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VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

Titel: VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Willst du etwa zwei halbautomatische Pistolen in deinem Zimmer verstecken?« Ich wandte mich an Hi und Shelton. » Was ist mit euch? Ich werde die Waffen jedenfalls nicht mitnehmen.«
    » Die könnten doch im Bunker bleiben«, schlug Shelton vor. » Im hinteren Raum, wo der alte Minenschacht ist.«
    » Wir brauchen aber keine Pistolen.« Ich sah Shelton durchdringend an. » Wärst du in der Lage, auf jemand zu schießen?«
    Er wandte den Blick ab.
    » Ich bin derselben Meinung wie Tory«, sagte Hi. » Ich werde schon nervös, wenn wir nur davon reden. Und bis jetzt sind wir ja auch ohne Feuerwaffen gut klargekommen.«
    » Das passt nicht zu uns«, sagte ich. » Außerdem brauchen wir keine Pistolen, um uns zu verteidigen.«
    Ben seufzte. Dann hob er die beiden Pistolen auf und warf sie über Bord.
    » So, können wir jetzt endlich die Kiste aufmachen?«, fragte Hi.
    Ich warf ihm einen verschmitzten Blick zu. » Siehst du die Dollarzeichen in meinen Augen?«
    » Verflixt!« Shelton ballte frustriert die Faust. » Ich hab mein Schlossknackerset nicht dabei.«
    Ben streckte die Hand nach den Grabungswerkzeugen aus. » Macht mal Platz.«
    Wir rückten, so gut es ging, zur Seite. Ben setzte einen Meißel am Vorhängeschloss an und begann zu hämmern. Fünf Minuten hielt das Schloss stand. Dann…
    Klenk.
    …sprang es auf.
    » Ich werde zu euch halten, auch wenn ich stinkreich bin«, versprach Hi. » Das Leben in Saus und Braus wird mich nicht verändern.«
    » Jetzt mach schon auf!«, japste Shelton.
    Ben rückte zur Seite. » Wir haben das Tory zu verdanken. Ihr gebührt die Ehre.«
    » Tory! Tory! Tory!«, skandierten Hi und Shelton.
    Nach einer theatralischen Verbeugung schob ich den Bügel nach oben und klappte den Deckel auf.
    Uralte Scharniere quietschten.
    Ich starrte in das Innere der Kiste, während sich die Jungs um mich drängten.
    Niemand sprach ein Wort.
    Keiner bewegte sich.
    Wir standen da wie vom Donner gerührt, mit offenen Mündern.
    Die Kiste war leer.

TEIL 4 – BEUTE

KAPITEL 57
    Der Vollmond tauchte den Parkplatz in ein helles Licht.
    Was die Sache sehr viel einfacher machte.
    Nur ein einziges Auto stand hier, nahe der Rampe, die an den verlassenen Anleger grenzte.
    Es war tiefste Nacht, auf halbem Wege zwischen Mitternacht und Tagesanbruch.
    Ein unebener Schotterweg führte zum Wasser hinunter. An seinem Rand, im Schatten verborgen, stand ein zweiter Wagen und wartete.
    Darin flammte ein Streichholz auf, ließ einen kleinen orangefarbenen Kreis erglühen. Rauchschwaden stiegen auf und schlängelten sich durch eine geborstene Scheibe nach draußen.
    Plötzlich war ein sanftes Brummen über dem Wasser zu hören.
    Endlich.
    Ein tiefer Zug. Der rote Kreis leuchtete heller. Eine durchsichtige Wolke suchte sich ihren Weg durch die schmale Öffnung.
    Sekunden verstrichen. Das Brummen wurde lauter und intensiver.
    Aus dem Dunkel tauchte ein Boot auf und legte an. Zwei Personen machten es fest. Sie bewegten sich so langsam, als wären sie unter Wasser oder extrem erschöpft.
    Die beiden verließen schweigend das Boot und stapften die Rampe hinauf. Schlüssel klirrten. Schlösser wurden entriegelt. Scheinwerfer flammten auf.
    Weiter oben, am Zufahrtsweg, öffnete sich eine Autotür.
    Der glühende Kreis segelte durch die Luft und erzeugte bei der Landung einen zornigen Funkenregen.
    Stiefel setzten sich in Bewegung, steuerten knirschend auf ihr Ziel zu.

KAPITEL 58
    Ich hätte meinen Kopf auch ebenso gut gegen die Wand schlagen können.
    Mit demselben Ergebnis. Allerdings wäre das schneller gegangen und weniger schmerzhaft gewesen.
    » Ich hab die Schnauze voll von dem Blödsinn.« Shelton machte eine Schweibenwischergeste. » Endgültig.«
    Seine Theatralik veranlasste Coop, zu uns herüberzutrotten.
    Mittwochnachmittag. Ein weiteres Bunkertreffen nach einem weiteren nächtlichen Abenteuer. Und schon wieder waren unsere Bemühungen gescheitert.
    Mein einziges Glück bestand darin, dass Kit bei meiner Rückkehr tief und fest geschlafen hatte.
    » Wir sollten den Kopf nicht in den Sand stecken«, sagte ich.
    » Die ganze Sache ist uns doch völlig aus dem Ruder gelaufen«, klagte Shelton. » Um ein Haar hätten die uns umgebracht, unsere Superkräfte haben verrücktgespielt, und einen Schatz gibt es auch nicht. Zeit, das Handtuch zu werfen.«
    » Du hast es wieder gemacht, Tory«, sagte Hi mit ruhiger Stimme. » Telepathie. Du hast unseren Schub ausgelöst. Bei Shelton und mir war es das zweite Mal diese

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