Duft mir nicht aus dem Sinn geht. Ich denke ständig an seine dunklen Haare und Augen, die mich an das Rehkitz am See erinnern. Ich versuche nicht darüber nachzudenken, wie warm sein Arm war und wie stark er sich anfühlte, als er ihn um mich legte. 
    Es ist unergründlich, wer diese erste Schlacht zwischen den Bestien und den Vollstreckern für sich entscheiden konnte. Wir sahen die Verluste der Sektion. Wir hatten mit angesehen wie Bestien getötet wurden. Aber es ist schleierhaft wer gewonnen hat, falls es überhaupt Sinn machte von Gewinnern zu sprechen. Ich habe den Verdacht in mir, dass wir alle in diesem Spiel nur die Verlierer sind.
    Wir folgen der gleichen Richtung, die ich seit Tagen mit Hope gegangen bin. Bis auf die Tatsache, dass Adam selbst gehen kann, hat sich nicht viel verändert. Heute Morgen haben wir eine zertrümmerte Drohne gefunden. Eine die einmal wunderschön gewesen war, mit verspielten silbrigen Konturen und Flügeln. Eine, die nicht von einem Computer gesteuert wurde, sondern von programmierten Vollstreckern. Macht das einen

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