Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

Titel: VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
Vom Netzwerk:
dass der Schatz hier vergraben lag, aber vielen Dank für das Ausgraben.«
    » Verpisst euch!«, fauchte Ben.
    » Geht von der Kiste weg.« Plötzlich klang Sallie sehr geschäftsmäßig. » Und gebt mir die Karte.«
    » Wir haben die Kiste gefunden«, entgegnete Chance kühl. » Dem Gesetz nach gehört sie uns. Selbst wenn ihr sie heute Nacht an euch bringt, werden wir sie zurückbekommen. Nur wir wissen, warum sie genau hier liegt. Viel Spaß schon mal bei der Polizei, wenn ihr alles erklären müsst.«
    » Schnauze, Chance!« Hi warf den Fletchers einen forschenden Blick zu. » Die beiden sind gefährlich.«
    » Dein Freund ist klüger als du, reicher Pinkel.« Chris entsicherte seine Pistole. » Vielleicht ist es das Beste, wenn ihr spurlos verschwindet. Dann gibt es jedenfalls keine widersprüchlichen Aussagen.«
    » Sondern nur eine einzige unglaubliche Geschichte!« Sallies Zähne blitzten. » Lernen Sie die fantastischen Fletchers kennen. Erfahren Sie, wie die beiden eine uralte Karte entschlüsselt, verborgene Tunnel unter den Straßen unserer Stadt entdeckt und Anne Bonnys verschollenen Piratenschatz gefunden haben!«
    » Der Ruhm ist uns gewiss!«, rief Chris. » Indiana Jones ist ein Nichts dagegen! Wir werden als renommierte Archäologen gelten, noch ehe wir unseren Doktor haben. Und nebenbei steinreich werden.«
    » Man wird nach uns suchen«, sagte Shelton kleinlaut, » zu Hunderten…«
    » Aber nicht hier«, entgegnete Chris. » Niemand wird je Bull Island mit Anne Bonny in Verbindung bringen.«
    » Gebt’s zu!«, sagte Sallie mit spöttischer Stimme. » Ihr seid heute Nacht heimlich abgehauen. Niemand weiß, dass ihr hier seid. Wenn man euer gekentertes Boot am Breach Inlet findet, wird jeder denken, dass ihr ertrunken seid. Ein nächtlicher Ausflug zu viel, werden die Leute sagen.«
    » Wie traurig«, ergänzte Chris.
    » Und schau mal, Liebling!« Sallie zeigte mit ihrer Pistole auf das klaffende Loch im Sand. » Die Kids waren sogar so umsichtig, ihr eigenes Grab auszuheben.«

KAPITEL 55
    Wir hatten keine Zeit, uns abzusprechen.
    Die Fletchers hatten uns zwischen den geschwungenen Ästen einer Zeder in die Falle gelockt. In wenigen Sekunden würde alles vorbei sein.
    Ich kann mich nicht daran erinnern, aktiv geworden zu sein, doch plötzlich erwachte meine canine Doppelhelix zum Leben.
    Klick.
    Der Schub loderte auf wie ein Buschfeuer, das außer Kontrolle geraten war.
    Meine Sinne explodierten, sprengten sämtliche Barrieren in meinem Gehirn.
    Ungezähmte Energie flutete meinen Körper, stärker als je zuvor. Es war eine Sturzwelle, die mich fast ertränkte.
    Vollmond.
    Uns blieb nur ein kurzer Moment. Ich fasste unsere Angreifer ins Auge, suchte nach einer Möglichkeit.
    Sallies Brust hob und senkte sich. Sie leckte sich die Lippen. Oft. Zu oft. Meine Augen lasen » Walther P99« auf dem Lauf ihrer Pistole.
    Chris’ Muskeln waren gespannt wie Klaviersaiten. Weiße Fingerknöchel schlossen sich um den Griff seiner Glock.
    Sie würden es tun. Mehr noch, sie würden es sogar genießen. Das wusste ich in diesem Moment mit tödlicher Gewissheit.
    Die Fletchers würden uns umbringen, um ihre Chance, berühmt zu werden, nicht zu verspielen.
    Erneut schloss ich meine Lider und tauchte in die Tiefen meines Unterbewusstseins hinab.
    Fand mich plötzlich auf einer leeren schwarzen Fläche wieder. Ben trat neben mich. Dann Shelton. Dann Hi. Ich spürte Coop in der Ferne, mit unruhigen Gliedern, die im Schlaf zuckten.
    Glühende Drähte verbanden uns fünf miteinander, wie leuchtende Schnüre von Marionetten. Ich streckte die Hand aus und berührte den nächsten Draht.
    Plötzlich konnte ich Bens Gedanken hören. Rasend. Wütend. Es war dieselbe Verbindung, die im Unterwassertunnel zwischen uns bestanden hatte, nur klarer und schärfer.
    Aufgeregt berührte ich die Drähte, die zu Shelton und Hi liefen. Ihr Bewusstsein öffnete sich. Ihre Gedanken flogen zu mir.
    Dann, zum ersten Mal, nahm ich mich selbst wahr. Mein Körper wurde von einem goldenen Lichtkranz umgeben, der mich mit gelben Flammen umspielte.
    Warum leuchtete ich und nicht die anderen Virals?
    Blitzartig wurde mir alles klar. Wir hatten keine Zeit zu verlieren. Es war mein Bewusstsein, das die glühenden Drähte zusammenhielt. Die Glut schoss von mir zu den anderen Virals.
    Ich sammelte alle Stärke in mir und ließ ihnen eine Botschaft zukommen.
    Chris und Sallie wollen schießen! Wir müssen in verschiedene Richtungen laufen!
    Die Jungs

Weitere Kostenlose Bücher