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VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

Titel: VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Schatztruhe!«
    » Klar!«, sagte Hi lachend. » Oder hast du etwa geglaubt, wir wollten einen Tunnel nach China graben?«
    » Ich meine…« Er fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare. » Hey! Wir haben hier echt eine gottverdammte Piratenkiste aus dem Sand geholt.«
    » Ich weiß, was du meinst.« Shelton drückte seine Fäuste an die Schläfen. » Ich hätte auch nie gedacht, dass wir wirklich was finden. Das verändert einfach alles.«
    Ben schlug sich gegen die Brust. » Man muss nur Geduld haben.«
    » Versuch mal das Schloss.« Ich war zu high, um mehr zu sagen.
    » Echte Wertarbeit.« Ben zog am Vorhängeschloss, aber es gab nicht nach. » Wir brauchen Werkzeug.«
    » Versuch’s mal damit.« Hi warf ihm einen Spaten zu.
    Ben setzte das Blatt des Spatens am Schloss an, stand auf und wollte gerade mit dem Fuß zutreten, als hinter den Dünen eine Stimme erschallte.
    » Stopp!«
    Mit dem Spaten in der Hand fuhr Ben herum.
    Ich sprang auf und schaltete rasch die Laterne aus, bevor ich auf allen vieren zur Truhe zurückkroch.
    Chance war vor Schreck wie erstarrt und blinzelte, um in der Dunkelheit etwas zu erkennen.
    Hi und Shelton kauerten sich mit schreckgeweiteten Augen zusammen.
    » Wer ist da?«, rief ich.
    Vor uns breitete sich ein schmaler Streifen Strand aus, ehe die Dünen begannen. Die gewundenen Äste der toten Zeder engten uns ein. Treibende Wolken schoben sich immer wieder vor den Mond und sorgten für ein geisterhaftes Zwielicht.
    Ein Schatten löste sich aus dem Dunkel und kam auf uns zu. Mir schlug das Herz bis zum Hals.
    Die Wolken teilten sich, Mondlicht schoss durch die Lücke.
    Ich erkannte eine vertraute Gestalt.
    » Ich muss schon sagen, ich bin ziemlich beeindruckt.«
    Chris Fletcher war circa zehn Meter von uns entfernt stehen geblieben. Er trug eine verwaschene Jeans und einen dunklen Kapuzenpullover. Seine Hände steckten in der Bauchtasche seines Pullis.
    » Ganz im Ernst.« Im fahlen Mondlicht hatte sein Lächeln fast etwas Bösartiges. » Seit Hunderten von Jahren sucht man schon nach Anne Bonnys Schatz, und ihr habt ihn gefunden. Bravo!«
    » Was machst du hier?« Dämliche Frage, doch etwas anderes fiel mir nicht ein. Chris’ überraschendes Auftauchen hatte mir einen gewaltigen Schrecken eingejagt.
    » Ich gehe nur ein bisschen spazieren. Und ihr?«
    » Sieht so aus, als hättest du auf uns gewartet.« Bens Stimme war hart wie Granit.
    » Stimmt.« Chris’ blaue Augen glänzten kalt im Mondlicht. » Vielleicht können wir die Spielchen auch sein lassen.«
    » Wer bist du?« Chance war völlig ahnungslos. » Jemand von der Naturschutzbehörde?«
    » Sein Name ist Chris Fletcher.« Ben hielt immer noch den Spaten in der Hand. » Er ist ein Doktorand an der Uni und arbeitet im Charleston Museum.«
    » Vergiss nicht meine weltberühmte Geistertour.«
    In Anbetracht der Umstände war Chris von unfassbarer Lockerheit.
    All meine Instinkte waren in höchster Alarmbereitschaft.
    Ich warf Hi einen verstohlenen Blick zu und gab ihm hinter meinem Rücken ein Zeichen. Er nickte und zog Shelton am Ärmel. Gemeinsam wichen sie unauffällig in Richtung Grube zurück. Ich schob mich ein Stück nach rechts. Chris beobachtete mich, rührte sich jedoch nicht vom Fleck.
    » Dann hör mal zu, Doktorand Chris Fletcher«, sagte Chance mit kühler Stimme. » Das hier ist eine Privatparty und du bist nicht eingeladen. Also zieh Leine.«
    » Das sehe ich aber anders.«
    » Ach, wirklich?« Ben. » Komm, Chance, wir sollten dem guten alten Chris klarmachen, dass er hier unerwünscht ist.«
    Die beiden Jungs setzten sich in Bewegung, Ben immer noch mit dem Spaten in der Hand.
    Chris zog eine Glock-20-Pistole aus der Bauchtasche seines Sweatshirts.
    Die Jungs blieben abrupt stehen. Ben ließ den Spaten fallen und hob beide Hände.
    Shelton schnappte nach Luft. Meine Augen fixierten die Mündung der Pistole, wussten von ihrer tödlichen Kraft.
    Chris sprach mit sehr leiser Stimme. » Habt ihr jetzt verstanden?«
    Chance und Ben wichen ein paar Schritte zurück.
    » Gut.« Chris drehte den Kopf. » Und sagt dem Fettsack und dem kleinen Schwächling, sie sollen sofort aufhören, hier herumzuschleichen.«
    Ich machte einen winzigen Schritt nach links. Berührte einen weit abstehenden Ast.
    Lauf! Hol Hilfe!
    Ich wollte mich gerade unter dem Ast hinwegducken, als ich neben mir im Dunkeln ein Klicken hörte. Adrenalin schoss durch meinen Körper. Ich drehte mich zur Seite.
    Sallie Fletcher sah mir in die

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