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Violet - Verletzt & Versprochen & Erinnert (German Edition)

Violet - Verletzt & Versprochen & Erinnert (German Edition)

Titel: Violet - Verletzt & Versprochen & Erinnert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Lang
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Unterschied, frage ich mich?
    Die Drohne war komplett zerstört, trotzdem ist Adam hineingeklettert. Hope hat einen Schutzschild um ihn gelegt, nur für den Fall, dass es doch noch eine Explosion gegeben hätte. Es gab keine. Ich frage mich ob Hopes Kräfte tatsächlich ausreichen würden, um uns vor einer Explosion zu schützen?
    Adam hat aus dem Wrack eine der Waffen der Vollstrecker, Munition, ein Fernglas und mobile Teile des Bordcomputers herausgeholt. Wenn wir eine funktionierende Stromquelle finden würden, dann meint Adam, könnten wir den Computer mit Leben erwecken und mehr erfahren, was um uns herum passiert.
    Die nächsten Schritte sind zunächst überschaubar. Hope will, dass ich etwas sehe, dass sie nicht mit Worten ausdrücken kann oder will, und ich hoffe darauf eine Möglichkeit zu entdecken, zurück zu Asha zu kommen, um mein Versprechen einzulösen.
     

Kapitel 7
     
    Liebes Tagebuch,
    mit jedem Tag lerne ich mehr dazu. Lerne zu tanzen im Einklang mit der Natur, mit allem was mich umgibt und spüre die enge Verbundenheit, die unsichtbaren Bande, die uns alle miteinander verbinden. Aber mit jedem Tag werde ich auch schwächer.
    Ich verrate das Hope nicht, setze ein tapferes Gesicht auf, aber ich bin froh, wenn Adam müde wird und sich schlafen legt, damit ich auch eine Weile schlafen kann.
    Ich beobachte ihn, wie er in jeder sich bietenden Pause versucht den Computer wiederzubeleben. Wir benötigen Energie, sagt er dann jedes Mal. Ich traue mich es nicht auszusprechen, aber auf deine Seiten kann ich es schreiben.
    Wenn ich Adam sehe, mich in seiner Nähe befinde, dann spüre ich erneut den Durst in mir.
    Ich bin wie der Computer in Adams Händen. Brauche Energie, um zu überleben und die einzige Quelle, die mir offensichtlich das geben kann, was ich vor allem anderen ersehene, sitzt mir gerade gegenüber, während ich diese Zeilen schreibe.
    Es ist Adam.
    Ich sehne mich nach einem Tropfen Blut. Warm, salzig, köstlich. Voller Energie. Und halte es neben ihm kaum noch aus. Ich fürchte mich schrecklich davor, dass die Bestien in mir, die Gewalt über die Situation wieder erzwingen und mich in ein blutrünstiges Raubtier verwandeln. Adam ist nicht sicher vor mir und Hope? Auch sie wird es nicht schaffen mich aufzuhalten, wenn meine Bestien erwachen. Ich sollte mich von Adam und Hope fern halten. Mich von ihnen trennen, damit sie vor mir sicher sind.
    Denn ich fühle es.
    Meine Tattoos, meine Bestien gehorchen mir nicht wirklich. Mehr und mehr. Tag um Tag wird ihr Hunger größer. Giere ich mehr nach Blut. Meine Gedanken kreisen ständig um den roten Lebenssaft, der durch Adams Adern strömt. Aber da gibt es auch noch etwas anderes. Ich wünsche mir mit dem Computer in Adams Händen die Plätze zu tauschen. Ich wünsche mir, er würde an mir anstatt an dem Ding herumschrauben. Hilfe.
     
    Adam hält sich fern von mir, so als ahne er etwas. Er hat Mühe mit Hope und mir Schritt zu halten, aber er hält durch. Ich beobachte ihn, sehe seine Narbe an seiner Kehle, die ich ihm verpasst habe. Ich erinnere mich daran, wie ich mich zu ihm hingezogen gefühlt habe. Fühle mich immer noch, wieder, mehr denn je, zu ihm hingezogen. Ist es nur wegen seinem Blut? Nein, nicht nur wegen seinem Blut. Ich empfinde mehr als nur Hunger. Aber Jesse steht zwischen mir und ihm. Und noch etwas Anderes, etwas Größeres. Der Fluch, der Symbionten, wie ich es nenne.
    Der Fluch, der alle mit in den Tod reißt, die sich in mich verlieben, eine Beziehung mit mir eingehen. Nicht dass ich mir vorstellen könnte, mit mehr als einem Mann ein Beziehung zur gleichen Zeit zu führen, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich es verhindern könnte. Jesse und Adam? Adam oder Jesse? Keiner von beiden! Ich werde verrückt.
    Adam hat viel erzählt. Aber er hat noch nicht alles erzählt. Was ist es, das ihn glauben lässt, dass sich die Prophezeiung erfüllen wird?
     

Kapitel 8
     
    Ein Geräusch lässt mich von meinem Tagebuch aufschauen. Ich lege den Stift ins Gras, bleibe ganz ruhig und lausche in den Wald hinein. Wir haben seit Tagen keine Drohnen, Bestien, keinen Krieg mehr gesehen. Adam sitzt mir gegenüber und tüftelt an dem defekten Computer herum. Schon wieder. Ich schlucke.
    Von Hope fehlt jede Spur. Ich habe nicht bemerkt, dass sie sich von uns entfernt hat, weil ich zu sehr ins Schreiben vertieft war. Sind wir jetzt nicht schutzlos. Hat sie nicht immer einen unsichtbaren Schild um uns gelegt, damit sie uns nicht entdecken können.

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